Geschichte
Die Moskitos, Vereinsfarben Grün-Lila, wurden im Jahre 1992 gegründet. Nach dem Konkurs des EHC Essen-West im Jahre 1994 übernahmen die Stechmücken die Regie in der Eissporthalle am Westbahnhof, die aus dem Jahre 1972 stammt. Baugleiche Hallen stehen in Herne, Duisburg und Iserlohn. Im Laufe der Jahre hat man diese natürlich etwas umgestaltet.
Das erste Heimspiel war ein Freundschaftsspiel gegen die Raleigh Ice Caps, was die Essener mit 2:10 verloren. In der damaligen 2. Liga Nord (was der dritten Liga entsprach) mauserte sich das Team um Trainer Jan Benda zum Favoritenschreck. Viele Mannschaften wurden bezwungen. Am stärksten traf es den EHC Zweibrücken, die man mit 16:2 nach Hause schickte. Der kanadische Neuzugang Eric Legros, der die Rückennummer 4 trug, wurde zum Publikumsliebling.
Nach der Saison 1994/1995 konnte man schon den Aufstieg in die 1. Liga feiern (die zweite Liga, aber die höchste Liga im Deutschen Eishockey Bund). Die Moskitos blieben für die Gegner gefährlich. Glückliches Händchen bewies Jan Benda mit seiner Topsturmreihe, Eric Legros (Mr. Boombastic), Oliver Kasper (Mr. Fantastic) und Pat Murray, aber auch dem fininischen Torhüter Kari Rosenberg. Die Moskitos hatten auch immer den höchsten Zuschauerschnitt, besonders die Spiele gegen den Herner EV, EV Duisburg und natürlich das uralte Derby Ruhrgebiet gegen Sauerland, Essen gegen Iserlohn und umgekehrt sorgten für volle Kassen. Zeitweilig waren für dieses Derby alle Karten innerhalb von einer Stunde ausverkauft, die Fans beider Lager standen hunderte Meter auf der Straße, um bei diesem Spiel dabei zu sein. Ausverkaufte Eissporthallen am Westbahnhof und am Seilersee waren die Tagesordnung im Vorbereitung auf das Derby.
Mannschaften in der Startsaison 1994/1995 waren folgende: Grefrather EV, Iserlohner EC, Hamburger SV, SC Solingen, REV Bremerhaven, Limburger EG, EHC Salzgitter, Eintracht Braunschweig, EC Eschweiler, EHC Zweibrücken, Krefelder EV Amateure, VERC Lauterbach und ESV Bitburg.
Eric Legros | Bodo Mueller Boenigk | Markus Maas | R. Schelewski | Martin Silovsk | Jamie Hartnett | Michael Tillmann |
Carsten Lapaczynski | Sven Brockschmidt | Daniel Koppitsch | Jan Oligmüller | Salvadore Solarimo | Carsten Zink | Dan Schaly |
Georg Vermölen | Otto Kereztes | Udo Feitl | Marc Dickhaut | Torsten Apel | Kai Oligmüller | Tony Thiel |
Die Ruhrgebietsband "Ruhrschnellweg" veröffentlichte im Jahre 1996 den Song: "Wir sind die Moskitos vom Bahnhof West" als Maxi.
Der Essener Sportverein verstand es wie kein zweiter seine Mannschaftsvorstellungen aufwändig zu präsentieren. Die Saisoneröffnungsfeiern am Baldeneysee, im ehemaligen Freibad, das heutige Seaside Beach waren mit 5.000 Zuschauern stets gefüllt. Die Fans waren zufrieden, feierten auch selbst Niederlagen, wie zum Beispiel mal ein 4:8 gegen den EHC Trier oder kuriose Siege wie die das 8:6 gegen den EHC Dortmund, wo man 2:6 zurücklag.
Eine Fanfreundschaft, die sich auf durch die Meisterschafts-Play-Off Spiele ergab, wurde mit dem ERC Selb geschlossen. Die Nord- und Südgruppen trugen nach Abschluss der regulären Saison noch eine Meisterschaftssrunde aus, um den Deutschen Meister im DEB-Bereich zu ermitteln. In der ersten Runde traf man auf dem Südvertreter ERC Selb und daraus wurde, warum auch immer eine Fanfreundschaft. Ob sie heutzutage noch anhält, entzieht sich meiner Kenntnisse.
Erst mit einem 4:4 gegen den EHC Salzgitter in der Saison 1998/1999 kippte die Stimmung. Die Fans, die vorher das egal waren, wurden anspruchsvoller. Man stieg dann zwar in die DEL (der höchsten deutschen Liga) auf, verblieb dort einige Zeit, aber die alten Zeiten wie zu Beginn kamen nicht mehr auf. Die darauf folgenden Jahre hatte der Verein auch immer wieder finanzielle Probleme, wechselte die Präsidenten und Trainer und die Ligen wie andere Vereine auch. Auch der Fanzuspruch sank. Von dem Absturz in die Regionalliga kamen zwar auch wieder Aufstiege, aber der nächste finanzielle Abstieg war wieder vorprogrammiert.
Das prachtvolle Eishockey-Leben zu Beginn oder noch zu EHC Essen-West Zeiten verlor sich. Außer zu Derbys gegen den EV Duisburg, sank die Zuschauerzahl zwischen 500 und 1000 Zuschauer. In der Saison 2013/2014 waren es zum Teil nur noch 200 bis 500. Der Westbahnhof der einst zu 2. Liga Nord Zeiten immer an die 1.200 bis 2.000 Zuschauer hatte, und zu späteren Zeiten waren unter 2.000 Zuschauer seltsame Zustände (denn es kamen meistens zwischen 2.000 und 4.000 Zuschauer), entleerte sich zunehmenst.
Zurzeit steht der Verein so auf Füßen, dass er sich durch die Saison mogeln kann. Trotz aller Unkenrufe, der Verein hat sich nicht neugründen müssen. Viele Vereine überleben keine fünf bis sieben Jahre. Dass dieser Verein nun mehr seit 20 Jahren den gleichen Namen hat, konnte von seinen Essener Vorgängervereine nicht behaupten.
Die Moskitos haben neben der Herren-Senioren auch einige Jugendmannschaften und eine Damenmannschaft, die in der zweiten Liga Nord mit dem EC Bergkamen 1b, Cologne Brownies, ETC Crimmitschau, Düsseldorfer EG und Grefrather EC aktiv ist.
Zwischen den Jahren 1996 und 2007 übernahm der Verein auch die Skater-Inlinehockeymannschaft vom SHC Essen.
Die 1972 erbaute Eissporthalle am Westbahnhof hatte zunächst ein Fassungsvermögen von 4.500 Zuschauern. Sie wurde mit einigen zusätzlichen Tribünen auf 5.500 Zuschauern erweitert. Aufgrund von baulichen und strukturellen Problemen reduzierte man die Zuschauerzahl auf 3.850. Wie es weiter geht ist, noch unklar, denn die Eissporthalle hat ihre Jahre auf dem Buckel und müsste bald ersetzt werden.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht man die Eissporthalle, in der es auch öffentliche Laufveranstaltungen im Winter gibt, über den nahegelegenden Bahnhof Essen-West (daher auch der Name, der sich in der Eishockeylandschaft mit Westbahnhof festsetzte, denn es wäre ein Wortungetüm zu sagen. Eissporthalle am Westbahnhof oder so ähnlich. Der Westbahnhof wird von den S-Bahnlinien S1 (Solingen - Dortmund), S3 (Hattingen-Oberhausen) und S9 (Wuppertal-Haltern) angefahren, sowie von den Straßenbahn-Ringlinien 101/106. Alle Linien halten auch am Essener HBF, wobei die Fahrzeit mit den S-Bahnen von drei Minuten am kürzesten sind.
Die PKW's haben einen großen Parkplatz vor der Eissporthalle.