25.07.2019 Rückfahrt aus Rostock
Ich bin gestern aus Rostock wieder zurück gefahren und nur mit dem Nahverkehr. Also das höchste der Gefühle ist der Regionalexpress.
Der Quer-durch-Land Ticket gilt ab 9 Uhr und somit musste ich vorher noch ein normales Ticket für 2,30 Euro für Rostock und die dazugehörige Fahrradkarte für 1,70 Euro kaufen.
Ich habe am Morgen noch einige ältere Kleidungsstücke aussortiert, die aufgrund des Alters nicht mehr tragbar sind. Es werden neuere kommen.
Auf jeden Fall bin ich um 7.49 Uhr mit der S3 nach Rostock HBF gefahren und dann ab 9.07 Uhr mit dem RE1 nach Hamburg HBF. Diese Fahrt hatte ich schon im letzten Jahr gemacht. Nur dann bin ich in den IC nach Dortmund gefahren.
Es hatte sich eine nette Gruppe zusammen getan (als Fahrradfahrer ist man sowieso etwas entspannter und im Urlaub erst recht. Es war auch eine sehr nette Frau, wohl in meinem Alter darunter, die aber verheiratet war und in Bern in der Schweiz lebte. Wir hatten uns zusammen gut unterhalten. Dann kam das erste Zwischenerlebnis. Aus mir nicht bekannten Gründen wurde der Zug in Schwerin gewechselt. Also wir alle mussten die Räder neu mit Gepäck bepacken (man hilft sich gegenseitig) und zum Glück stand der neue Zug am Bahnsteig gegenüber.
Hamburg HBF – in der Ferienzeit unglaublich voll. Ich möchte nicht dort arbeiten. Ehrlich nicht. Das ist selbst für mich zu viel.
Der RE4 betrieben von Metronom war unglaublich pünktlich und ist auch unglaublich pünktlich abgefahren. Es gibt für Fahrräder ein ganzes Abteil, wo nicht nur so einige rein passen, wie sonst üblich, sondern bestimmt 30 Stück. Der RE4 braucht eine Stunde und sieben Minuten und hält nur vier Mal.
Der RE4 kommt in Bremen auf Gleis 8 Nord an und auf Gleis 8 Süd fährt der RE9 nach Osnabrück. Gesagt getan. Der RE9 kam vor dem verspäteten Intercity nach Passau auf das Gleis. Ich dachte an ein Wunder, aber das Wunder war wieder auf negativen Seite, denn der Intercity hatte in Bremen einen Lokschaden erlitten und fuhr nicht mehr weiter. Also fuhr mein RE9 20 Minuten später ab und ich dachte, meinen Anschluss in Osnabrück würde ich nicht mehr bekommen.
Dann Katastrophe in Osnabrück. Die RB 66, die einzige direkte Verbindung im Nahverkehr nach Münster hatte eine Verspätung von gut 20 Minuten. Es standen ja nicht nur die normalen Regionalzugreisende am Bahnsteig, sondern auch die vom gestrandeten Intercity aus Bremen. Brütende Hitze, über 36 Grad und der Zug hatte eine große Verspätung. Wunderbar. Im Urlaub nimmt man das ganze gelassener hin als wenn ich von der Arbeit käme um 20 Uhr.
Der Zug der RB66 kam dann auch und fuhr bis auf einen kurzen längeren Aufenthalt in Ostbevern auch bis Münster durch.
Dann in Münster gab es wieder Verspätung. Ich kam mit einer anderen Frau, die auch mit ihrem Klapprad unterwegs war, ins Gespräch, dass wohl vier Züge vorher ausgefallen seien. Ab Münster nach Essen fahren die RE2 und RE42 im Halbstundentakt. Das heißt über zwei Stunden ist kein Zug mehr von Münster nach Essen gefahren.
Um nach Essen zu fahren, gäbe es hier gute Alternativen: RE 7 bis Hamm/Westfalen und dann mit RE 1, RE 3, RE 6 und RE 11 bis Essen Hauptbahnhof oder Essen-Altenessen. Oder mit der RB 50 über Ascheberg nach Dortmund HBF und zusätzlich zu den obengenannten Linien hätte man hier noch die S1 bis Essen HBF oder die S2 bis Essen Altenessen oder etc zur Verfügung.
Aber der RE2 um 17.12 Uhr fuhr ab, zwar mit einer Verspätung von fünf Minuten und einer Saunaatmosphäre, aber er fuhr. Die Frau mit der ich bis Haltern (sie stieg dort aus) sehr nett unterhielt, hielt immer eine Wasserflasche an die Stirn, um sich zu kühlen. Eine sehr nette Frau, die mir optisch nicht sofort ins Auge sprang (ist bei schlanken Frauen immer so eine Sache bei mir), hatte es mir doch später angetan. Aber wir hatten uns nett verabschiedet und nichts gemacht, also Telefonnummern ausgetauscht.
Ein Arbeitskollege, der jünger ist als ich, schrieb mir über Whatsapp, dass es auch nicht so üblich sei, dass man sich Telefonnummern austauschen würde – im Zug. Und eigentlich so habe ich auch gelernt ist der Zug oder die Straßenbahnfahrt ein Nicht-Ort. Also ein Ort wo man von A nach B kommt und daher diese Zeit mit dem Smartphone verbringt oder was liest und so.
Also ist es keine Schande, nach nichts gefragt zu haben. Ich merke aber auch erst bei der Begrüßung von einer Frau, ob man sich nur so unterhalten hat oder ob die Frau das auch wirklich nett empfunden hat. Während des Gesprächs merke ich das nicht.
Ich denke eigentlich auch daran, dass ich nicht so attraktiv bin, mit meinem Bauchansatz, da ja immer nur schlanke Menschen als attraktiv, fleißig, klug und so gelten. Wer etwas mehr auf der Waage hat, wird in die negative Schublade gesteckt. Meine erste Ex, auch nicht schlank, war von meiner Fülle begeistert und eine Frau, die die Mutter eines jungen Mannes war, den ich im Zividienst betreute, sagte auch mal: Dass ein richtiger Mann, aus ihrer Sicht, fülliger wäre. Aber zu 99% wird offiziell anders gedacht. Daher denke ich auch immer: „Es war ein nettes Gespräch, aufgrund meines Bauchansatzes, was das Hauptargument dagegen sein, wird das nichts werden“.
Ich bin dann um 18.20 Uhr herum in Essen wieder angekommen.