Bahn Alltag pur. Schlechter kann man kein Unternehmen führen

Bahn Alltag pur. Schlechter kann man kein Unternehmen führen

Heute Morgen. Ich wollte mit dem RE1 um 10.14 Uhr von Essen-Altenessen nach Düsseldorf Flughafen fahren. RE1 hatte 20 Minuten Verspätung, meine Blase lief fast über.

Essen-Altenessen ist ein kleiner S-Bahnhalt wo auch einmal in der Stunde der RE3 zu normalen Zeiten -also nicht Baustellenzeiten – hält. Das heißt es gibt hier rein gar nichts. Das nächste Gebüsch ist auch noch ziemlich entfernt.

Der RE1 hatte deshalb Verspätung, weil heute Morgen ein Güterzug zwischen Aachen und Düren liegen geblieben wegen einer technischen Störung. Daraufhin hat die Bahn den RE1 und auch den RE9 (Aachen-Siegen) nur bis Düren fahren lassen. Züge, die in Aachen noch standen, mussten natürlich da wieder vorbei.

Der Abschnitt Aachen – Düren ist zweigleisig (ja schon elektrifiziert). Neben dem RE1 und 9 verkehrt hier noch der ICE (Brüssel-Frankfurt) und der Thalys (Dortmund-Paris). Aufgrund der Höhenzüge der nördlichen Eifel ist das auch keine Schnellstrecke wie zwischen Düren und Köln-Weiden. Hier fahren die Züge, wie auch der Thalys Tempo 200.

Auf jeden Fall der RE1 kam um 10.34 Uhr in Essen-Altenessen an. Der RE6, der um 10.31 Uhr abfahren sollte, hatte eine Verspätung von fünf Minuten. Ich hatte auf ihn spekuliert, aber nein, der RE6 muss brav hinter dem RE1 fahren.

Endlich im Zug wollte ich auf Toilette gehen, aber die Toilette im Mehrzweckwagen war blockiert. Da meine Notdurft stärker wurde, entschloss ich mich, die wichtigsten Sachen mit zunehmen und das Fahrradschloss dran zu machen und bin durch den Zug.

Mein Entsetzen. Die nächsten zwei Toiletten im Zug ALLE kaputt. Also bin ich wieder zurück, da ich annahm, dass noch weitere Toiletten im Zug kaputt seien. Endlich erst in Oberhausen hat der junge Typ, der die Toilette benutze, diese verlassen.

Manche, so vermute ich, fahren auf der Toilette absichtlich schwarz. Haben keinen Fahrschein und verschließen sich bis zum gewünschten Zielbahnhof.

Meine Schaudernachricht las ich schon zu Hause.

In den Sommerferien in 2019 fahren zwischen Essen und Duisburg volle 6 Wochen keine Züge. Das heißt: 6 volle Wochen, wo die Züge über die Köln-Mindener Eisenbahn umgeleitet werden. 6 Wochen fährt kein RE2 und RE11 nach Duisburg.

Seit letztem Jahr nur Vollsperrungen. Erst war die erste Sperrung zwischen Essen und Duisburg, dann wurde zwischen Düsseldorf und Köln irgendwas gebaut (worauf hin auch der RE2 und RE11 dann nicht fuhren, also insgesamt zwei Monate nicht).

Jetzt ist die Sperrung und dann wieder die Sperrung in den nächsten Sommerferien. Auf der S6 wird doch mit Sicherheit auch wieder etwas 6 volle Wochen in den Sommerferien 2019 gebaut (natürlich nur zwischen Essen und Ratingen), wo die Linie auch wieder nicht fahren wird. Den Leuten wird doch irgendwas wieder einfallen. Das sind die Leute, die nicht mit der anderen Abteilung sprechen oder noch nie miteinander gesprochen haben.

Die Bahn ist wirklich problematisch. Erst hat man die Fahrwege jahrzehntelang vernachlässigt und auf einmal muss alles auf einmal erledigt werden. Das Schlimme ist nur dabei: Das sind alles nur Maßnahmen zur Erhalt der bisherigen Infrastruktur. Da ist kein bißchen Ausbau dabei.

Wie war das heute noch in den Nachrichten? China hat eine 55 km lange Brücke gebaut? Unabhängig davon was man der Regierung in China halten mag, aber die können das und die ziehen das auch durch. Und das Ding steht auch nachdem vielleicht die Regierung abgedankt hat.

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