Lembruch – Lemförde – Osnabrück
Ja, richtig gelesen, ich war in Niedersachsen und nicht so ein kurzer Hüpfer wie damals nach Salzbergen diesmal richtig.
Möglich war es durch die vorletzte Möglichkeit gestern noch einmal mit dem VRR Ticket bis zur nördlichen Grenze von NRW zu fahren. Ich hatte mir zwei Möglichkeiten aufgezählt. Einmal wieder nach Rheine zu fahren oder in Münster zu schauen, ob man am Ticketautomaten nicht das Niedersachsen-Ticket (plus Fahrradkarte) erhältlich sei.
Ich bin um 7.41 Uhr mit dem RE2 bis nach Münster HBF gefahren, der kam mit 5 Minuten Verspätung da auch an. Tatsächlich, man kann am Automaten das Niedersachsen-Ticket kaufen. Das Niedersachsen-Ticket kostet am Automaten 23 Euro, das Fahrradticket 4,60 Euro. Man kann alle anderen Ländertickets auch dort kaufen. Für Baden-Württemberg wäre es auch möglich.
Um 9.03 Uhr bin ich dann mit der RB66 nach Osnabrück HBF gefahren. Lengerich ist die letzte Stadt in NRW, danach beginnt Niedersachsen.
Um 9.45 Uhr kam die RB66 in Osnabrück an. Sie hatte Verspätung, weil sie auf einem Überholgleis südlich von Westbevern auf einen verspäteten InterCity warten musste. Mir kam die Verspätung doch recht, denn die Weiterfahrt nach Lemförde, dem Bahnhof, um mit dem Rad nach Lembruch zu fahren, war erst um 10.29 Uhr mit dem RE9. Der RE9 fährt nach Bremen und mit dem bin ich auch im letzten Jahr von Bremen nach Osnabrück gefahren, als ich von Rostock kam.
Der RE9 fährt stündlich, aber auch er fällt gerne aus. Macht die Deutsche Bahn AG immer sehr gerne. Von Osnabrück HBF bis Lemförde fährt man ungefähr 20 Minuten. Der Zug hält zuvor noch nach Bohmte, wo man gut nach Bad Essen fahren könnte. Das steht auch noch auf meiner Liste.
Im RE9 hatte ich mich zuvor umgezogen. Vorher trug ich eine 3/4 Hose und eine kurze Hose darüber, was ich deswegen mache, weil manche 3/4 Tights die rutschen und die kurze Hose hält die Tight noch in Höhe. Aber im Zug als ich sowieso zur Toilette musste, habe ich diese nur in der kurzen Hose verlassen.
Lemförde hatte ich auf der Hinfahrt nicht angeschaut und bin auf der B51 (dort gibt es einen gut gebauten Radweg) bis Hüde gefahren. Es gibt dort auch einige Hügel. Also flach ist das Gelände dort nicht.
Hüde ist ein kleines Dorf, welches zum Landkreis Diepholz und politisch zur Samtgemeinde Lemförde gehört und ungefähr 1220 Einwohner hat. Es hat nicht einmal einen Supermarkt – also nicht einmal in Miniform. Aber es hat einen kleinen Sandstrand, der, was ich einige Stunden später gesehen hatte, völlig überlaufen war, einige kleinere Cafés, ein Fischrestaurant und einen Hofladen und etwas Bebauung darum herum.
Allerdings gibt es auch ein Hallenbad in Hüde.
Über die Ludwig-Gele-Straße später „Zur Hohen Sieben“ bin ich dann in Richtung Lembruch gefahren, wo ich noch ein kurzes Stück an der B51 entlang fahren musste. Den Weg am Wasser hatte ich nicht so realisiert. Lembruch liegt 4,5 km nördlich von Hüde.
In Lembruch, was sehr touristisch orientiert ist, hat 1196 Einwohner und wahrscheinlich wieder einmal doppelt so viele Möglichkeiten für Touristen.
Wie auch in Hüde verkehrt hier die Buslinie 141, allerdings nur zu Schulzeiten und daher in der Woche. Aber auch der Fahrradverkehr ist hier recht wenig. Ich vermute mal, dass die meisten Fahrräder aus Verleihen kommen, denn an der Hauptattraktionszone, dem großen Sandstrand gibt es keinerlei Möglichkeiten das Rad an einem Bügel oder ähnlichem abzustellen.
1,5 m Abstand konnte man hier gut einhalten. Ich würde den Abstand auch in Nicht-Coronazeiten einhalten. Nichts nervt einem mehr als wenn das Nachbarhandtuch direkt an das eigene liegt.
Auf jeden Fall war ich auch im Wasser. Diesmal ganz klassisch mit meiner Badehose und meinem Schwimmshirt. Schwimmen mit normaler Sportkleidung – darauf habe ich auch nicht immer Lust. Klar die Badehose und das Schwimmshirt sind auch Sportkleidungen, aber ich meinte welche, die nicht eigentlich für Schwimmzwecke entworfen ist.
Dann so um 12.30 Uhr plagte mich der Hunger und ich wollte erste am See etwas essen oder später in Lemförde, aber ich fand nichts. Lemförde wirkt an einem heißem Sommertag auch wie ausgestorben.
9,2 km sind es vom Lembruch bis Lemförde – nur so mal als Orientierung für andere Radfahrer. Wenn man nicht die B51 fährt ist die Strecke bis Lemförde ebenerdig. An einem Brunnen habe ich mal kurz meinen Ärmel vom T-Shirt durchfeuchtet. Es war aber schon nach einigen Minuten wieder trocken.
Um 14.03 Uhr bin ich mit dem RE9 ab Lemförde nach Osnabrück HBF gefahren. .03 geht es nach Osnabrück und .56 nach Bremen.
In Osnabrück sah ich größere Chancen etwas kleines zu essen. Im Café Barcelona in der Innenstadt habe ich mir bei einer sehr netten Bedienung (genau eigentlich mein Typ von Frau) ein Salamibaguette gegönnt und später so ein Milcheis (obwohl das Getränk war doch ziemlich warm). Ich hatte es auch nicht eilig, denn der RE2 braucht nur 1 h und 30 Minuten bis nach Essen (wenn er fährt). Da muss ich also noch einmal hin, auch wegen der Frau ;-).
Auf jeden Fall bin ich dann noch einwenig durch Osnabrück Innenstadt gefahren. Es gibt da einen wunderschönen Platz in der Innenstadt, Platz des Westfälischen Friedens. Dort gibt es einen Brunnen und viel Schatten und viel Grün.
Da mein Wasservorrat an einem so heißem Tag wie gestern aufgebraucht war, habe ich mir bei EDEKA am Petersburger Wall noch zwei Flaschen Mineralwasser (je 1,5 Liter) gekauft und etwas Sinalco Cola Zero und einen Saft. Die eine Flasche Mineralwasser habe ich so weggekippt.
Vom Brunnen des Westfälischen Friends kommt man über einen kleinen Weg auf die Lortzingstraße, wo man dann links auf die Dielinger Straße / Kamp abbiegt. Als Fahrradfahrer kann man hier die Busspur mitbenutzen. Diese Straße, die dann andere Namen hat, wie Lyrastraße, Kolpingstraße, Kommeriestraße bis zum Johannistorwall, wo man an einer eigenen Fahrradampel, die auch dann regelmäßig umschaltet, links abbiegen kann.
Nach dem Einkauf ging mir wieder die Galle hoch. Aber so richtig hoch. Ich wollte mit dem RE2 um 17.47 Uhr nach Essen fahren. Der Zug ist mal wieder ausgefallen, angeblich wegen einer technischen Störung. Nach der DB App fuhr dieser nur bis Münster/Westfalen HBF. Das ist so eine Pannenlinie, dieser RE2.
Mit dem ich um 18.49 Uhr gefahren bin, der kam auch nur aus Essen. Bis nach Düsseldorf HBF hatte es dieser auch nicht geschafft und der Zug der danach in Osnabrück ankam, hat in Duisburg HBF kehrt gemacht, also auch kein Düsseldorf HBF. Wer von Düsseldorf HBF nach Osnabrück fahren wollte, musste an einen Tag wie den gestrigen über 2 Stunden warten. Die Deutsche Bahn AG hat nicht mehr alle Tassen im Schrank.
Natürlich war mein RE2 um 18.49 Uhr massiv überfüllt. Ich bin zum Glück als einer der ersten eingestiegen. Coronaabstandsregeln interessieren der Deutschen Bahn AG überhaupt nicht, wenn man die Züge regelmäßig ausfallen lässt. Es ist 0 % Garantie, dass der Zug um 19.49 Uhr auch wirklich gefahren wäre.
Alternative wäre die Kombi, RB66 bis nach Münster und dann die RE42. Aber die RE42 fährt wegen der Baustelle zwischen Dülmen und Münster nicht. Sie endet in Dülmen. Die andere Alternative über Hamm/Westfalen scheitert auch mehr oder weniger, weil die Deutsche Bahn AG in Bochum baut und das Zugangebot zwischen Dortmund Essen stark reduziert hat. Es fährt nur der RE11. RE1 und RE6 fallen aus.
Mein RE2, Abfahrt um 18.49 Uhr, stand dann nach Münster – Albachten, kurz vor Bösensell geschlagene 10 Minuten, weil er musste einen IC und einen weiteren RE2 Vorfahrt leisten, weil nur ein Gleis zur Verfügung stand. An dem anderen wird gebaut. Der Zugbegleiter bei der Deutschen Bahn AG traut sich gar nicht mehr aus seinem Aufenthaltsbereich, weil er bestimmt einiges zu hören bekommt. Er kann nichts dafür, wenn die Bahn-Management Sesselpubser ständigen Mist bauen.
So eine Strecke Wanne-Eickel müsste spätestens ab Haltern bis Münster drei oder viergleisig sein. Das fängt Kapazitäten auf, weil die Strecke zwischen Münster und Lünen ist auch wegen Bauarbeiten gesperrt. Dort ist der Bahndamm abgerutscht und man will seit über 20 Jahren die Strecke auch zweigleisig ausbauen.
Osnabrück ist im übrigen auch im NRW-Tagesticket enthalten. Also wenn ich nächsten Samstag (auch wegen ihr – hoffentlich ist sie auch da) wieder nach Osnabrück fahre, dann brauche ich keinen Aufschlag zu zahlen. Ich wollte im Rahmen des Umziehens mir auch einmal Osnabrück näher anschauen. Es gibt im Westen auch den Attersee, wo man baden kann.
Ich habe mich gestern Abend noch sehr lange mit einer Nachbarin hier unterhalten und sie begrüßte meine Entscheidung, dass ich hier die Wohnung, 89qm verkaufen werde. Vielleicht wundern sich die meisten sowieso, dass ich das nicht schon längst gemacht habe, weil die Wohnung ist für Paare mit Kinder ideal, für mich als Single immer noch viel zu groß. Ich komme mit dem Putzen kaum hinterher und eigentlich ist die Wohnung auch nur zugestellt mit alten Sachen. Ich suche was mit 35 bis 40 qm, was für mich vollkommen ausreichend ist. Die 45 qm von Essen-Altendorf waren mir auch etwas zu groß und wenn ich umziehe, dann möchte richtig umziehen und nicht nur in der Stadt.