Turbulente Woche ist auch vorbei
Mein erster freier Tag in dieser Arbeitswoche. Mein Arbeitgeber gewährt mir auch mal einen freien Tag. Das finde ich richtig großzügig. Während ich auf der Arbeit nichts neues kennengelernt habe, ging es privat in Sachen Linux richtig positiv turbulent zu.
Ich habe sehr viel Neues kennengelernt. Sehr viele neue praktische Kommandozeilenbefehle.
Wenn man LibreOffice in Linux, in Fedora 33, installiert (aber nur da, ob es auch bei LibreOffice in MS Windows auch so funktioniert kann ich nicht sagen) kann man in der Kommandozeile die .odt-Dateien, also die Dateien vom Writer massenhaft in PDF konvertieren.
Weil ich LibreOffice und den Vorgänger OpenOffice und davor Star Office (was von Star Division aus Lüneburg kam), schon seit sehr langem benutze, hatte ich auf meinen externen Festplatten und zuvor auf CD’s / DVD’s noch etliche Dateien gespeichert. Alle Dokumente von damals von 2004 sind mit dem heutigen LibreOffice noch lesbar. Das sollen mal MS Office Nutzer von Office 365 mit Dateien von MS Office 97 probieren.
Zur Sicherheit wollte ich aber alle .odt Dateien (ist auch nur ein Containerformat, welches in Wahrheit .xml Dateien beinhaltet) als PDF konvertieren. Ich hatte aber mehr als 20 Dateien. Natürlich kann man alle einzeln in LibreOffice Writer öffnen und dann einzeln als PDF abspeichern, aber selbst ich bin faul. Ja soll man gar nicht glauben 😉 (vor allem bei meinen ehemaligen Arbeitgebern und dem aktuellen klingt das eher sehr unwahrscheinlich und unglaubwürdig).
Hiermit konnte ich alle .odt -Dateien in PDF konvertieren. Je nach Umfang dauert das natürlich.
Jetzt hatte ich alle PDF-Dateien erstellt, aber natürlich wollte ich auch gerne die .odt Dateien löschen. Es sind alte von 2008 zum Teil und die bearbeite ich nicht mehr. Auf einen Rutsch kann man diese Dateien so löschen:
rm -R -f *.odt
Tippt man nur rm *.odt ein, dann fragt das Programm rm jedesmal, ob man sicher sei, dass man die Datei löschen möchte. Bei mehr als 10 Dateien wird das lästig. Der oben genannte Befehl verhindert das.
Aber seid sehr vorsichtig rm -R -f * hier würde alles gelöscht werden, also alles auf der Festplatte, denke ich.
Für PDF-Dateien habe ich einen Ordner erstellt, wo beinahe alles rein kommt. Mit diesem Befehl kann die Maus eine weitere Ruhepause einlegen:
mv *.pdf Ordnername
Auch hier seid vorsichtig, wenn man keinen Ordnernamen angibt, der Befehl mv benennt auch Dateinamen um. Die Dateien können NICHT wiedergestellt werden. Auf der Kommandozeile (auch bei Windows und mit Sicherheit auch beim Mac) gibt es KEINEN Papierkorb. Was weg ist, ist weg. Die Heulattacke dann beim Helpdesk kann noch so groß sein, es ist nur noch mit ungeheuren technischen und teuren Aufwand überhaupt noch was zu retten, aber es hilft nichts. Da die meisten Menschen zu faul sind, eine Datei mal zwischen zuspeichern, und dann wenn nach Stunden die ganze Arbeit weg ist, dem soll das eine Lehre sein. Hoffentlich.
Wenn ich mich nicht täusche, gibt es ein Programm für die Kommandozeile, welches einen Papierkorb simuliert. Selbst der Papierkorb ist nur ein weiterer Ordner auf dem Desktop, zwar mit besonderen Eigenschaften, aber es ist ein Ordner, auf den man ganz normal zugreifen kann.
find „.local/share/Trash/info“ -maxdepth 1 -type f -delete
find „.local/share/Trash/files“ -maxdepth 1 -type f -delete
So sieht es in meinem Aktualisierungsscript auf. Der Ordner .local ist natürlich für den normalen Anwender „unsichtbar“. Die Befehle löschen den Ordnerinhalt in einer Tiefe 1 Unterordner alles.
Um ganz sicher zu gehen, würde ich im allgemeinen die Dateien erst kopieren mit cp und dann löschen also rm -R -f *.odt.
Die Kommandozeile ist eher für Leute mit Geduld. Ungeduldige sollen lieber bei der grafischen Oberfläche bleiben. War es abwertend? Ja, aber nur wegen der Sicherheit und der Geduld bei 98% der Weltbevölkerung.
Ich würde allen Leuten eher raten, legt Euch lieber eine Sicherheitskopie von Euren Dateien an und vertraut es nicht den Softwareprogrammen an. Ja es ist mühsam, aber wenn etwas schief geht, dann habt ihr noch eine Sicherheitskopie. Eigentlich sollte es in jedem Unternehmen Pflicht sein, bevor der Anwender seinen PC herunter fährt, dass ein Script von diesen Dateien, die an diesem Tag erstellt worden sind immer eine Sicherheitskopie erstellt. Die Sicherheitskopie vom Vortag sollte dann gelöscht werden. Ja, für Firmenlaufwerke gibt es das sehr oft anzutreffen, aber ich spreche auch hier vom normalen Desktop.
In der Mitte der Woche war ich noch schnell nach der Arbeit bei Thalia und habe mir den dicken Wälzer vom Rheinwerk-Verlag „Linux-Server“ für 59,95 Euro gekauft.
Das meiste habe ich schon gelesen und einiges auch an meinem Rechner ausprobiert.
Klar mir sind auch schon sehr viele Fehler passiert, wie heute Morgen. Ich habe mein Root-Passwort vergessen. Zum Glück sperrt sich mein PC nicht nach drei vergeblichen Anmeldeversuchen. Ich wollte auch in der Kommandozeilenebene von Normaluser zu Root wechseln. Ich wusste es partout nicht mehr, obwohl ich es gestern noch eingeben hatte.
Mit
sudo passwd konnte ich mir ein neues Root-Passwort generieren.
Wie sagt Bernd Geropp sehr häufig in seinen Videos, die Führungskräfte trainieren, der Mensch, der Mitarbeiter darf Fehler machen. Also alles halb so schlimm. Es gibt Nationen auf diesem Planeten, die sagen sich: „Sie sagen sich: „Sie haben einen Fehler gemacht. Toll, dann haben Sie daraus gelernt“. In Deutschland ist das immer der aller schlimmste Alptraum. Ein Mitarbeiter, der gegenüber dem sehr hohen gottähnlichen Wesen, dem Kunden, einen Fehler gemacht hat, der wird in Deutschland in allen Firmen in die Ecke, in den moralischen Kerker eingesperrt – auch noch im Jahre 2021. Die Deutschen werden es nie lernen. Fehlerkultur – gibt es nicht in Deutschland und wird es nie geben. Aber am deutschen Wesen muss die Welt genesen.
Was sehr viele Menschen leider immer wieder vergessen. Wir haben nur ein Leben. Warum versauern wir es so sehr, in dem wir schon in Firmen uns gegenseitig beschimpfen? Der Mensch wird nie perfekt sein, der Mensch wird nie an alles immer erinnern können und weil wir so sind, machen wir Fehler.