Geschäftsreise nach Frankfurt – Hinfahrt

Geschäftsreise nach Frankfurt – Hinfahrt

Meine erste Geschäftsreise in meinem Leben und dafür musste ich 40 Jahre alt werden, führte nach Frankfurt/Main. Onboarding zwei Tage bei meinem neuen Arbeitgeber.

Ich habe allerdings die Unterkunft privat gebucht, bei Airbnb, weil ich damit bislang gute bis sehr gute Erfahrung gemacht habe.

Ich habe mir eine Unterkunft nahe der Frankfurter Innenstadt und somit auch der Messe, wo das Onboarding stattfand ausgesucht. Privat buche ich lieber etwas außerhalb.

Auf jeden Fall die Hinfahrt hatte es in sich, in allen Punkten. Der Samstag, wo ich hingefahren bin, begann schon zu Hause hektisch. Ich hatte meine Fahrradlampen vorsichtshalber schon eine Nacht zuvor noch einmal aufgeladen. Ja, das Fahrrad habe ich mitgenommen. Warum soll ich es verzichten?

Ich war schon in der Garage, wo das Fahrrad immer steht und kontrollierte noch einmal die Taschen und mir fiel auf, dass der Clip, der die Rückleuchte hält, nicht in der Tasche war. Die Rückleuchte wird mit so einem einfachen Gummiclip am hinteren Teil des Gepäckträgers festgehalten. Und dieser Gummiclip war verschwunden. Ich habe mir noch einmal alle Taschen durchwühlt und war noch hastig in die Wohnung gegangen – auch nichts. Ich habe mir noch ein Band geholt, weil die musste ja irgendwie dran. Ich schiebe das Rad heraus und vor der Garageneinfahrt lag dieser Clip. Der musste mir einen Tag vorher herausgefallen sein, ohne dass ich das bemerkt habe (klar, er ist klein und leicht und macht kein Geräusch, wenn er auf den Boden fällt).

Mit dem Rad zum Hauptbahnhof gefahren, mit der S9 nach Wuppertal, wo ich dann auf den IC nach Frankfurt stoßen sollte. Wuppertal HBF wird seit Jahren umgebaut.

IC 2025 sollte nach Fahrplan von Gleis 1 abfahren. Ich auf jeden Fall vom S-Bahngleis herunter und für Gleis 1 fehlte der Aufzug. Das Fahrrad ist mit den beiden Gepäcktaschen doch recht schwer. Aber ich musste das Rad auf Gleis 1 bringen.

Ich stand 10 Minuten auf Gleis 1, da kam der Hinweis, IC 2025 fährt von Gleis 2 ab. Also den gleichen Weg wieder herunter mit dem Rad und mit dem Aufzug auf Gleis 2.

Der Fahrradwagen beim Intercity befindet sich am Ende des Zuges, aber an welchen Ende, das wird wohl immer sehr kurzfristig entschieden. Ich habe zur Sicherheit den Mitarbeiter bei der Bahn am Gleis gefragt, weil von Gleis 2 fährt der IC 2025 nicht ab, also gibt es auch für diesen Zug keinen Wagenstandsanzeiger. Gleis 2 wird für die Richtung nach Schwelm/Hagen benutzt und nicht nach Solingen/Köln.

Mit der Mitarbeiter bei der Bahn schaute erst in seinen Computer und weil er damit nicht klar kam auf seine Karten, die die Wagenstandsanzeige symbolisierten. Er hat die Karten aber zu meiner Schande so gehalten mehrfach wie Mr. Bean in dieser Folge beim Zahnarzt. Kurz um, er kam damit nicht klar. Er sagte mir im Abschnitt F würde sich der Fahrradwagen befinden.

Aber nein, der Fahrradwagen war im Abschnitt A, also musste wahnsinnig rennen, um noch mitfahren zu können.

Obendrein hatte der IC auch noch eine Verspätung von 18 Minuten. Alles was Regionalexpress hieß oder ähnlich wurde von der Betriebszentrale vorgelassen.

In Bonn HBF kamen noch 15 Minuten hinzu, weil sich ein Mann vor den Intercity auf den Gleisen gesetzt hatte. Es kam zwar Polizei irgendwie ging dann wieder, weil sich der Mann entfernte wieder. Ich glaube nicht, dass man ihn bestraft hatte. Vielleicht sollte ich das morgens auch mal aus Jux und Dollerei machen. Gesetzlich scheint da nichts zu passieren.

Also 30 Minuten Verspätung hatte der IC 2025 am 30.09.2018 dann in Frankfurt/Main HBF. Der Zug sollte um 16.13 Uhr ankommen und ich hatte dem Gastgeber von Airbnb gesagt, dass ich so gegen 17.00 Uhr kommen werde. Ich habe mit einer normale Verspätung von 10 bis 20 Minuten kalkuliert.

Dann bin ich 10 Minuten später angekommen und der Gastgeber war nicht da. Ich habe erst geklingelt. Nachbarinnen kamen zufällig heraus und ich hatte sie auch angesprochen, auch die Leute von der Kneipe gegenüber, aber die hatten alle nicht die Telefonnummer von dem Gastgeber.

Der Gastgeber hat eine Geldkassette mit einem Code an den Fahrradständern angebracht. Ich dachte erst, gute Idee, wenn er mal nicht zu Hause ist, dann ist das eine gute Sache. Nur den Code hatte er mir nicht gesagt. Ich hatte vor Abfahrt mir noch schnell alle seine Mails als PDF-Datei gespeichert, damit ich für den Fall der Fälle auf dem aktuellen Stand bin und natürlich noch die ganzen Informationen zur Unterkunft, aber diesen Code habe ich nirgendwo gesehen.

An dem Abend war Altstadtfest in Frankfurt und alles war mega voll in der Innenstadt. Ich dachte, ok, er ist nach fünf Minuten los und ist auf das Fest gegangen. Weil mein Akku leer war, bin ich in ein nachlegendes Hotel gegangen und durfte ihn da einbißchen aufladen. Ich hatte im Schreiben von Airbnb auch eine Telefonnummer gesehen, die erst angerufen hatte, wo niemand ran ging und auch auf meine SMS kam keine Antwort.

Weil ich um 17.50 Uhr immer noch nichts von ihm hörte, bin ich zur Frankfurter Touristeninformation gegangen und konnte spontan eine Übernachtung im „Hotel am Berg“, in Sachsenhausen für eine Nacht buchen. Ich wusste ja nicht, wie lange ich warten müsste, wann er wieder käme und die Nacht wollte ich nicht draußen verbringen.

Also habe ich dann in einem wirklich schmucken Hotel, in Frankfurt Grethenweg 23, eine Nacht für 36 Euro + 13 Euro Frühstück verbracht. Mein Zimmer war zwar im dritten Stockwerk, aber Hauptsache wusste ich, die Nacht verbringe ich nicht draußen und morgen klärt sich alles auf.

Ich bekam auch am Abend, drei Stunden nach meiner Anfrage, noch eine knappe SMS mit dem Code. Weil das Hotel auch WLAN hatte, bin ich meine Mails gewohnheitsmäßig gegangen und dort stand auch der Code. Er hatte ihn aber 60 Minuten vor meiner Ankunft gesendet. Unterwegs schaue ich nie ins Postfach frei und wenn mich jemand fragt, wann ich ankäme und als Antwort „Perfekt“ kommt, dann gehe ich naiverweise davon aus, dass auch jemand da ist und auch mal 20 Minuten länger wartet (so würde ich das machen bei fremden Leuten). Ich schaue auch noch aus dem Fenster, wenn ich im Zug sitze, was ja wohl gar nicht geht.

Auf jeden Fall habe ich eine wunderbare Nacht im Hotel verbracht und das Frühstück am anderen Morgen war seine 13 Euro sehr angemessen. Ich kam mir wie eine wichtige Persönlichkeit vor. Am Abend habe ich noch etwas fernsehen geschaut (was ich sonst nicht mache) und bin friedlich eingeschlummert. Ach ja bei REWE war ich kurz auf der Trektorstraße auch noch.

(Fotos kommen wohl morgen Abend).

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