Ruhrbahn

Die Ruhrbahn als Mitglied im VRR wurde als Nachfolger von der EVAG gegründet. Die Ruhrbahn verkehrt auch in der westlichen von Essen gelegenden Nachbarstadt Mülheim an der Ruhr. Die Fusion trat am 01.09.2017 in Kraft. Zuvor seit dem 29.09.1954 bis zum 31.08.2017 bediente die EVAG, die Essener Verkehrs Aktiengesellschaft, nur das Essener Stadtgebiet und teilweise auch darüberhinaus. Bis zum 01.09.2017 musste man immer zwischen der Essener Verkehrs Aktiengesellschaft und der Erfurter Verkehrs AG, die auch mit EVAG abgekürzt wurde, unterscheiden.

Die erste Straßenbahn verkehrte im Jahre 1893, genauer gesagt am 23.08.1893 zwischen Essen und Borbeck, damals noch selbstständige Gemeinden. Die Streckenführung entspricht der Strecke von der Innenstadt, über die heutige Altendorfer Straße nach Altendorf, dann über die Helenenstraße und später Haus-Berge-Straße nach Bergeborbeck und schließlich nach Borbeck-Mitte. Mit der Gründung der Süddeutschen Eisenbahn Gesellschaft, mit Sitz in Darmstadt, am 11.02.1895, übernahm sie das Essener Streckennetz. Nach der Gründung der am 29.09.1954 der Essener Verkehrs AG wuchs das Straßenbahnnetz nicht mehr, denn die Motorisierung nahm zu. Schon nach dem zweiten Weltkrieg wurden einige Strecken nicht mehr wieder auferbaut. Mit der ersten unterirdischen Station "Saalbau" am 05.10.1967 wollte man die Straßenbahn nach dem Vorbild vieler anderer Städte komplett unter die Erde verbannen. Das heißt man wollte den Straßenbahnbetrieb aufgeben und nur noch U-Bahnen fahren lassen. Dazu baute man in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts viele neue Strecken im Innenstadtbereich. Die erste U-Bahn verkehrte ab dem 26.05.1977 vom Wiener Platz nach Mülheim HBF als U18 und Beginn mit dem so genannten Straßenbahnvorlaufbetriebes Porscheplatz - HBF - Saalbau.

Am 27.11.1981 wurde die U17 eröffnet und am 29.09.1985 des U-Stadtbahnabschnitts Porscheplatz-Viehofer Platz und Umrüstung des Straßenbahnabschnittes Wasserturm-Kray auf Spurbusbetrieb. Dazu kam es schließlich doch nicht und die 1991 so genannte Ost-West-Spange zwischen den heutigen Bahnhöfen Rathaus und Berliner Platz war die letzte ihrer Art. Seit dem fahren die Straßenbahnen im Innenstadtbereich unterirdisch und tauchen meist nach dem Hauptbahnhof wieder auf. Nur auf der Südstrecke (HBF-Florastraße), eröffnet am 01.06.1986, verkehrt die Straßenbahn zusammen mit der U11 noch unterirdisch. Hier ist auch ein Dreischienengleis verlegt worden, denn die Straßenbahnen fahren auf einer Spurweite von 1.000 mmm und die Stadtbahn auf 1.435 mm. Eine lange Diskussion war in den letzten 10 Jahren zur Folge, als man versuchte diesen Abschnitt umzugestalten. Entweder würde man die Straßenbahn heraus nehmen und eine U12 nach Bredeney fahren, aber dies hätte zur Folge gehabt, dass aufgrund der Schienenbreite im oberirdischen Abschnitt Bredeney die Parkmöglichkeiten komplett weggenommen werden würden und auch die Straße selber Veränderungen gehabt hätte. Die U11 auf eine Spurweite von 1.000 mm zu bringen wurde aus Kostengründen abgelehnt.

Inzwischen, im Jahre 2024, hat man einige U-Bahnhöfe auf der Südstrecke umgebaut, so dass auch die Niederflurbahnen bis nach Bredeney fahren kann. Die älteren M-Wagen fahren nur noch sporadisch.

Straßenbahn

Die ersten Triebwagen 1893 kamen von der Firma Herbrand, später waren es Fahrzeuge von Falkenried, Gastell, Dortmunder Union, und schließlich ab 1938 auch von Duewag. Erst mit den Niederflurwagen wechselte man den Hersteller zu Bombardier.

Der erste einheitliche Meterspurwagen kam im Jahre 1976. Die Verkehrsgesellschaften in Nürnberg, Kassel, Bielefeld, Mülheim und auch die BOGESTRA bestellten diesen Wagentyp. Jede Verkehrsgesellschaft hatte aber andere Anforderungen und so waren sie nicht richtig einheitlich. Die Stadtwagenwagen sind auch von Duewag. Später kamen noch Waggons von der Londoner Docklands hinzu, die man für den Essener Betrieb mit Stromabnehmern umrüstete.

Spurbus (hier klicken für den Text)

Ende der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde angedacht, ein Spurbus zu etablieren. Ein Spurbus ist ein Bus, der meist in der Mitte der Fahrbahn fährt, der zwei Führungsrollen am Kopf des Fahrzeugs hat, die mit dem Lenkrad und den Rädern verbunden ist. Dadurch braucht der Fahrer nicht selber eingreifen.

In Essen gab es insgesamt vier Strecken, die ehemalige Straßenbahnlinie 113 nach Kray auf der A40 ist noch aktiv, wie auch die auf der Wittenbergstraße zwischen Stadtwaldplatz und Uhlenkrugstadion. Während auf der Krayer Strecke die Linie 145 und 147 fahren, verkehren auf der Stadtwaldstrecke die Linien 142, 145 und 146. Eine ehemalige Strecke, die vor einigen Jahren stillgelegt worden ist, liegt südlich von Frohnhausen am Südwestfriedhof. Hier fuhren die Linien 145 und 147. Da die Linie 147 überhaupt nicht mehr diesen Abschnitt bedient, fährt die Linie 145 diesen Abschnitt.

Der vierte Abschnitt war ein Sonderfall. Die EVAG hat die Busse der Linien 145 und 147 auch mit Stromabnehmern ausgestattet. Oberleitungsbusse fuhren bereits nach dem Zweiten Weltkrieg zwischen Stadtwaldplatz und Heisingen in Essen, aber auch noch aktuell in anderen Städten wie zum Beispiel Solingen im Bergischen Land, in Esslingen und im niederländischen Arnhem. Die Kombi Oberleitungsbus und Spurbus war wohl einmalig und dazu kam auch noch, der Bus hat für einige Jahre den Straßenbahntunnel zwischen der damaligen Haltestelle Volkshochschule und Krupp Hauptverwaltung mitbenutzt.

Das heißt, vor der Einfahrt in den Tunnel wurden die beiden Oberleitungsstromabnehmer in eine Führungsschiene gebracht, wo die dann von ganz alleine in den eigenen Fahrdraht der Busse geführt wurde. Der Busfahrer hat vom Verbrennungsmotor auf den Elektromotor umgeschaltet und der Bus fuhr auf Holzplanken in den Tunnel. Leider hatte das System seine Macken. Das bedeutete, dass der Fahrdraht des öfteren abgerissen wurde oder sonstige Störungen auftraten. Manchmal fuhren die Busse auch mit dem Verbrennungsmotor in den Tunnel. In der mir vorliegenden Broschüre über den Spurbus herausgegeben von der Essener Verkehrs AG wird genannt, dass der Bus eine Spannung von 600 V hatte und dass die Einfädelungsstellen eine Länge von 1,20 Meter betrugen. Der Bus musste auch die üblichen Zugsicherungssysteme besitzen, wie es für Straßenbahn-/U-Bahnfahrzeuge vorgesehen war.

tram à Essen-Altendorf 107 nach Gelsenkirchen Essener Stadtbahn
Bus in Rüttenscheid