Schwimmen im SZ Rüttenscheid

Schwimmen im SZ Rüttenscheid

Gestern habe ich den Versuch gestartet, wieder schwimmen zu gehen. Im Vorfeld war ich doch einwenig verunsichert, ob es schon so eine gute Idee sei. Ich habe keinen Vergleich zum ersten Mal mit der Thrombose im Jahre 2011, denn da hatte ich noch das offene Bein, was noch nicht geschlossen war, was mich auf jeden Fall hinderte schwimmen zu gehen. Erst im Juli, es war der 24.07.2011 war ich wieder das erste Mal im Wasser. Das war damals im Grugabad. Da war ich überglücklich.

Ich habe zwar gelesen, dass Schwimmen und Thrombose ist möglich sei (eigentlich war ich unwissend vor der Diagnose Thrombose schwimmen, aber da hatte ich noch an etwas anderem gedacht), aber so richtig glaubt man das erst, wenn man es gemacht hat.

Gestern war ich nur im kleinen Mehrzweckbecken – nicht im 50 Meter Becken, was auch offen war. Natürlich habe ich den Kompressionsstrumpf vorher ausgezogen, was sich dann deutlich zeigte, dass ich überhaupt noch nicht fit war. Mein Gang veränderte sich schlagartig. Im Wasser fühlte es sich gut an, allerdings der Beinschlag des Brutschwimmens war nicht der normale. Ich habe da noch einen Widerstand im Bein gefühlt.

Das Mehrzweckbecken war jetzt auch mit anderen Badegästen. Daher konnte ich nicht mein beliebtes Rückenschwimmen (nicht das Alt-Herren, sondern richtiger Beinschlag wie beim Kraulen und die klassische Armbewegung machen (wie man das von den Schwimmwettkämpfen so her sieht)).

Ich war erst einmal 15 Minuten im Becken. Das reichte mir gestern. Sobald ich wieder an Land war, war die Laufbewegung mit dem Bein die gleiche, wie vor dem zu Wasser gehen. Auf das Duschen habe ich verzichtet, denn erstens wäre das mit dem Stehen sehr problematisch gewesen und zweitens denke ich, dass aus der Dusche das gleiche Wasser kommt, was im Schwimmbecken ist. Ich habe mich mit den unterschiedlichsten Duschgels früher gewaschen, das Chlor ging nie ab. Komischerweise klappt das hier zu Hause immer sofort. Daher vermute ich, auch wenn es offiziell immer bestritten wird, das das gleiche Wasser ist. wenn auch vielleicht etwas abgeschwächt. Wenn das Wasser wie zu Hause wäre, dann dürfte ich nicht mehr nach Chlor riechen.

Erst mit dem Anziehen des Kompressionsstrumpfes hat sich der Gehzustand verbessert. Aber Stehen und Sitzen fallen mir noch recht schwer – wird auch besser, aber langes Sitzen, auf einen gewöhnlichen Stuhl, womöglich noch 8 Stunden, das schaffe ich derzeit noch nicht. Nach 10 oder 15 Minuten ist derzeit Schluss. Schon vor der Diagnose fiel mit das auf der Arbeit sehr schwer. Auch ein Durchstrecken des Beines im Sitzen hat keine Linderung gebracht.

Zum Glück habe ich ja einen PC (mit Debian 9) im Schlafzimmer stehen, so dass ich direkt (wie jetzt) beim Sitzen (hier hängen die Beine nicht herunter, sondern verbleiben auf der Matratze), auch diese Sachen schreiben kann. Natürlich trage ich auch im Bett den Kompressionsstrumpf, auch während der Nacht. Ich muss ihn nur ab und zu mal neu anziehen, wenn sich Falten bilden, die dann schmerzend in die Haut drücken so wie gestern Abend. Erst als ich den Strumpf einmal ausgezogen hatte, dann mal 10 Minuten wartete und ihn dann neu anzog, waren die Falten weg und ich konnte die Nacht auch durchschlafen.

Ich muss mal schauen, wie das mit dem Bein und nach der Nacht nach dem Schwimmen ist, wenn ich es belaste. Am Morgen, direkt nach dem Aufstehen kann nicht viel sagen, denn das Bein ist ja noch unbelastet durch das Liegen.

Gestern bin ich auch mal zu Fuß zum Einkaufen nach EDEKA gegangen. Das ist ungefähr eine Wegstrecke von ca. 15 Minuten zu Fuß. Die 15 Minuten Hin und im Laden waren noch recht gut. Der Nachhauseweg war schon deutlich anstrengender.

Ob ich ans Arbeiten denken kann? Momentan möchte ich nicht daran denken, denn ich habe zwar Erfolge, aber wenn ich jetzt wieder 8 Stunden nur sitze (die 45 Minuten Pause denke ich weg), oftmals ein bis zwei Stunden am Stück, dann weniger. Es ist ja kein normaler Bürojob, wo ich mal zum Drucker laufen würde oder zu einer anderen Abteilung die Treppe benutzen würde, so wie ich das 2011 bei meiner ersten Arbeitsstelle gemacht hatte. Arztbesuche werden nicht zu meiner Arbeitszeit angerechnet so wie früher. Ich müsste die Zeit nachholen.

Hier auf dieser Webseite, die das ganze sehr ausführlich erklärt, findet sich dieser Absatz, den ich als Zitat einfüge.

https://www.venen-hilfe.de/stichworte/stichwort-thrombose/

„Bin ich „krank“ nach einer Thrombose?

Ja, aber es ist keine Krankheit wie jede andere. Es liegt eine gravierende Störung vor und Ihr Körper leistet Schwerstarbeit bei seinen Reparaturprozessen. Das gilt um so mehr, je ausgedehnter die Thrombose ist. Kleine Thrombosen, z.B. nur in der Wade, machen Sie eher nicht krank. Sie sollten sich aber nicht wundern, wenn Sie schlapp sind und schnell müde werden. Sie sollten auch nicht versuchen, möglichst bald wieder zu „funktionieren“, sondern Sie sollten sich alle Zeit der Welt nehmen, um Ihren Körper nach Kräften zu unterstützen. Das ist der wesentliche Sinn der Krankschreibung“

Ich habe morgen um 11.15 Uhr wieder ein Kontrolltermin bei meiner Gefäßchirurgin. Zur Erinnerung erst gestern vor einer Woche wurde die Thrombose entdeckt, die bestimmt schon ein bis zwei Wochen vorher auftreten ist, die ich aber nicht als solche erkannt habe.

Zur zweiten Erinnerung: Eine Lungenembolie kann durch eine Thrombose entstehen. Ich schreibe, das hier so auf, weil die heutige Welt ist leider so durchgetaktet und leider auch so rationalisiert, dass viele hoffen, dass so bald nur einige Symptome weg sind, dass man wieder in Ordnung sei, obwohl das vielleicht nur ein kurzfristiger Erfolg war.

2011 war ich von der Operation Mitte März fast 5 Wochen krank geschrieben und ich bin nur auf eigenen Wunsch, weil mir die Decke auf dem Kopf gefallen ist (selbst mir passiert das) wieder zur Arbeit gegangen.

Die Operation am rechten Bein hatte es nämlich insich. Das fing schon am Operationstag an, als der Operateur, nicht meine Chirurgin, sagte dass ich wohl mehr geblutet hätte, als sonst üblich. Das erste Aufstehen verlief auch nicht reibungslos, denn das Blut, das sich im Bein gesammelt hat hatte, entleerte sich auf dem Boden. Die Nacht danach war allerdings sehr gut. Bei einer Nachuntersuchung, da wo der Operateur das Stripping ansetzte, in der Leiste, machte meine Chirurgin irgendwas. Auf jeden Fall blutete es da stark und ich hatte da eine 4 cm tiefe Wunde.

Die schloss sich langsam. Ich musste mir da so ein Bändchen kaufen, das nur für mich bestimmt sei. Ich hatte es einmal vergessen, weil ich dachte, das wäre nicht so tragisch. Es gab einen Aufstand. Auf jeden Fall haben sie dann eine neue Packung angefangen. Die haben dieses Bändchen in die Wunde gelegt und dann später hat sich das voll gesogen mit Blut und irgendwie ist dadurch die Wunde zugewachsen. Was noch dazu kam, weiß ich nicht mehr.

Und als alles endlich geschafft war, kam am 04.05. die Diagnose Thrombose im rechten Bein. Ich hatte vorher Schmerzen; ich hatte das auch gesagt, aber man hat bei mir nur ein Schmerzmittel verschrieben. Am 04.05.2011 fiel es vielen wie Schuppen aus den Augen (man hat etwas übersehen).

Bei der OP der Krampfadern im linken Bein, ein Jahr später, hatte ich meiner Chirurgin gesagt, dass ich auf die Ultraschalluntersuchung in regelmäßigen Abständen bestehe (hat sie auch eingesehen). Nachdem der Operationsverband nach drei Tagen abgenommen worden war, wurde sofort das Bein mit Ultraschall untersucht. Wegen dem linken Bein war ich zwei oder drei Wochen krankgeschrieben.

Ich bin seitdem, alles was meine Beine betrifft, immer sehr vorsichtig. Und da gehe ich immer sehr zügig zum Arzt. Warum ich diesmal nicht gegangen bin? Wahrscheinlich weil ich nicht immer an einer Thrombose denke, wenn es mal im Bein schmerzt, denn ich bin auch für Wadenkrämpfe, zwar nicht mehr so häufig wie in meiner Kindheit, anfällig.

Man hat immer nur ein Leben. Daran sollte jeder Mensch immer denken, egal ob er Arbeitnehmer oder Arbeitgeber ist

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