Bocholt – Rhede und zurück nach Wesel
Der Morgen begann mit Regen, aber als ich um 8 Uhr in die Garage ging, war es schon trocken, aber noch ziemlich bewölkt. Um 8.26 Uhr bin ich mit der S3 nach Oberhausen HBF gefahren, dann mit dem RE19 nach Wesel. Dort hatte ich 45 Minuten Aufenthalt. Wenn ich mit dem planmäßigen RE5 gefahren wäre, dann wäre es sehr knapp geworden. Also waren mir die 45 Minuten Wartezeit doch lieber. Vielleicht könnte man die bald einsparen.
Man plant auf der Bahnstrecke ehemalig bis Winterswijk in den Niederlanden, eine Elektrifizierung, damit man den RE19 in Wesel teilt. Die vordere Hälfte fährt ja immer bis Arnhem und die restliche verbleibt in Wesel. Der restliche Teil soll bis nach Bocholt fahren.
Ursprünglich wollte man das schon 2019 realisieren, aber weil man Tempo 100 km/h auf der Strecke haben möchte, aber Haminkeln nicht die Kosten für eine Umrüstung von drei Bahnübergangen bezahlen möchte, wurde ein neues Planfeststellungsverfahren ins Leben gerufen.
Zitat aus Wikipedia:
Grund hierfür sind Verzögerungen im Planfeststellungsverfahren und Abstimmungsprobleme bei Oberleitungsmasten, die gemeinsam mit der Ausbaustrecke Oberhausen – Emmerich genutzt werden
Aber so etwas ist kein Hexenwerk. Ich vermute das sind reine interne Machtspiele, die dazu beitragen, dass Infrastrukturprojekte nicht ausgeführt werden.
Die Linie heißt RE19a und fährt immer um .02 von Wesel nach Bocholt und um .33 von Bocholt nach Wesel.
Wenn man von Wesel nach Bocholt bzw. umgekehrt fährt, gilt der VRR-Tarif, ansonsten der Westfalentarif. Es liegt also nahe, dass Städte wie Isselburg, Bocholt, Rede und Borken eher ganz in den VRR integriert werden könnten. Den Niederrhein und das Gebiet der VGN, der Verkehrsgemeinschaft Niederrhein, hatte man ja schon in den VRR-Tarif integriert.
Neben den Stadtbuslinien C1 bis C8, die alle nur von Montag bis Samstag (Nachmittag) verkehren, gibt es noch Überlandlinien, wie die Linie 61 (Bocholt-Rees), S75 (Bocholt-Borken-Münster – kein Halt in Coesfeld), R51 (Bocholt-Coesfeld über Rhede und Borken).
Zuerst bin ich durch die lange Fußgängerzone gelaufen. Es gibt hier sehr viele Geschäfte.
Bocholt hat auch eines der besten Radwegnetze, von den Städten, die ich bislang besucht habe.
Danach habe ich mir von außen das Stadion von Olympia Bocholt angeschaut, wo auch der 1. FC Bocholt spielt – Am Hünting. Direkt daneben befindet sich das Erlebnisbad Bahia. Hier hält der Taxibus T11 an der Haltestelle Inselbad Bahia montags bis samstags. Allerdings der Parkplatz für Autos war voll, der für Fahrräder überhaupt nicht. Ich hatte bei einer Stadt wie Bocholt eher das Gegenteil erwartet.
Auch wenn Bocholt sehr viele Radwege hat, es sind kaum nennenswerte viele Radfahrer unterwegs. Vielleicht muss ich mal an einem Samstag dorthin.
Bocholt ist ja nicht nur wegen Fußball bekannt, auch der große Hersteller Rose hat dort ein großes Kaufhaus für Fahrräder. Damals hatte ich dort meine Fahrradtaschen gekauft. Enttäuscht war ich schon, dass sie einen großen Parkplatz für Autos hatten, aber kaum welche für Fahrräder.
Im Südosten der Stadt liegt der Aasee. Hier kann man auch an einem Strandabschnitt, wenn dieser bewacht ist, schwimmen gehen. Der See ist allerdings größer als man es auf Karten vermuten lässt.
Entlang der L572 bin ich dann zur Bocholter Straße gefahren, die wenn man diese westwärts fährt direkt nach Rhede rein kommt.
Rhede hat ein kombiniertes Hallen- und Freibad im Süden der Gemeinde, welches man derzeit nur mit vorheriger Onlinereservierung betreten darf. Ich hatte schon normales Schwimmzeug dabei und in Nicht-Coronazeiten wäre ich dort auch mal für einige Bahnen drin gewesen.
Über die Winkelhauser Esch und der Industriestraße bin ich zur Bahnhofsstraße gekommen, welche die Fußgängerzone von Rhede darstellt. Bis zur Gudula-Kirche, welche eher einen Dom erinnert, bin ich vorgedrungen. Rhede wirkt sehr verschlafen.
In Rhede habe ich beschlossen, statt wie ursprünglich geplant nach Borken zu fahren, wo ich schon zweimal war, wieder zurück nach Bocholt.
Ich habe erst die Nordstraße und dann die Vardingholter Straße gefahren, bis ich an einem Kreisverkehr angelangt bin und bin der L572 (Gronauer Straße Richtung Süden gefahren). Hinter dem Kreisverkehr musste ich den Standstreifen benutzen, weil es keinen Geh- und Radweg gab.
Erst am Rande gab es einen Geh- und Radweg und dann bin ich in der L572, rechts nach Bocholt abgebogen. Als die Straße zur Münsterstraße wurde, bin ich auf dieser bis ins Zentrum gefahren.
Mein Magen hatte sich gemeldet. Am Café Sahne (Casinowall, Schanze) kann man sehr gut sitzen und mein Baguette mit Pommes war größer als gedacht. Baguette für rund 8 Euro, Pommes 3,40 Euro und dazu noch ein Getränk rund 13 Euro.
Nach dem Essen goss es erst einmal kurz in Strömen, aber bin ich ja nicht so empfindlich. Es war auch der erster Schauer seit Stunden.
Es gibt noch ein Einkaufscenter im Süden der Innenstadt.
Dann habe ich den Entschluss gefasst nach Wesel zu fahren. Erst war geplant nur bis Hamminkeln Dingden zu fahren, aber dann habe ich das laufend erweitert und bin nach 24 km und 1 Stunde und 45 Minuten über Ringenberg in Wesel angekommen.
Mit dem Fahrrad Überland zu fahren, macht schon großen Spaß. Ob das im Winter auch noch so großen Spaß macht, wage ich zu bezweifeln.
Bocholt hat zwei Nachteile: Die Stummellinie nach Wesel und es gibt kein normales Hallen-/Freibad.
Vorteile: Ist ebenerdig, man ist schnell in Aalten (Niederlande) in ungefähr 11 km und Winterswijk 17 km und die Linie R51 ist im Sommer ein Fahrradbus. Also ein Bus mit einem Fahrradanhänger. Es gibt einen Badesee in der Stadt und auch der Auesee ist nicht weit. Jobangebote in der IT findet man dort auch.
Es gibt sehr viele Springbrunnen, vor allem in der Innenstadt. Springbrunnen sind sehr wichtig für die Luftreinheit.
Bocholt ist auch im VRR Tarif und im Westfalentarif.