Die armen Autofahrer – tun mir richtig leid ab morgen
Jetzt ab morgen müssen sie 8 bis 13 Cent mehr für ihr Benzin ausgeben. Das tut mir aber leid.
Nein, tut es mir wirklich nicht. Ich als Benutzer vom ÖPNV muss bis auf dieses Jahr immer mit drastischen Fahrpreiserhöhungen rechnen, die brav im Juli/August immer angekündigt worden waren.
Von diesen Fahrpreiserhöhungen hat sich noch niemand beklagt – warum auch. Oder wo bleibt dann dieser Aufschrei? Ich habe noch keinen gelesen. Meistens ist das auch eine kleine unbedeutende Meldung irgendwo auf der letzten Seite des Lokalteiles.
Es sind ja alles Autofahrer, die meinen das Auto kostet ja nichts, außer dem Spritpreis. Natürlich werden wie immer die anderen Kosten vergessen. Reparaturkosten – ach ja mal eben 800 Euro für eine Reparatur ausgeben – machen doch alle mit Links (ist ja nur einmalig, würde man aber es auf 1 Jahr umrechnen würde es 66 Euro pro Monat sein so). „Ist ja nicht schlimm – ich brauche das Auto ja“. Von der Wertminderung mal ganz schweigen und die Parkgebühren und die Parkplatzsuche – ist ja alles nicht schlimm.
Für sehr viele Autofahrer kann es nicht genügend Autobahnen geben (außer sie führt direkt am eigenen Haus vorbei, dann kommt das böse Wort der Wertminderung), breite Straßen. Wenn dann mal Straßen verkleinert werden wie jetzt in Essen mit der Umweltspur fühlt sich der deutsche Autofahrer gedrängelt.
Auch der Mensch, der 90.000 Euro brutto im Jahr verdient, regt sich mit Sicherheit darüber auf, wenn er ab morgen 8 bis 13 Cent mehr für seinen Sprit zahlen muss.
Die Fahrpreise im VRR bleiben in 2021 konstant. Das ist das erste Mal, wo ich mich bewusst daran erinnere, dass ich keine Erhöhung in kauf nehmen muss. Nein, es gibt noch einige Neuerungen für Ticket 2000 Inhaber. Die Neuerungen im Überblick.
Die S28 (Mettmann-Kaarst) von der Regio GmbH wird bis nach Wuppertal HBF verlängert. Das wird im Laufe des Jahres passieren. Sie nimmt hier eine erstaunliche Entwicklung hin.
In den Zeiten, die ich noch nicht persönlich so wahr genommen hatte, gab es diese Linie mit einer leicht veränderten Linienführung. Ab Mettmann führte sie in östlicher Richtung auch bis Wuppertal, aber hielt auf der Trasse des heutigen Radweges Nordbahn im Wuppertaler Norden. Die Züge verkürzte nach der Einstellung. Zu Zeiten der Deutschen Bundesbahn, also vor 1994, gab es nur Züge zwischen Mettmann und Düsseldorf HBF als geführte Linie 66. Die Häufigkeit der Züge konnte man an einer Hand abzählen.
Auf dem anderen Ast gab es die beim VRR geführte Linie 82 von Neuss nach Kaarst. Auch hier fuhren die Züge nur ganz sporadisch. Für die Bundesbahn war die Strecke unrentabel. Das private Unternehmen Regiobahn GmbH übernahm beide Streckenteile und im VRR wird sie als S28 geführt.
Jetzt in 2021 wird sie also nach Wuppertal HBF verlängert. Auf dem westlichen Teilstück ist die Verlängerung bis nach Viersen in Planung (auch sie ist eine ehemalige Strecke). Damit würde die Stadt Willich im Stadtteil Schiefbahn (bekannt durch den Verkehrsfunk durch die Bundesautobahn A52 – Willich Schiefbahn – in Fahrtrichtung Düsseldorf und dann kommt die Anschlussstelle häufig vor.) auch einen Bahnanschluss wieder bekommen. Wann dieser kommen wird, steht noch in den Sternen.
Auf dem RE4 (Dortmund über Hagen, Wuppertal, Düsseldorf, Mönchengladbach, Herzogenrath nach Aachen HBF) wird dann auch National Express übernehmen und den neuen RRX Zügen unterwegs sein. Der RE4 hält auch dann in Wetter(Ruhr). Wegen den derzeitigen Bauarbeiten im Dortmunder HBF verkehren die Züge noch nicht in Doppeltraktion. Für mich als Radfahrer ist das eine Erleichterung. Warum. Wenn ich aus dem Ruhrgebiet in Mönchengladbach mal vom RE42 (früher noch mit dem RE11) in die RE4 umgestiegen bin, musste ich immer raten, wo sich das Fahrradabteil befand. Jetzt beim RRX gibt es das Fahrradabteil verteilt im gesamten Zug, sodass ich nun genüsslich auch am hinteren Ende stehen kann und warten.
Mit dieser Umstellung fahren dann folgende Linien schon komplett mit den RRX-Zügen:
RE1 (Hamm-Aachen über Essen), RE4 (Dortmund-Aachen), RE5 (Wesel-Koblenz), RE6 (Minden-Düsseldorf) und RE11 (Kassel-Düsseldorf).