Unterwegs am Wochenende
Diesmal habe ich den Eintrag am Samstag versäumt, aber da war ich auch echt müde und auch ziemlich angekotzt.
Gestern lief es überhaupt nicht für mich. Eigentlich wollte ich ganz früh nach Kleve fahren, aber ich hatte entdeckt, dass ich zwei CD’s noch offen bei der Stadtbibliothek hatte und die nun seit einem Tag überfällig waren. Also musste ich bis 10.00 Uhr warten bis die Stadtbibliothek öffnet. Kleve liegt auch nicht um die Ecke und bei dem miserablen Anschluss in Krefeld muss man früh los fahren. 2 Stunden und 14 Minuten werden angezeigt. Über Emmerich zu fahren geht derzeit nicht, weil die Deutsche Bahn AG hat den Verkehr ab Mehrhoog eingestellt – wegen Bauarbeiten. Wahrscheinlich wird bei einer Brücke etwas gestrichen und zwar von außen, so dass man den Verkehr eingestellt hat.
Ich weiß gar nicht, wie das sein wird, wenn endlich nach 26 oder 30 Jahren intensiver Planung das dritte Gleis an der Betuwe-Linie (Emmerich-Oberhausen) gebaut wird. Fährt dann jahrelang kein Zug die Strecke?
Ich habe die Medienträger abgegeben und habe mich spontan anders entschieden. Ich wäre auch sehr spät in Kleve angekommen, also fiel das weg. Also bin ich spontan mit der RB31 ab Duisburg HBF nach Moers gefahren und von dort aus nach Kamp-Lintfort. Die 19 km von Kamp-Lintfort nach Geldern habe ich aufgrund der Hitze doch nicht angetan und bog nach Rheinberg ab.
Das erste Mal wo mich das ankotzte war die Tatsache, dass der EDEKA Markt Daniels in Orsoy wie auch in Sythen ein Taschenverbot hatte. Als Fahrradfahrer kann ich nicht mal eben meinen Rucksack und die Fahrradtasche am Fahrrad lassen, so wie Autofahrer, diese im Auto lassen können und dann ohne einkaufen gehen können. Dabei wollte ich nur eine Flasche Wasser kaufen. Dieser EDEKA Markt hat auf jeden Fall eine sehr schlechte Bewertung bekommen. Der Marktleiter von Sythen meinte, man solle zu den Kassiererinnen gehen und die würden die Taschen beherbergen. Aus meiner Sicht eine sehr kundenunfreundliche Methode, denn dadurch stiehlt sich der Betreiber aus der Verantwortung etwas für Fahrradfahrer zu tun.
Das ist aber leider nur so auf dem Land. In der Stadt kann ich problemlos meine Taschen in den Supermarkt nehmen. Warum die auf dem Land so ein riesiges Problem haben, weiß ich nicht. Im Ausland (Belgien zum Beispiel) kenne ich das auch nicht. Und dann wenn man nicht darf, gibt es Spinde. Aber in Deutschland denkt man immer noch auf vier statt zwei Rädern. Sehr traurig. Man sieht daran, das Fahrrad ist überhaupt nicht in den Gedanken verankert, dass dies auch mehr sein kann, als nur ein Freizeitmittel.
Von Orsoy habe ich mit der Fähre übergesetzt und bin von Walsum nach Oberhausen-Sterkrade gefahren, wo ich in einem Netto Laden Wasser geholt hatte, aber dann zwei Flaschen Mineralwasser und eine Limonade.
Die Fahrt sollte sich noch als nervenaufreibend herausstellen. Erst einmal ging es von Sterkrade nach Bottrop steil bergauf und oben endlich angelangt war auf dem Westring L155 zwischen Osterfelder Straße und „An der Kornecke“ der Stillstand angesagt. An jeder Ampel musste ich halten (und das auf der Hauptstraße) und die kleinste Nebenstraße hatte immer drei oder vier Minuten grün und bis die Fußgängerampel auf der Hauptstraße auf rot umschaltete dauerte noch einmal einige Minuten. Keine Ahnung welcher Stadtbedienstier das angeordnet hatte, dass der Fahrradfahrer hier ausgebremst wird.
Meine Stimmung war auf dem Nullpunkt, auch wegen der Hitze.
Die Umleitung wegen den Umbauarbeiten an der Berne in Essen-Bergeborbeck war immer noch vorhanden. Die Stadt Essen hat aber nach einem dreiviertel Jahr alle Umleitungsschilder entfernen lassen. Ich bin diese Strecke von Essen aus kommend gefahren und da standen für den Fahrradfahrer extra Umleitungsschilder. Sehr wahrscheinlich hat man diese absichtlich entfernen lassen.
So. Nun bin ich heute morgen um 5.20 Uhr das Haus verlassen, weil ich wollte gerne wieder schwimmen gehen. Mein Ziel war der Auesee in Wesel. Heute habe ich keinerlei Verpflichtung wegen der Stadtbibliothek. Um ungefähr 7 Uhr war ich dann am und im Auesee. Das Wasser war auch nicht kalt. Richtig schön, um etwas zu schwimmen.
Von Wesel wollte ich noch etwas nach Voerde, wo ich bislang kaum war. Ich hatte diesmal auch mein Tablet nicht dabei, weil ich dachte, die Tour ist super einfach; da würde ich es nicht brauchen. Ich habe eine Software bei Android 7 installiert, die Offline Karten hat, aber durch das GPS-Signal weiß ich trotzdem wo ich mich befinde.
Ich bin nach der Lippeüberquerung und der Vorbeifahrt an der Schleuse Friedrichsfeld am Rhein entlang. Schade, all die Wege führten nicht direkt am Fluss. Bis Götterswickerhamm war ich gekommen. Ich wollte nach Voerde Bahnhof. Das Schild habe ich gesehen, 5,3 km bis dahin. Ich dachte: „Klasse“. Die Straße entlang gefahren und plötzlich war das Schild „Voerde Bahnhof“ weg, nur noch nach „Spellen“, einem Ortsteil von Voerde wurde angezeigt. Aber da war ich schon vorher vorbei gefahren, also würde ich im Kreis fahren, was ich nicht wollte. aber es gab keine andere Richtungsangabe und nach Dinslaken wollte ich nicht.
In den nächsten 2,2 km gab es keine einzige Straße, die nach rechts abführte und die ich dann genommen hatte, die führte mich nach Spellen. Ich bin in die Ortsmitte gekommen und habe eine Frau nach dem Weg nach Voerde gefragt. Ich bin dann den Anweisungen gefolgt und kam in Friedrichsfeld aus und bin vom dortigen Bahnhof mit dem RE19 nach Oberhausen und dann mit der S3 nach Essen HBF gefahren.
Mein Fazit: Stadtverwaltungen muss man immer ganz misstrauen. Die dortigen Angestellten fahren nie Fahrrad und haben überhaupt keinen Überblick welche Schilder wo stehen. Ich wette man hat dieses Schild (Voerde Bahnhof) abgehängt, um es vielleicht zu bearbeiten. Diese Bearbeitung dauert aber in der Regel sehr viele Jahre und das Schild liegt irgendwo in einer verlassenden Werkstatt, die mit Spinnweben übersät ist. Äußerst traurig, aber leider die Wahrheit.
Ich nehme von nun an, immer mein Tablet mit den Offline-Karten und der GPS Funktion mit und wenn ich in einer fremden Stadt nur schwimmen gehe.
Kleve fahre ich vielleicht nächstes Wochenende. Vielleicht übernachte ich dort auch für eine Nacht.