Wanderung von Remscheid-Lennep nach Hückeswagen

Wanderung von Remscheid-Lennep nach Hückeswagen

Hückeswagen in NRW befindet sich im Bergischen Land. Es heißt nicht so, weil es gebirgig ist, sondern es stammt aus dem Herzogtum Berg. Adolf I von Berg lebte zirka von 1045 bis 1106. Die Nachfolger vom ihm waren Adolf II von Berg (1090 bis 1170), Eberhard von Berg (1090 bis 1152) und Bruno von Berg (1090 – 1137). Aber das ist alles sehr undurchsichtig, wer da wie regierte. Es soll auch nicht Thema dieses Blogeintrags sein.

Heutzutage gehört Hückeswagen zum Oberbergischen Kreis mit Sitz in Gummersbach, liegt auf 308 Meter über NN.

Ganz früh am Morgen bin ich mit dem Nachtexpress zum Essener Hauptbahnhof gefahren, um von dort aus mit der S-Bahnlinie S9 nach Wuppertal Hauptbahnhof (Gleis 4) zu fahren. Hier hatte ich einen Aufenthalt von 30 Minuten, bis die S-Bahnlinie S7 (Gleis 5) von der RheinRuhrBahn abgefahren ist. Die S7, die den Beinamen Müngstener hat, spielt auf die 107 Meter hohe Müngstener (Eisenbahn-) Brücke zwischen Remscheid und Solingen an.

Die S7 habe ich bis Remscheid-Lennep genommen, einem Stadtteil mit vielen historischen Häuser mit Schiefer bestückt. Das kommt hier im Bergischen Land sehr häufig vor.

Die OpenStreetMap sagte aus, dass ich ungefähr 9,3 km vom Bahnhof in Remscheid-Lennep nach Hückeswagen Zentrum laufen würde und dafür wären 2 Stunden und 13 Minuten nötig – theoretisch. Für mich klang das schon sehr abwegig und nach einem sehr zügigen Laufen.

Hier am Remscheider Bahnhof Lennep bin ich erst einmal die Straße „Am Johannisberg“, die später „Rotdornallee“ gegangen. Nach einer kurzen Abbiegung in die Sauerbronnstraße, bog ich dann in die Rospattstraße, die dann zum Talsperrenweg wurde.

Es erfolgte ein sehr steiger Abstieg, ehe dann nach einer Kurve ziemlich bergauf zum „Hasenberg“ ging.

Remscheid Lennep Panzertalsperre Blick zur Staumauer

Am Gipfel ging es direkt bergab zur 1891 bis 1893 errichteten zweiten deutschen Talsperre, die Panzertalsperre heißt, benannt nach dem Panzerbach.

Der Feldweg von der Panzertalsperre nach Repslöh (323 Meter über NN) zeichnet sich durch einen wiederholten Anstieg aus.

Über den Weiler Eichenhof kam ich dann auf die L412 aus. Hier bin ich dann diese durch Engelsburg (Stand 2023: 389 Einwohner) gefolgt. Ich bin auf der linken Seite dem Verkehr gegenüber auf diesen schmalen Standstreifen gelaufen. Es gibt nichts anderes.

In der Engelsburg gibt es nach Stand April 2025 ein Hotel, ein Getränkevertrieb und ein Orthopädiegeschäft.

Remscheid Forsten Hauptstraße

Nach der Engelsburg bin ich ganz lange auf der K2, einer Landstraße, wo zum Teil bis Tempo 70 fahren durfte, hinunter zu Forsten (314 Meter über NN) und schließlich ins Tal zur Dörpmühle (262 Meter über NN) gelaufen. Man kann aber über die deutschen Autofahrer sagen, was man möchte, aber sie alle, wenn es ging, einen Bogen um mich gemacht.

Remscheid Dörpmühle, abseits der Hauptstrasse.

Die Dörpmühle gehört noch zu Remscheid. Es fließt dort die Dörpe (6,9 km Länge) durch den Weiler. Sie mündet erst in die Dörpevorsperre und dann in die Wuppertalsperre.

Zur Bedienung dieser Weiler gibt es dort ein AST, Anruf-Sammeltaxi, welches sogar am Sonntag angerufen werden kann.

Allerdings hat der AST einen eigenen Tarif, welcher zum Stand vom 01.01.2025 Erwachsene 3,50 Euro / ermäßigt 2,70 Euro kostet im VRR und 5,20 Euro / ermäßigt 4,00 Euro im VRS. Man muss es spätestens 30 Minuten vor der Abfahrt telefonisch anrufen.

Den Fahrplan gibt es auf den Seiten der Stadtwerke Remscheid – > Fahrplan & Mobilität -> Anrufsammeltaxi (AST) -> Fahrplan AST Lennep (Stand April 2025).

Hier bei der Dörpemühle habe ich mich erstmals richtig mit Essen verpflegt. Der Anstieg danach war heftig, mit 9 % ging es hinauf. Durch das langsame Laufen konnte ich meine Kräfte gut einteilen.

An der Abzweigung „Engelshagen“, welches schon zu Hückeswagen gehört, konnte ich nach einer Stunde endlich die Kreisstraße verlassen. Engelshagen ist auch eine kleine Ansiedlung. Wer hier wohnt, braucht natürlich ein Auto. Da gibt es auch von mir aus keine Diskussion.

An so einem Hof oder Weiler wohnt, der hat die Ruhe. Die Kreisstraße ist schon ziemlich weit weg. Wenn man hier noch ein Feld bearbeiten kann, für die Eigenversorgung, hat man viel gewonnen. Interessant wird es im Winter bei Schnee und Glatteis. Aber das wird dort den Bewohnern nicht völlig überraschen, wie so manchem Städter.

Es sollte schon klar sein, dass man mit den übrigen Bewohnern im Weiler sich gut verstehen sollte – auf längerfristiger Sicht.

Am Ende eines Feldweges bin ich auf den Wipperadweg (Remscheid-Lennep nach Hückeswagen) ausgekommen und dann schließlich zur Wupper mit der Wupper-Vorsperre. Wegen der Wupper (116 km Länge) hat Wuppertal auch seinen Namen.

Hückeswagen Wupper-Vorsperre
Blick auf das in der Sonne glänzende Wasser.

Theoretisch hätte ich nur an der Wupper bzw. Wuppertalsperre wieder zurück nach Remscheid laufen können.

Aber praktisch nicht, denn die Anstiege haben Kraft gekostet und langsam taten auch die Füße weh. Bei einer Gelegenheit habe ich mir wieder die Schuhe ausgezogen und erst einmal die Füße (und die Socken) in der Sonne gestellt. Danach taten die Füße nicht mehr so weh.

Aber den Anstieg zum Heimatmuseum, Straße „Am Schloss“ (308 Meter über NN) mit der Pauluskirche, habe ich mir doch noch zugemutet.

Hückeswagen Schlosspark mit Bäume

Schon im Jahre 1783 erfolgte die Grundsteinlegung für die Pauluskirche. Man kann sehen, wie früh so alles schon begann. Aber es gab wohl seit dem 11. Jahrhundert dort eine Kapelle. Das Heimatmuseum, welches im Schloss sich befindet, wurde erstmalig im Jahre 1189 erwähnt.

Immer wieder faszinierend, wie die Leute das früher geschafft, so etwas zu bauen, ohne Maschinen.

Nach einer kurzen Besichtigung der Innenstadt bin ich um 13.52 Uhr mit der Buslinie 336 (kommend aus Gummersbach) zurück nach Remscheid-Lennep gefahren. Dort hatte ich direkt Anschluss an die S-Bahnlinie S7 nach Wuppertal Hauptbahnhof und keine fünf Minuten später kam auch ein Triebwagen der S-Bahnlinie S9 nach Essen Hauptbahnhof. Mit einem Bus der Linie 154 bin ich dann zurückgefahren.

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