Mit der Bahn zu fahren ist derzeit ein Abenteuer
Ich habe diese Woche Spätdienst. Schon aus normalen Gründen ist der mir ein Dorn im Auge, aber bis Mitte Juni erst Recht.
Ich wollte heute um 20.18 Uhr mit der S1 bis Essen HBF fahren. Schon auf der Arbeit habe ich die Verbindung überprüft und festgestellt, diese S-Bahn, die sonst immer durch fährt, fährt nur bis Duisburg. Erst die um 20.48 Uhr würde bis Dortmund fahren.
Mir ist das schon heute morgen aufgefallen. Auf der Anzeigentafel vom Essener HBF fehlte die S1 um 9.55 Uhr nach Solingen. Ich dachte, ich könnte nichts mehr lesen, aber mehrmals habe ich diese Uhrzeit abgesucht, aber nichts gefunden. Nach Dortmund fuhr sie.
Nach meinen Recherchen habe ich festgestellt, die S1 fährt nur noch alle 60 Minuten von Dortmund bis nach Solingen, statt alle 20 Minuten und dann wohl auch nur bis Düsseldorf. Das restliche Stück von Düsseldorf bis nach Solingen entfällt gänzlich. Anscheinend kann man sich das wohl bei der Deutschen Bahn AG erlauben.
Ich weiß von einer Baustelle zwischen Essen HBF und Duisburg HBF, aber dass die S1 nur alle 60 Minuten fahren würde, ist mir entfallen. Die S3 fährt von Essen bis Oberhausen überhaupt nicht und die RE42, die die S-Bahngleise befährt, wird über Altenessen umgeleitet.
Zusätzlich gibt es ja noch die Baustelle zwischen Düsseldorf und Köln.
In meinem Falle mit der Spätschicht bedeutet das, dass ich von 20.00 Uhr bis 20.41 Uhr auf den RE1 warten müsste. Und dieser RE1 hatte heute Abend natürlich wieder Verspätung (zwar nur fünf Minuten, aber das würde dann bedeuten bis 20.45 Uhr und länger). Also von 20.02 Uhr Abfahrt des RE6 bis 20.41 Uhr fährt kein Nahverkehrszug von Düsseldorf Flughafen nach Mülheim/Essen/Bochum. Der Pendler ist mal wieder der Dumme und das Ruhrgebiet ist quasi zeitweise abgehängt.
Normalerweise fährt der RE1 um 20.28 Uhr ab Flughafenbahnhof Düsseldorf ab, aber durch die Baustelle zwischen Düsseldorf und Köln hat man die Abfahrtszeiten nach hinten gelegt.
Ich bin mit dem RE5 vom Flughafenbahnhof um 20.10 Uhr bis nach Duisburg HBF (Ankunft 20.20 Uhr) gefahren und dann die S2 bis Essen-Altenessen Abfahrt ab Duisburg HBF um 20.35 Uhr, Ankunft um 20.51 Uhr.
Mein RE5 darf maximal eine Verspätung von 10 Minuten haben, denn man muss von östlichsten Bahnsteig (Gleis 13) zum westlichsten (Gleis 1) quer durch den Bahnhof rennen. Wegen der Baustelle zwischen Düsseldorf und Köln beginnt er auch erst in Düsseldorf HBF und obwohl er einen Bahnhof vorher abgefahren ist, hatte der RE5 schon 5 Minuten Verspätung als er am Flughafenbahnhof angekommen ist.
Ein Arbeitskollege, der in Oberhausen nur zwei Minuten Umsteigezeit hat, hat seinen abendlichen Anschluss verpasst, denn in Duisburg stand der Zug noch einmal einige Minuten länger. Der RE5 verkehrt derzeit nur zwischen Düsseldorf HBF und Wesel und auf den anderen Abschnitt zwischen Köln HBF und Koblenz Hauptbahnhof.
Ich habe mich wegen der S1-Geschichte direkt als ich das gesehen hatte, bei der Bahn online erkundigt. Derzeit schreibe ich den Kundendialog (mit Sitz in Münster/Westfalen) sehr häufig an. Die Bahn gibt nicht alle notwendigen Informationen heraus, über das warum und wieso. Klar, der normale deutsche Michel schluckt alles was man ihm vorgesetzt wird. Würden sich alle erkundigen, würden Unternehmen auch ganz anders mit ihren Kunden umgehen. Es reicht nicht, wenn die öffentlichen-rechtlichen Staatsmedien sich einschalten, die das überhaupt nicht interessiert. Für die sind solche Sachen viel zu örtlich und allgemein. Die interessieren sich nur für Plastiktüten- Zucker- Pestizideverbot und etc….Da kann man herrlich den erhobenen Zeigefinger schwingen.
Wahrscheinlich werde ich nun jeden Abend versuchen, die Kombi RE5 und S2 zu nehmen. 41 Minuten + x auf den RE1 zu warten gleicht einer Horrorshow, vor allem wenn es wie heute Abend stürmt, regnet und dunkel ist. Der Flughafenbahnhof ist kein schöner Ort, um zu warten. Nein, wegen den Flugzeugen ist er sehr interessant, nur es zieht wie Hechtsuppe und das macht ihn so ungemütlich.
Die deutschen Medien stöhnen mal wieder, dass der diesjährige April zu warm war. Ich muss aber ehrlich sagen, lieber „zu“ warm als zu kalt. Auf eine Fortsetzung des Winters vom März hätte ich keine Lust gehabt. Aber das ist meine Meinung.
Wenn die Medien Kälte so gerne mögen, dann hoffen wir auf einen Ausbruch des Yellowstone, das ist ein Supervulkan in den USA, der dann die nächsten 10 Jahre einen kalten Winter um die -20 Grad bringen würde, weil mit seiner Asche die Erdatmosphäre einhüllt und mit Schwefelsäure anreichert. Vielleicht hätten die Medien (der Totholzmedien und ÖR) so etwas lieber gerne, als Wärme.