Die große Vereidigung

Die große Vereidigung

Am heutigen Freitag wird Donald Trump, Geboren am 14.06.1946, in Queens, New York zum 45. Präsidenten der USA vereidigt.

Eigentlich ist das nichts besonderes, es gab schon 44 andere Präsidenten vor ihm. Das besondere ist nur, dass besonders die Deutschen öffentlich-rechtlichen, aber auch die Printmedien mal wieder am Rad drehen.

Ich wundere mich, dass die ARD nur eine Sondersendung von 1,5 Stunden Dauer sendet. Aber wahrscheinlich wird man in diesen 90 Minuten nur Schlechtes über ihn berichten. Natürlich werden sich die Tagesgespräche auf BR2 und WDR5 ausführlichst darüber reden (natürlich nur Negatives).

Da ist sie wieder die German Angst. Jetzt nicht nur in Sachen Technik, sondern gegenüber einen anderen Präsidenten, die auch noch forsch auftreten.

Leider kann man an solchen Debatten sehen, dass Europa und Deutschland überhaupt kein gesundes Selbstbewusstsein entwickelt haben. Die deutschen Politiker sind es gewöhnt, anderen Ländern ihre Leviten aufzulegen wie wieder im jüngsten Beispiel beim Kernkraftwerk Tihange in belgischen Huy sehen kann, wo man versucht von deutscher Seite diese Anlage stillzulegen. Die Belgier sind zum Glück noch standhaft. Ich hoffe, sie werden es auch noch bleiben. Witzig ist diesem Zusammenhang nur, dass Deutschland gegenüber Fessenheim in Frankreich nur wenig tut. Man möchte sich wahrscheinlich die Deutsch-Französische Freundschaft nicht verscherzen, die mit Belgien ist den Deutschen wohl ziemlich egal.

Die Diskussionen überschatten selbst die deutschen Versäumnisse in Sachen Terroranschläge von Berlin (und die hatte man schon ausführlichst berichtet, was auch immer so klang, dass es besonders den Deutschen besonders peinlich – noch peinlicher als andere Nationen –  ist, dass jemand so etwas machen konnte und danach noch frei herum laufen konnte).

Ich bin mal gespannt auf die nächsten knapp fünf Jahre. Mit Sicherheit wird jede Bewegung von Donald Trump genauestens analysiert (so wie ich das schon mal schrieb) und man wird höchstens das Negative finden, nichts positives.

Ich bin auch sehr gespannt, wenn er auf Staatsbesuch nach Deutschland kommt. Ob er überhaupt kommen möchte, wird, oder darf? Ich kann mir denken, jubelenes Publikum wie bei Barack Obama wird es nicht geben? Oder wird das dann staatlich verordnet oder wie wird so etwas passieren, der jetzt schon so unbeliebt ist?

Fahren die deutschen Politikvertreter jetzt auch nach Washington? Im Falle von Joachim Gauck habe ich in den letzten Tagen mitbekommen, dass er sich die Besuche bei Wladimir Putin sich gespart hatte. Wird Frau Merkel die Besuche bei Donald Trump auch kategorisch ablehnen?

Wenn wir bei Barack Obama sind: Ständig fallen jetzt die Vergleiche der Sympathiepunkte zwischen ihm und Donald Trump. Klar Barack Obama wurde in Deutschland auch als der Messias gefeiert, der die Welt vor dem Bösen retten wird.

Im Radio werden die Sympathiepunkte mit seinen Vorgängern, also sprich: George W. Bush Junior, Bill Clinton, George W. Bush Senior, oder gar Ronald Reagan nie genannt. Kamen die alle auch auf die 83% von Barack Obama bei Amtsantritt? Diese Zahlen werden mal wieder verschwiegen, vielleicht weil sie deutlich niedriger lagen und weil man dem deutschen Bürger etwas vorenthalten möchte. Wahrscheinlich um in eine Anti-Trump-Stimmung bringen zu wollen.

Aber was soll diese Anti-Trump-Stimmung bringen, wenn wir Deutsche doch keinen Einfluss auf die US-amerikanischen haben können? Oder wollen wir den US-Präsidenten stürzen so wie Deutschland ständig versucht die umliegenden, sich im Ausland befindlichen, Kernkraftwerke stillzulegen?

Nein, wir müssen mit der Situation leben und unser Selbstbewusstsein aufbauen.

Ich wette, wenn die Anti-Stimmung noch so weiter aufgebaut wird, dann wird Angola im Gunsten der USA höher sein, als die von Deutschland. Herr Trump wird dann die Hilfe von Deutschland nur im notwendigsten Fall brauchen wollen. Es ist die menschliche Natur, dass man sich die Hilfe von denen holt, die einem am sympathischsten sind. Menschen, die einen nur kritisieren können, wird man nur ganz zum Schluss ins Boot holen, wenn überhaupt.

Daher sollte man sich es in Deutschland ganz gut überlegen, wie man über ihm schreibt. Im Ernstfall könnten wir die letzten sein, an die gedacht werden (wenn man noch immer an die große Hilfe aus den USA glaubt, „if“).

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