Der Ernst des Lebens beginnt wieder

Der Ernst des Lebens beginnt wieder

Natürlich war ich bei dem schönen Wetter unterwegs. So etwas lasse ich mir nicht entgehen. Nur den Karfreitag habe ich zu Hause verbracht, denn Wäsche musste gewaschen werden, etwas geputzt (obwohl die Balkonfliesen gefühlt immer schmutzig sind, auch wenn sie gerade frisch geputzt sind).

Aber dann am Samstag war ich in Mönchengladbach und von dort aus mit dem Rad nach Krefeld. Es war einbißchen zwangsweise. Normalerweise wäre ich wahrscheinlich nach Viersen gefahren oder Korschenbroich, aber diesmal ging es nicht anders, denn die Bahn hatte zwischen Krefeld und Mönchengladbach gebaut.

Gleichzeitig baut die Bahn aber auch zwischen Düsseldorf und Neuss (die jetzige S-Bahnstation Düsseldorf-Bilk wird auch zum Regionalexpress-Halt), was hier eine Totalsperrung nach sich zieht. Also man wäre dann spätestens in Neuss gestrandet gewesen. Ich bin einmal von Neuss nach Düsseldorf mit dem Rad gefahren; es war nicht die tollste Strecke.

Also bin ich von Mönchengladbach, wo ich ankam, nach Krefeld HBF gefahren (vorher bei Hans im Glück einen Burger gegessen (na ja, klasse war dieser nicht), wo die RB33 endete (an diesem Wochenende). Ja, natürlich hätte ich auch mit der RE42 wieder zurück fahren können – von Mönchengladbach, aber da die Bahn bei großer Verspätung die RE42 auch außerplanmäßig in Neuss enden lässt (hier hält die RE42 bei Umleitung nicht – der Neusser HBF wird durchgefahren) und man dann womöglich noch zwei Stunden gewartet hätte. Wenn die RB33 nicht gefahren wäre, hätte man immer noch die Kilometer bis Krefeld Uerdingen fahren können, wo man auf die RE42 und RB33 gekommen wäre. Die Route über die Uerdinger Straße ist auch nicht prickelnd (kenne ich auch schon), aber im Notfall machbar.

Ja, es gibt bestimmt tolle landschaftlich sehenswerte Strecken zwischen Krefeld HBF und Uerdingen, aber nach einiger Zeit im Sattel, geschwitzt und langsam müde werdend, habe ich nicht die Lust noch toll die Landschaft anzuschauen. Dann heißt es so schnell und direkt wie möglich zum Ziel – aus meiner blöden laienhafter Sicht.

Am Sonntag war ich dann schwimmen, draußen schwimmen. Die meisten werden jetzt denken: Ist der Typ total bescheuert? Bei 10 Grad Außentemperatur geht der draußen schwimmen. Ja ich war genauso bescheuert wie die vielen anderen 30 oder 50 Personen, die sich im Dellwiger Freibad, Hesse, bei herrlichen Sonnenschein und langsam steigenden Temperaturen für die Freibadsaison eingefunden hatten. Das heißt das Becken war voll.

Die andere Alternative wäre noch das Freibad in Arnhem (Niederlande) Klarenbeek gewesen, wo ich im Sommer 2017 einmal war (als ich in Arnhem Urlaub machte). Die hatten auch Saisoneröffnung am vergangenen Samstag. Mit der Linie RE19 (betrieben von Abellio) kann man ja mit den VRR-Tickets bis nach Arnhem (und Zutphen) fahren. Fahrgäste ohne Keycard, also sprich Ticket 2000 können problemlos durch die Schranken in der Bahnhofshalle durchgehen, so wie die Niederländer das mit der OV-Chipkaard machen. Mit dem Ticket 2000 funktioniert das nur in Arnhem. Die Bahnhöfe Zutphen, aber auch Venlo haben keine Poortjes, also die Zugangsschranken zum Bahnsteig – noch nicht.

Gestern war ich dann in Greven und später in Münster/Westfalen. Ich habe mir dazu nach etlicher Zeit mal wieder ein NRW SingleTagesTicket gekauft. Dieses Ticket hat auch Gültigkeit, wenn man verheiratet ist und mal alleine einen Tagesausflug machen möchte. Zurzeit kostet es 31 Euro und das Fahrradticket für einen ganzen Tag 5 Euro.

Greven liegt nördlich von Münster. Für war das der Ausgangspunkt, um mit dem Fahrrad zum Flughafen Münster/Osnabrück zu gelangen. Leider hatte ich Hochdruck in der Blase, so dass ich den Flughafen mal wieder in letzter Sekunde und Kraft erreicht hatte.

Von der Insolvenz gegangene Fluggesellschaft Germania stand noch ein Airbus A321 mit zugedeckten Triebwerken auf dem Apron. Der Flug nach Antalya hatte sich verspätet und sonst war nichts los am Flughafen.

Wenigstens die Toiletten im Flughafenterminal vom Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) waren geöffnet, was auch nicht so selbstverständlich ist, wenn wenig los ist.

Auf der Rückfahrt kam ich doch tatsächlich am Hallenbad von Greven vorbei. Hier in diesem Hallenbad, man kann es sich heutzutage kaum richtig vorstellen, habe ich meine damalige Ex getroffen. Ich meine, wir hatten uns für ein Wochenende (das erste überhaupt – vorher hatten wir noch Briefkontakt gehabt) verabredet (wir damals um die 20) bei ihr in Münster und sind dann am Tage meiner Ankunft schwimmen gegangen, zusammen mit einer Freundin. Schwimmen war unser großes Hobby. Nein, sie war keine Studentin – nicht alle in Münster wohnende sind oder waren Studenten.

Man stelle sich das heutzutage vor: Man trifft sich und geht dann ins Hallenbad. Ich habe von Fleischbeschau nicht gedacht, vielleicht sie, aber heutzutage wäre das wahrscheinlich ganz unmöglich; das Date im Hallenbad. Später in der kurzen Beziehung von fünf Monaten sind wir auch noch schwimmen gegangen, kurz vor meiner Abfahrt von Münster. Nein, danach hatte ich noch eine viel kürzere Beziehung und seit dem bin ich 17 Jahre Single. Inzwischen ist mir das egal, ob ich nun eine feste Freundin habe, ob mich jemand mehr mag als nur meine Arbeitsergebnisse und etc.. Ich kann bis zu meinem Lebensende noch Single bleiben. Mich persönlich würde das nicht so sehr stören. Ich bin nun mal einbißchen eigen und nicht der Masse entsprechend. Da wird es schwer oder sehr schwer jemanden gleichgesinntes zu finden.

Von Greven bin ich mit dem RE15 (der Emsland-Express, jetzt betrieben von der Westfalenbahn) nach Münster gefahren. Normalerweise kam ich mit dieser Linie von Emden aus. Von Essen bis nach Norddeich fuhr man früher 4 Stunden und 30 Minuten. Essen bis nach Münster (RE2 oder RB42 wie sie früher noch hieß), mit dem RE15 (damals noch Deutsche Bahn AG und BR 111 und Silberlinge bzw. die lackierte Variante) bis Emden. Dort hat man auf dem RE1 (Niedersachsen) kommend aus Braunschweig gewartet. Mit diesem RE1 ist man bis Norddeich gefahren. Ankunft war um 12.30 Uhr. Rückfahrt um 17.30 Uhr, die gleiche Strecke zurück.

Mit einer früheren Ausbildungskollegin, die aber damals in festen Händen war, bin ich diese Strecke das erste Mal gefahren, weil sie wollte im September noch in Norddeich im damaligen Freibad (gibt es heutzutage nicht mehr), noch einige Bahnen schwimmen. Früher war mir das zu kalt gewesen; heutzutage hätte ich da mitgemacht. Dann bin ich mal mit einem Kollegen oder auch mit meinem Vater diese Strecke gefahren.

Im Sommer waren die Züge immer sehr voll. Das gesamte Pulk was in Emden ausstieg ist auch in Richtung Nordsee und dann am Abend zurück nach Münster gefahren.

Ich bin früher sehr oft mit meinem Vater solche Fahrten nach Hannover (etwas mehr als 4 Stunden) oder Frankfurt (5 Stunden), Den Haag (4 Stunden) gefahren. Solche Fahrten mit dem Auto kenne ich nicht, mit dem Zug schon.

Früher gab es noch kein Smartphone und dann habe ich aus dem Fenster geschaut; habe meine Fahrroute vor mir gehabt, die Bahnhöfe, die als nächstes gekommen sind, mit den entsprechenden Abfahrtzeiten und so.

Ich schaue jetzt auch mehr aus dem Fenster als auf das Smartphone. Das Smartphone ist ganz nett, für die Orientierung und für Fahrpläne, wenn man unterwegs ist, aber sonst brauche ich es nicht wirklich.

Auf jeden Fall habe ich im Zentrum von Münster etwas gegessen und bin ich dann nach Münster-Albachten, westlich vom Zentrum, noch die 8 km gefahren.

Westlich von Münster Mecklenbeck wird es noch einmal richtig ländlich. Es wurden von der westlichen Ortsteilgrenze von Mecklenbeck zwar 1,4 km bis Albachten angezeigt, gefühlt war es dennoch etwas mehr.

Ich habe mir in Albachten noch das erste Eis gegönnt, also nicht nur im Hörnchen, sondern richtig. Es wären noch 4,4 km bis Bösensell (ein Teil von Senden/Münsterland) gewesen bzw. 7,1 km bis Appelhülsen, aber die habe ich mir gekniffen.

In Albachten halten die Linien RE2 und RE42. Ich bin bis Wanne-Eickel-HBF gefahren, dann mit der S2 bis Essen-Kray Nord und dann das restliche Stück nach Hause. Mit dem Fahrrad hat man diese Vorteile, mit dem reinen ÖPNV wären die Stationen Gelsenkirchen Rotthausen bzw. Essen-Kray Nord nicht so ideal.

Man spricht von mir als Weltenbummler. Na ja, ich bin von der Entfernung für die meisten unbedeutend unterwegs. Bedeutend wären Flüge nach Rom, London, Paris und etc… und nicht mit der Bahn nach Greven oder sonst wohin. Damit kann man keinen hinter dem Ofen hervor locken, aber damit konnte man schon vor 20 Jahren in meiner Jugend keinen mehr begeistern.

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