Autos in meinem Leben

Autos in meinem Leben

Ich habe heute wieder einmal einen Artikel über das widersprüchliche Verhalten von uns Deutschen gelesen.

Wenn es um die Autofahrverbote geht, dann möchte das keiner wahrhaben. Die Deutsche Umwelthilfe soll nach deren Vorstellung am liebsten von der Bildfläche verschwinden. An das heilige Auto soll niemand dran gehen.

Aber wenn es darum geht, dass irgendwo ein Baum im Stadtgebiet gefällt wird, dann wird der Deutsche wieder hysterisch und möchte das mit allen Mitteln verhindern.

Das fossilbetriebene Auto darf weiterfahren, aber der Baum muss stehen bleiben. Vollkommen widersprüchlich und ich muss sagen langsam verstehe ich das nicht.

Das Auto war in meiner Familie nie ein Heiligtum. Gut meiner Mutter war es wegen der Multiple Sklerose und weil sie Rollstuhlfahrerin war natürlich sehr nützlich. Mein Vater hatte auch eins, aber es war nie Lebensmittelpunkt.

Im Urlaub auf Teneriffa damals haben wir nur einmal ein Auto gemietet. Gut meine Mutter wurde mit dem Rollstuhltransporter des Hotels (einer behinderten gerechten Anlage für jedermann) transportiert. Aber wir sind immer sehr viel zu Fuß gelaufen und auch ab und zu mit den örtlichen Verkehrsmitteln gefahren.

Ich bin sehr viel mit meinem Vater für Kurztrips gefahren, aber das alles mit dem Zug und den örtlichen Verkehrsmitteln. Ich war schon früher sehr firm darin und heute immer noch. Das Ausleihen eines Mietwagens war uns fremd bzw. mir. Wenn wir etwas erreicht haben, dann sind wir auch immer zu Fuß gelaufen.

Wenn das Auto in Reparatur war, hatte sich mein Vater noch nie einen Mietwagen genommen. Wenn es auf Geschäftsreisen ging, nach Nürnberg zu einer Fachmesse, ist er auch immer mit dem Zug gefahren oder er ist mit einem Kollegen gefahren, beim wohl das Gaspedal fast in der Ölwanne einklemmt war. Fahrten Essen – Nürnberg waren für diesen Kollegen um die drei Stunden fast Normalität (nur fliegen ist schöner 😉  ).

Das Auto wurde in meiner Familie nie hochstilisiert als das Nonplusultraprodukt.

Allerdings war für meinen Vater das Fahrradfahren eher etwas für Kinder. Das habe er als Kind und Jugendlicher gemacht, aber jetzt nicht mehr.

Ich bin als Kind sehr oft im Sommer auch weite Strecke gefahren und das mit Rädern, die im Gegensatz zu meinem heute doch recht einfach waren. Später mit meinem vorletzten Rad bin ich auch schon im Winter gefahren und heutzutage fahre ich bei jeder Jahreszeit.

Ich hatte auch in den Sportvereinen, wo ich aktiv war, immer Leute, die auch die gleiche Leidenschaft hatten. Zurzeit ist es ein Arbeitskollege, der in Ratingen wohnt.


Bedingt durch meinen Urlaub bin ich heute zu meinem Fahrradhändler gefahren, ja der gleiche wie die Male zuvor. Ich hatte mir das überlegt, aber andere Händler reparieren die Räder meist nicht am gleichen Tag. Meiner ist da immer sehr fix. Wir sind da nie einer Meinung und wenn er mich mal etwas anbafft – ich höre nicht richtig hin. Ich nehme ihn so wie er ist.

Mein Fahrradhändler hatte irgendwas erwähnt, dass was am Vorderrad wäre. Jetzt hatte er so ein Vorderrad für mich und ich wollte das im Urlaub machen lassen bzw. auswechseln.

Also habe ich das Rad heute morgen um 9.30 Uhr dahin gebracht. Ja ich bin immer sehr pünktlich da (er macht auch um 9.30 Uhr auf), weil ich möchte keinen anderen vor mir haben. Manche Leute kommen dahin und halten eine Volksrede und wollen jedes Detail besprechen und so etwas muss ich meistens vor der Arbeit nicht haben.

Auf jeden Fall bin ich dann spontan etwas mit dem ÖPNV durch die Gegend gefahren. Ich war kurz in Mülheim mit dem RE1 und dann über die  Schlossstraße bis zur Haltestelle „Stadtmitte“. Dort wollte ich den Baufortschritt vom alten Kaufhof sehen und voila fast fertig. Ich bin ja mal gespannt, was da neues einziehen wird.

Mit der Straßenbahnlinie 104 bin ich dann zur Haltestelle „Abzweig Aktienstraße gefahren (in Essen Schönebeck oder Frintrop) und dann mit der Linie 105 zurück über Rathaus Essen und der 107 bis Krankenhaus Stoppenberg. Eigentlich wollte ich am Fliegenbusch mit der Buslinie 140 fahren, aber der fuhr mir vor der Nase weg.

Da sich mein Fahrradhändler nicht meldete, bin ich am späten Nachmittag zu ihm hin gefahren. Mein Rad war fertig und ich hatte bei der angegebenen Telefonnummer unbewusst  einen Zahlendreher angegeben. Ich hatte mir das schon fast gedacht, dass ich da wieder so einen blöden Fehler gemacht habe. Nein, es ist ja kein Weltuntergang.

Es wurde das Vorderrad ausgetauscht und vorne wurden auch neue Bremsbeläge eingebaut. Alles zusammen mit dem Arbeitslohn 87,25 Euro. Für meisten teuer, aber ich als Nicht-Autofahrer kann das gerne mal ausgeben. Autofahrer zahlen diesen Betrag mindestens einmal im Monat neben den ganzen Versicherungen und etc…

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