Grottenschlechte Bahn

Grottenschlechte Bahn

Mein Fazit nach einer Woche Baustelle zwischen Düsseldorf und Essen. Ja zwischen Düsseldorf und Duisburg wird auch angeblich gebaut, aber bislang sehe ich immer nur vereinzelt einige Leute an einigen bestimmten Abschnitten im Gleisbett, die nach etwas schauen, aber mehr auch nicht machen.

Nicht eine gerade positive Anzeigentafel am Flughafenbahnhof in Düsseldorf, aber Normalität.

Der RE5, betrieben von National Express, der aber auf den Gleisen der Deutschen Bahn AG fährt und sonstigen Einrichtungen wie Bahnübergänger und etc.. hatte bei meiner ersten Überprüfung um 19.00 Uhr eine Verspätung von ungefähr 12 Minuten und ich wusste, auch heute wird das mal wieder nichts.

Um 20 Uhr wusste ich, ich brauche mich auch heute Abend nicht zu beeilen, denn die S2 ist wieder einmal weg. Schade.

Es gäbe natürlich noch die Alternativen mit der S1 / S6 über Ratingen Ost. Nur wenn ich um 20.00 Uhr Schluss mache, dann fährt die S6 um 20.16 Uhr ab Ratingen Ost. Ich brauche aber schon 20 Minuten bis Ratingen Ost mit dem Fahrrad und es ist auch eine ziemlich Unwägbarkeit, denn bis dahin gibt es unzählige Ampel, die alle nur für den Autofahrer geschaltet sind. Das heißt, ich müsste als Radfahrer einen ziemlich heißen Reifen fahren und es geht auch noch zum Teil Bergauf, es ist um 20.00 Uhr dunkel, wenn es wir gestern stark regnet und die Wolken die Sonne verdecken und nass.

Ich bin ja schon einmal in diesem Jahr mit dem Rad gestürzt. Ich möchte kein zweites Mal stürzen.

Die S1 führe ab 20.21 Uhr ab Ratingen Ost, die aber nicht überall hält. Sie fährt ja nur wegen der Baustellenzeit zwischen Essen und Düsseldorf über Düsseldorf-Rath, Ratingen, Essen-Kettwig etc.. nach Essen HBF, wo sie wendet, um nach Dortmund zu fahren.

Beide S-Bahnen fahren um diese Uhrzeit, um 20 Uhr herum im 30 Minuten Takt. Die S6 ist eigentlich auch für ihre Unpünktlichkeit und Ausfälle wegen Stellwerkstörungen sind auf der Strecke zwischen Düsseldorf Rath und Essen HBF an der Tagesordnung. Natürlich gibt es keine Störungen tagtäglich, aber die Häufigkeit für eine modernisierte Strecke ist schon ziemlich hoch.

In den Herbstferien wird die Strecke eh gesperrt, weil der Haltepunkt Hösel (Stadtteil zu Ratingen) wird für zwei Wochen (vorerst) renoviert. Die Bahn hat endlich einen supergünstigen Anbieter gefunden, der das praktisch für lau macht. Eigentlich wollte man jetzt in den Sommerferien schon die Strecke sperren, um dann die Arbeiten durchzuführen, aber der Bahn waren alle Angebote zu teuer. Die Bahn muss sparen (auch wenn das in den Medien immer andersherum geschildert wird). Ich wette auch diese Baufirma wird schnell in Konkurs gehen, so dass die Bauarbeiten monatelang ruhen, die Strecke ist dann natürlich solange gesperrt. Dann fährt halt auf der S6 für 6 Monate kein Zug zwischen Essen und Ratingen. Der Bahn ist das eh egal.

Sie hat doch vorkurzem wieder über ihre Tochter Arriva in den Niederlanden kräftig investiert. Dahin fließt das Geld – nicht nach Deutschland, ins hauseigene Geschäft – das ist auch zu langweilig. Die Bahn möchte ein weltweites operatives Unternehmen sein und keine langweiliges deutsches Unternehmen. Der deutsche Bundesbürger hat eh Verständnis für die Dauerausfälle und Dauerverspätungen. Politik und Medien schauen auch artig weg.

In Belgien gibt regelmäßige Berichte in der La Libre Belgique, wenn deren SNCB unpünktlich fährt. In Deutschland, wo die deutschen Medien, Zeitung und öffentlich-rechtlicher Rundfunk (sowieso) staatsabhängig sind und nur das Ausspracheorgan unserer Bundesregierung sind, wird eh nur einmal im Jahr über die Verspätungsstatistik berichtet. WAZ und WDR berichteten schon positiv über den RE 5 (Koblenz-Wesel), obwohl er an einem Tag, an einem Sonntag, mal pünktlich fuhr. Für die öffentlich-rechtlichen Medien, die auf diesem Auge blind sind, ist damit der klarer Beweis: Die Linie ist pünktlicher als vorher.

Dass der RE5 (Wesel-Koblenz) immer noch starke Verspätungen fährt, bekommen diese Journalisten überhaupt nicht mit. Sie bekommen die Vorgaben aus Berlin, was sie berichten dürfen und was nicht und das war es. Wären es Journalisten, wie sie immer behaupten, würde man auch bei der Bahn viel kritischer sein, vorallem jetzt, wo wir doch laut Grüne alle nur noch mit der Bahn fahren müssen (damit die Grünenpolitiker mit leeren Flugzeugen fliegen können und da in Ruhe arbeiten können) . Von der Kritik bekomme ich aber nichts mit. Wo kommt die Kritik?

Die 86 Milliarden, die man für die Bahn ausgeben würden, ist nur eine Zahl, die man in den Raum geschmissen hat, um das Wahlvolk zu beruhigen. Getan wird eh nichts oder es wird sich nur auf den ICE Strecken etwas tun. Der Nahverkehr wird doch noch weiter heruntergewirtschaftet. Damit fährt doch ein Herr Harbeck von den Grünen doch nicht. Er fährt erste Klasse ICE mit eigener persönlicher Stewardess.

Also wie gesagt, RE 5 war letzendes über 20 Minuten zu spät, der nachfolgende RE 1 hatte eine Verspätung von 10 Minuten, am Flughafenbahnhof in Düsseldorf. Zwischen Duisburg und Oberhausen fährt er auch nicht in Höchstgeschwindigkeit, sondern trödelt vor sich hin.

Am Bahnsteig stand vor mir eine Gruppe Niederländer, die natürlich über die Deutsche Bahn geschimpft hatte, wegen der großen Verspätung. Ich habe vieles verstanden, weil ich Niederländisch ja verstehen und sprechen kann.

Ein Herr Harbeck soll auch immer bis 20 Uhr arbeiten, dann mit 40 Minuten vom 1,2 km von seiner Arbeit 25 Minuten warten, bei strömenden Regen und sich mit seinem Fahrrad in einem überfüllten Mehrzweckabteil zwängen. Täglich. Dann erfährt er erst wie schlecht die Bahn ist. Er soll sich mal überlegen, was dann noch heißt, wenn die Tickets preisgünstiger werden. Vielleicht versteht er dann den Zusammenhang und mit Fülligkeit der Züge. Werden dann die Züge leerer oder noch voller? Herr Harbeck, was meinen Sie?

In Essen-Altenessen hatte der RE1 eine Verspätung von 20 Minuten – bei meiner dortigen Ankunft.

Ich weiß auch, am Freitag fahren noch mehr Züge als sonst in der Woche. Das kommt für die Bahn auch immer unerwartet so wie der plötzliche Wintereinbruch oder urplötzlich Sommer ist.

Ich bin dann in den dicksten Regenschauer mit dem Rad gekommen, ich war wirklich total nass, so als ob ich mit Klamotten schwimmen gegangen wären, aber da macht es noch wenigstens großen Spaß. Es war warm gewesen, also erträglich. Eigentlich sollte man einen Regenschauer auch so genießen, wenn es schauert und dann raus geht. Im Sommer ist das doch super erträglich. Aber man würde eh für verrückt erklärt. Aber dafür halten mich die meisten Menschen eh.

Eigentlich bemitleide ich ja die ganzen Autofahrer, die abgeschirmt, nicht diesen wundervollen Regen hautnah erleben. Gestern Abend hat das auch ziemlichen Spaß gemacht. Ich trug eh nur eine Shorts und ein T-Shirt und natürlich Schuhe. Während T-Shirt und Shorts schon fast trocken sind, brauchen die Schuhe noch länger.

Nachdem ich das Rad in die Garage gestellt hatte, bin ich noch barfuß durch den Regen gelaufen. Man macht das eigentlich zu selten.

Ach so: Der Inhalt vom Rucksack und auch von den Fahrradtaschen war total trocken.

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