Andere Länder / eigener Sport
Es sind nun einige Tage wieder vergangen seit Tallinn. Zu meiner Freude, es lässt mich nicht mehr los. Also es war also keine Reise und damit war es gut, es war doch mehr. Ich plane auf jeden Fall noch eine Fahrt nach Tartu, Pärnu und der Insel Saaremaa. Tartu und Pärnu kann man zusammenlegen, in dem man einen von beiden übernachtet und dann mal rüberfährt. Bei Saaremaa ist das schon schwieriger mit einem Tagesausflug. Wenn man einen Monat in Estland aufhalten könnte, dann würde ich das auch mit rein nehmen wollen.
Ich lerne auf jeden Fall Estnisch, so was man hier so lernen kann, hauptsächlich Wörter aufschreiben. Jemand hatte mir mal geschrieben, Norwegisch zu lernen, das wäre einfacher. Na ja so viel einfacher ist das auch nicht. Die Wörter sind zwar kürzer, aber auch die Dänen, Norweger und Schweden sprechen nicht jedes Wort so aus, wie es dort steht. Finnen und die Esten machen das (und wir als Deutsche auch).
Ich habe mich mal wieder so einige Auswanderungsvideos angeschaut. Da würde jemand auswandern aus Finnland, nur weil es in einer finnischen Stadt nachts nicht mehr sicher wäre. Also dann müsste nach dieser These, Deutschland sofort verlassen.
Norwegen, so einfach die Sprache auch sei, hat einige gravierende Nachteile für mich jedenfalls. Es ist sehr gebirgig. Da braucht man nicht hinzufahren. Dass kann man auch per Google Maps schon sehen, wenn man den Routenplaner aktiviert und bei der Fußgänger- und ggf. Fahrradoption kann man sich das Höhenprofil einblenden lassen für eine bestimmte Strecke, die man vorher ausgewählt hat. Flach ist was anderes. Für einen Urlaub ist Norwegen bestimmt wunderschön, aber auf Dauer nicht. Und meine neue Heimat soll schon mit dem Fahrrad im Alltag möglich sein. Auf das Fahrrad im Alltag, also zum Supermarkt, für Innenstadteinkäufe oder zum Schwimmen oder zur Arbeit möchte ich auch im neuen Land benutzen. Außerdem ist das nicht gut für meine Gesundheit. Ich möchte jetzt nicht so ganz öffentlich darüber schreiben. Aber mit meinen aktuellen 45 Jahren weiß ich auch inzwischen was gut und was nicht gut ist für mich.
Außerdem hasse ich Berge sowieso. Klassenfahrten gingen immer nur in die Berge. Also mal auf einen Berg zu gehen – kein Problem, auch im Urlaub, aber keine Lust dauerhaft.
Da bleiben nur noch Dänemark, Schweden, Finnland und Estland. Mal schauen. Schweden und Finnland haben den Vorteil, dass sie sehr groß sind. In Schweden kann man im Süden im Sommer den „Hitzetod“ bekommen und ganz im Norden im Winter den „Kältetod“ erleiden. Mal schauen, wo hin mein nächster Urlaub gehen wird und was noch außer Estland in Betracht kommt.
Ich war auf jeden Fall seit meiner Rückkehr, bis auf den Hitzetag am Dienstag, jeden Tag joggen. Inzwischen knacke ich auch die 5 km Marke innerhalb von 55 Minuten. Im Gegensatz zu Tallinn ist Stoppenberg nicht der Stadtteil, der flach ist und wo man schneller laufen könnte. Hier muss man sich die Kräfte gut einteilen. Gestern war ich nicht joggen, denn da war ich wieder schwimmen, aber im Rüttenscheider Hallenbad im 50 Meter Becken. Wegen den ganzen Ereignissen was man so quer durch die Republik hört mit den ganzen Leuten, meide ich erst einmal Freibäder, sondern gehe auch im Sommer möglichst nur ins Hallenbad, wenn ich schwimmen gehe – natürlich wenn sie geöffnet sind. Außerdem kann ich dann hier eher meine Bahnen ziehen.
Ich möchte ja meinen Körper ertüchtigen und nicht dezimieren bzw. in Gefahr bringen beim Schwimmen.
Wenn ich lese, dass man in Berlin nur noch per Online-Ticket und per Personalausweis/Schülerausweis in ein Freibad gehen kann, dann wird man das Problem nur verlagern und zweitens wenn sie clever sind, werden auch potentielle Störenfriede auch das in Kauf nehmen. Wie war das noch einmal? Der Attentäter vom Breitscheidplatz in Berlin hatte 14 verschiedene Ausweise? Wahrscheinlich hat das wieder jeder alles vergessen. Ja die Volksdemenz – auf die bauen ja die Politiker besonders.
Ich frage mich, wie können Nicht-Schüler dann ins Freibad? Dann ist das Freibad für einen 6 jährigen tabu, weil er sich nicht ausweisen kann?
Wenn die Störenfriede nicht mehr das Freibad für ihre Aktionen benutzen, dann wird es bald der Stadtpark sein bei einem Fest oder der Badesee. Kann man dann in den Stadtpark/Badesee nur noch per Online-Ticket und Ausweis, Eingangskontrollen – keine Rucksäcke (wie das mal so eine Zeit lang war bei Weihnachtsmärkten) herein? Wollen wir uns Deutsche so verbiegen lassen? Die Deutschen lieben aber doch die totale Kontrolle über andere.