Tag 3 im Homeoffice / Business as usual

Tag 3 im Homeoffice / Business as usual

Der dritte Tag im Homeoffice ist gestern auch zu Ende gegangen.

Langsam gewöhnt man sich von zu Hause zu arbeiten. Ich kann aber nicht bestätigen, dass die Anrufe weniger geworden sind. Es war halt Freitag und in der Coronakrise ist Freitag der Tag wo alles erledigt werden muss. Das hat sich in den Köpfen der Menschen noch nicht geändert. Da fallen den Leute Sachen um 15 Uhr ein, wo ich genau weiß, dass sie erst in der nächsten Woche gelöst werden.

Ich kenne ja sowieso nicht die Stärke der anderen Levels, aber viel Anrufer scheinen nicht zu kapieren, dass in den anderen Levels auch Menschen arbeiten und Menschen können sich mit Corona infizieren. Und auch diese Menschen haben ein Recht auf Urlaub oder erkranken an andere Dingen (nur weil Corona herrscht, gibt es immer noch Schlaganfälle, Schlangenbisse, Thrombosen und etc..). Aber nein, es wird weiterhin gemeckert, dass das Ticket sofort aber sofort bearbeitet werden muss. Es scheint noch keine innerliche Ruhe eingekehrt zu sein.

Klar die Kinder sind zu Hause, wollen bespaßt werden, aber die „lästigen“ Verpflichtungen wegen Musikschule, Hallenbad, und etc.. fallen weg.

Ich habe mich als Kind immer selbst beschäftigt und wenn ich gemerkt hatte, dass meine Eltern mit irgendwas beschäftigt waren, dann habe ich sie in Ruhe gelassen. Vielleicht ist das ja heutzutage anders.

Ich habe aber rigoros um 20 Uhr meinen Laptop herunter gefahren. Um 19.50 Uhr kam noch ein Anrufer, der sollte ein Formular ausfüllen, hat überall hingeklickt wo er nicht klicken sollte und dann noch gemeckert, das Dokument wäre gesperrt. Auch bei Corona und im Homeoffice mache ich keine Überstunden. Irgendwann ist die Energie auch verbraucht.

Ich bin dann um 20 Uhr noch einmal, alleine, um den Block gelaufen, denn frische Luft brauchte ich doch noch einmal. Außerdem ist das immer gut, denn dann kann ich meinen Müll auch gleichzeitig wegbringen.

Der Winter ist zurückgekehrt. Heute war es wieder arschkalt, sonnig. Wir haben es auch nicht anders verdient. Corona, Ausgangsregelungen und winterliche Temperaturen.

Ich bin mit dem Rad zum Frisör gefahren. Ich musste unbedingt meine Mähne abschneiden lassen.

Es gab vorher so eine kleine Missverständnisse beim Twitterteam der Stadt Essen, in Sachen Radfahren und Ausgangssperre. Radfahren kommt nirgendwo vor, aber soweit ich das von der Stadt Essen verstanden hatte, ist es auch weiterhin möglich. Es wäre ja auch ein Unding. Im Auto könnten vier Personen sitzen und sich gegenseitig anstecken und Autofahren wäre erlaubt, aber wenn man alleine auf dem Rad sitzt, wäre es verboten.

Ansonsten muss ich sagen, irgendwie drehen jetzt alle irgendwie am Rad.

Ich frage mich, ob alle Politiker, die uns nötigen zu Hause zu bleiben, auch selber zu Hause bleiben? Fährt Frau Merkel alleine Auto (?)- denke ich mir mal, denn ihr Chauffeur könnte sich auch irgendwo infizieren. Aber wenn ich mir die Fernsehbilder so anschaue, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie 1 Meter Abstand von einander dauerhaft haben. Vielleicht sind ja Politiker immun automatisch immun gegen Corona und nur der Herr Merz und der eine FDP Politiker haben sich angesteckt.

Ich habe keine Problem, sich 14 oder 21 Tage zurück zunehmen. Meine Frage ist nur, wie wollen wir dauerhaft mit dem Virus umgehen? Bleiben jetzt die Geschäfte für 3 Jahre geschlossen? Gibt es jetzt drei Jahre keine Bundesliga (eigentlich unwichtig, aber für viele nicht)? Darf ich wegen Corona in den nächsten 10 Jahren keine neue Freundin kennenlernen (zwischenmenschliche Kontakte sind ja verboten)? Dürfen sich jetzt Frauen von ihren Männer verprügeln lassen, weil man nicht mehr raus darf?

Was ist wenn man jetzt bei Bauarbeiten eine Fliegerbombe entdeckt? Was ist wenn jetzt ein Bergbaustollen unter einem Haus hier bei uns im Ruhrgebiet einstürzt? Dafür gibt es bestimmt keine Pläne.

Vorallem das Wichtigste: Wenn es Entwarnung geben wird – irgendwann und alle wieder arbeiten und es dann zu einem erneuten vermehrten Ausbruch kommt, wer würde dann akzeptieren, dass er wieder für 14 Tage oder 21 Tage zu Hause bleiben muss? Mal angenommen, im Sommer flaut es ab, aber im Dezember fängt es wieder an. Die Frage ist nur, wie oft lässt sich ein Mensch das gefallen? Jetzt machen sie alle mit, aber bei der zweiten und dritten Welle – wie groß wird dann die Bereitschaft sein, sich wieder zu Hause einzuigeln?

Die Frage ist, wollen wir dann nicht endlich mit dem Virus leben wollen? Wegen Malaria dürfte es in diesen Gebieten, trotz Medikamente, keine Menschen mehr leben.

Wir hören, dass die Polizei ständig unterbesetzt ist und in normalen Zeite nicht einmal einmal richtig in der Lage ist Parksündern oder Geschwindigkeitsüberschreitungen flächendeckend zu überwachen; die Polizei verschlief etliches bei Terroristen (15 verschiedene Identitäten) und jetzt soll die Polizei dafür sorgen, dass wir alle brav zu Hause bleiben?

Ich habe heute das erste Mal seit Monaten ein Auto vom Ordnungsamt gesehen. Polizei habe ich seit mehreren Wochen nicht gesehen. Wer garantiert, dass die geschmälerte Polizei nicht auch von Corona infiziert wird? Ich habe da mal flüchtig gelesen, dass bis zu 100 Beamte auch in Quarantäne wären. 25.000 Euro sind viel, aber nicht einmal die 10 Euro Geldbuße beim Radwegeparken wurde bislang geahndet.

Ich bin ja auf das flächendeckende Aufkreuzen der Polizei in den nächsten Wochen gespannt. Theoretisch müsste man jede Seitenstraße kontrollieren, theoretisch müssten jetzt überall Überwachungskameras stehen und theoretisch müssten diese Kameras auch von einer Leitstelle, wo die Leute auch in 1 Meter Abstand von einander sitzen, diese überwachen.

Klar wird es mit Drohnen überwacht und wann wenn eine Drohne dann abstürzt, geborgen? Bleibt sie da liegen (und kann geklaut werden)? Also es gibt sehr viele Fragen.

Ich sehe das alles gelassen, solange die Supermärkte noch ausreichend Lebensmittel haben.

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