Wohlbehalten sind meine Beißerchen
Mein Zahnarzt war wieder sehr zufrieden. Ich hatte gestern meine alljährliche Untersuchung und mit der professionellen Zahnreinigung. Weil ich im November noch zwei Überstunden ins System eingetragen habe, konnte ich diese nun gestern nehmen.
Natürlich war ich wieder mit dem Rad zum Zahnarzt unterwegs. Die Praxis ist in Essen-Bergerhausen, eigentlich gar nicht vor meiner Haustür, aber nur halt der Hausarzt ist für den Nahbereich wichtig, alle anderen Ärzte sind im Stadtgebiet verteilt.
Nach dem Zahnarztbesuch bin ich wieder auf dem üblichen Weg nach Stoppenberg, also Töpfer-/Huttrop- /Oberschlesienstraße (L20) bis zur Vollmerstraße (also getreu des Linienweges der Buslinien 160/161) entlang. Die Vollmerstraße überquert dann die Bundesautobahn A52 am Dreieck Essen-Ost. Im abendlichen Berufsverkehr gibt es immer von der Anschlussstelle Essen-Bergerhausen bis mind. der Anschlussstelle Essen-Frillendorf auf der A40 einen Stau. 1 bis 2 km. Hört sich nicht viel an, aber wenn die Autobahn A52 von drei Spuren auf eine reduziert wird, dann zeigen sich die Gründe. Den Stau gibt es auch am Sonntag Nachmittag.
Als Kind und als mein Vater noch lebte und wir von Düsseldorf kamen, sind wir meistens an der Anschlussstelle Essen-Süd oder spätestens Essen-Bergerhausen raus gefahren.
Heutzutage bin ich froh, dass ich diesen Blödsinn nicht mehr mitmachen muss. Klar, Verspätungen der Bahn sind auch total nervig, sowie übervolle Züge, aber mir persönlich macht das nicht so viel aus, als wenn ich im Auto sitze, der Motor läuft, man verbraucht doch Benzin, man kriecht von einen Meter auf den nächsten, womöglich die Blase meldet sich und im Sommer schwitzt man auch noch. Also ich habe diese Art der Freiheit nie verstanden. Ich bin auch ganz anders gepolt. Vielen macht das nichts aus. Nun die sind auch anders gepolt.
Mit dem Rad fahre ich von der Vollmerstraße auf die Schwanenbuschstraße bis zum Ausbauende. Hier gibt es eine Brücke über die A40 (offiziell Ruhrschnellweg, der Ausdruck im Ruhrgebiet heißt: Ruhrschleichweg) und über den Spurbus.
Man spricht von einer Lebensader von der A40 oder wie sie früher einmal hieß A430 und noch früher B1.
In der Mitte der A40 fährt zwischen den Anschlussstellen Essen-Huttrop und Essen-Kray der Spurbus, zwischen Essen-Zentrum und Mülheim Heißen die U18.
Der Spurbus ist ein Bus der auf beiden Vorderrädern Führungsrollen hat. Diese Führungsrollen lenken den Bus, die sind auch dicht am Beton. Das heißt die Fahrbahn eines Spurbusses ist nur einwenig breiter als der Bus selber. Der Fahrer hält, so aus meinen Beobachtungen, das Lenkrad ganz leicht. Hier auf der Strecke fahren die Linien 146 und 147 zwischen Essen Huttrop Steeler Straße und Essen Kray Krayer Straße.
Das Konzept ist umstritten, denn früher fuhr hier die Straßenbahn nach Kray, die aber später in den 1980ern wegen der Enge in Kray eingestellt worden ist. Die Linien 112 und 113 fuhren auch nur nach Kray Bahnhof Nord, während die jetzigen Buslinien noch weiter fahren. Ich bin eigentlich kein großer Freund von Bussen, aber in dem Fall finde ich das Konzept des Spurbusses und des erweiterten Angebotes eine sehr gute Lösung.
In diesem Falle bin ich gegen eine Wiederbelebung der Straßenbahn.
Ich war dann mal wieder bei REWE an der Ecke Frillendorfer-/Wisthoffweg und bin dann runter die Ernestinenstraße nach Stoppenberg gefahren. Zwischen der Straße „Auf der Litten und der Eisenbahnbrücke der Bahnlinie Essen-Gelsenkirchen habe ich das Rad geschoben. Das Gefälle macht mir noch zu viel Angst. Die Straße ist auch nicht eben hier und geht steil bergab.
Als Autofahrer habe ich umgekehrt die Straße auch gehasst. An der steilsten Stelle gibt es an der Kreuzung Ernestinenstraße/Hubert-/Elisabethstraße eine Ampel. Hier ist Anfahren am Berg angesagt. Ich habe es auch geschafft, aber ich denke zu 1 oder 2 % habe ich den Wagen leider rollen lassen (und zwar in die verkehrte Richtung), aber meist nur so 50 cm oder 1 m. Mein Vater konnte das mit dem Anfahren am Berg immer ziemlich gut.
Ich bin dann noch bei Sonnenuntergang zu Hause angekommen.
Nein, ich werde wieder mutiger mit dem Rad, aber es halt Passagen, die mir noch nicht ganz geheuer sind. Aber der Unfall ist auch erst morgen vor drei Wochen her. Was will man da erwarten?
Ein Arbeitskollege erzählt, dass er bei seiner früheren Arbeitsstelle jemanden kannte, der auch einen Unfall hatte und sobald er geheilt war, dass er genauso Risiko voll gefahren sei, wie vorher.