Soest – Bad Sassendorf
Ich war mal wieder unterwegs. Eigentlich wollte ich nur etwas kleines machen, Hamm/Westfalen zu fahren. Klein deshalb, weil die Fahrtdauer gerade einmal 45 Minuten betragen würde.
Ich bin um 10.13 Uhr mit dem RE11 ab Essen HBF losgefahren. Bis zum 11.08.2020 kann ich ja in ganz NRW fahren.
Das gilt, ich habe mich noch einmal Rücksichern lassen, nur für Ticket 1000 im Abo, Ticket 2000 im Abo und das Bärenticket.
Das Ticket 2000, das am 01.01.1991 eingeführt worden ist, habe ich auch seit mehr als 20 Jahren. Es ist für mich nicht mehr wegzudenken.
Auf jeden Fall habe ich während der Fahrt noch einmal in den DB Navigator geschaut, weil ich doch spontan erst nach Ahlen/Westfalen wollte. Aalen liegt östlich von Stuttgart. Irgendwie hatte ich auch gesehen, dass eine RB89 der Eurobahn (Ems-Bödde-Bahn) um 11.17 Uhr nach Paderborn fahren würde. Paderborn wäre doch einwenig zu weit (da hätte ich mindestens eine Stunde früher losfahren sollen), aber ich wollte wieder nach Soest.
Ich war schon einmal Soest. Da bin ich früher bei meiner ersten Firma, wo ich halbtags gearbeitet hatte, einmal um 7 Uhr angefangen und bin um 11 Uhr gegangen und bin dann nach Soest gefahren. Um 19 Uhr hat mein Ticket 2000 Gültigkeit im gesamten VRR. Soest gehört aber zum Westfalen-Tarif. Also habe ich ein Zusatzticket von Soest nach Unna gekauft – Unna ist auf der S4, RB59, RE7, RE13 mit VRR-Tickets befahrbar. Unna gehört auch schon zum Westfalentarif. Die Hinfahrt hatte ich voll gezahlt in Kombi meiner Bahncard 25.
Jetzt durch die besondere Situation habe ich mich spontan entschlossen, dann um 11.17 Uhr mit der RB89 nach Soest zu fahren. Ankunft um 11.33 Uhr in der Hansestadt Soest.
Ich bin jetzt das erste Mal mit dem Rad in Soest. Einmal war ich so in Soest zu Besuch und einmal auf Weiterreise zum Möhnesee. Mit der Buslinie R49 erreicht man den Möhnesee von Soest Bahnhof.
Mit meinem Vater habe ich einmal diese Tour gemacht. Mein Vater war in Sachen Ausflüge immer sehr flexibel. Er konnte sich auch auf mich 100%ig verlassen. Wir sind dann vom Möhnesee mit der Buslinie 548 von Delecke nach Arnsberg gefahren. Das war aber ein normales Großraumtaxi. Ich hatte das damals ausgekundschaftet.
Auf jeden Fall bin ich dann mit dem Rad nach Deiringsen gefahren. Das sind 5,2 km vom Soester Bahnhof, wenn man den Deiringserweg Richtung Süden fährt.
Wenn man den weiterfährt kommt man zum Möhnesee. Aber das war mir heute zu weit. Da müsste man schon eine Stunde oder zwei Stunden früher in Soest sein. Außerdem müsste es dann wärmer sein, damit man auch im Möhnesee schwimmen könnte. Ich war schon einmal drin. Da bin ich damals mit meinem Auto (von meinem Vater) ganz früh morgens um 6 Uhr von Essen losgefahren und war um 7.30 Uhr im See.
Ich bin dann wieder zurück bis zur Emdenstraße gefahren, die dann ostwärts, auch über die B229 hinweg. Hier habe keinen Radweg gesehen. Hier ist auch Tempo 70 erlaubt und bestimmt wird mehr gefahren. Das ist selbst mir zu gefährlich. Über die B229 hinweg, die Emdenstraße wird zur Herzog-Adolf-Straße, Wald- und Lippstädter- und Seidenstückerstraße. Dann links auf die Lange Wende Richtung Norden und links auf dem Opmünder Weg und schließlich rechts auf dem Riga Ring, welcher die B229 ist.
Die B229 folgend auf der Paderborner Landstraße Richtung Bad Sassendorf, was früher bestimmt mal die B1 war, heute L856. Kurz vor Bad Sassendorf geht es noch einmal bergauf. Ja, die Soester Börde ist nicht flach.
Bad Sassendorf wurde mal in einem Sketch von Hanns-Dieter Hüsch in einem Nebensatz erwähnt und diese Erwähnung schwang durch meinen Kopf.
Wenn man von Soest aus kommt, kann man direkt die erste Straße, die Schützenstraße (man sieht dann Edeka), K5 nehmen. Ich habe mich zu sehr auf die Schilder für Radfahrer verlassen und bin dann noch einmal quer abgebogen, aber im Nachhinein betrachtet, braucht man die Schützenstraße nur einmal durchfahren. An der Bahnhofsstraße bin ich dann rechts abgebogen und wenn man dann die Wasserstraße nimmt, dann ist man im Zentrum von Bad Sassendorf.
Es gibt in Bad Sassendorf, nur die Linie RB89 hält dort, der RE11 fährt durch, ja ein Thermalbad und einen Kurpark. Es saß doch 70+ in den Restaurants. Nichts dagegen, aber man merkt wenn man einer jungen Frau begegnet, dass man sofort angelächelt wird. Das habe ich gemerkt.
Ich war auch nicht lange, denn die Fußgängerzone hatte auch nichts zu bieten. Im Gegensatz zu einer niederländischen Stadt sind unsere Kleinstädte / Gemeinden unbedeutend. Aber das Thema lasse ich lieber – da rege ich mich wieder zu sehr über Deutschland auf.
Ich bin dann wieder zurück nach Soest gefahren. Aber dann in Soest rechts auf den Naugardenring bis zum Nottebohmweg. Dann kommt man am Osthofentor an, welches seit über einige hunderten von Jahren schon da steht. Über die Osthofenstraße und Severinstraße erreicht man zum „Großer Teich“ in der Soester Innenstadt.
Hier sieht man auch den St. Patrokli Dom zu Soest.
Ich wollte ja etwas speisen, aber alle Restaurants machten um 14.30 Uhr langsam dicht. Der Mittagstisch ist vorüber und erst um 17.30 Uhr gäbe es wieder etwas warmes zu essen.
So lange wollte ich auch nicht warten und auf einen unanständigen Döner oder ähnliches hatte ich auch keinen Hunger. So bin ich dann mit dem RE11 um 14.40 Uhr (Verspätung einige Minuten) direkt nach Essen gefahren. Die nächste direkte Möglichkeit wäre der RE11 um 17.37 Uhr gewesen. Oder halt mit der RB59 über Dortmund HBF oder der RB89 nach Hamm/Westfalen HBF.
Mein Vater hatte das mal belächelt, als ich sagte, dass ich da in Soest mal übernachten würde. Er hielte das für eine sehr kurze Distanz. Man müsse weiter wegfahren.
Mir persönlich ist das egal.