Leichlingen-Leverkusen-Langenfeld

Leichlingen-Leverkusen-Langenfeld

Es war auch nicht geplant so zu fahren. Bei mir ergibt sich immer alles so ganz spontan. Ich hoffe, dass Frauen, die mit mir zusammen sein wollen, wissen das zu schätzen. Mein Vater war damals auch so spontan.

Ich bin mit dem RE3 ab Essen-Altenessen nach Düsseldorf Hauptbahnhof gefahren und bin dann da in die S1 (auch Doppeltraktion) nach Solingen Hauptbahnhof gefahren. Solingen Hauptbahnhof ist der frühere Bahnhof Solingen Ohligs. Hier hält auch der InterCity.

Aber der Hauptbahnhof hat keine Toilette (muss ja auch nicht, denn Menschen müssen auch mal einhalten – für die Sparsamkeit der Bahn – bringen wir alle gerne solche Opfer), obwohl ich vorher online geschaut hatte und welche angezeigt worden sind.

Oder meint die Deutsche Bahn AG die Toilette wäre gegenüber vom Bahnhof auf der anderen Straßenseite, wo man 50 Cent einwerfen muss? Wahrscheinlich deklariert die Bahn als Toilette von Solingen Hauptbahnhof die Toilette vom Essener HBF – keine Ahnung.

Ich war in einer Bäckerei und wollte mir zwei Rosinenbrötchen kaufen. 2,40 Euro kosten die Dinger schon (bei mir in Essen auch zwischen 2 und 2,20 Euro). Wahrscheinlich wieder wegen dem Klimawandel. Es war bislang auch ein Nice-to-have. Kann ich auch weglassen.

Segelflugplatz Langenfeld Wiesfeld

Auf dem Weg nach Leichlingen bin ich dann die L288, vorbei am Wasserschloss Lackhausen (habe ich aber gar nicht gesehen) und am Segelflugplatz Langenfeld bis zur Landwehr.

Hier muss man ungefähr 50 Meter B229 fahren, um dann auf dem winzigen Weg Wipperauer Straße zur Opladener Straße (wieder L288) zu gelangen. Es geht stetig bergab, aber genießen kann man das beim besten Willen nicht, denn die Wipperauer Straße ist mit Schlaglöchern übersät. Hier möchte ich nicht nachts im Winter mit dem Rad fahren. Hier sind Stürze vorprogrammiert.

Ich habe auf meiner Fahrt gelernt. Es führen nicht nur alle Weg nach Rom, sondern auch alle nach Burscheid. Diese Stadt scheint wohl in dieser Gegend sehr sehr wichtig zu sein.

Vor dem Leichlinger Stadtteil Ziegweberberg geht es steil bergauf und dann auf der Landwehrstraße (L79) wieder langsam bergab bis zum Bahnhof von Leichlingen.

Leichlingen Kreisverkehr an der Brückenstraße

Leichlingen war bislang ein weißer Fleck auf meiner Landkarte. In meiner Leichtigkeit bin ich spontan nicht die Landwehrstraße gefahren, sondern die Uferstraße. Die suggerierte mir, dass es zum Fluss (Wupper) ginge, der durch Leichlingen fließt. Kurz vor der Marly-le-Roi-Brücke ging es mit 18 % Gefälle aber sehr steil bergab. Hier steige ich ab. Das ist mir zu steil. Ich weiß, 99,9% der Profiradfahrer belächeln mich jetzt und ignorieren den angebrachten Hinweis von der Stadt Leichlingen. Aber kurz vor dem Ende des Gefälles gab es noch ein Sperrgitter, was ich von oben nicht gesehen hatte. Unten kommt man auf der Brückenstraße und der eben genannten Marly-le-Roi-Brücke.

Und wieder. Älterer Autofahrer kommt aus einem ungünstigen Winkel aus einer Einfahrt, hupt zur Warnung. Jüngerer Rennradfahrer kommt, fühlt sich persönlich angegriffen und macht den älteren Autofahrer nieder. Gerade bei Rennradfahrer habe ich sehr oft den Eindruck, dass sie meinen, denen gehört die Straße ganz alleine. Auf Rücksicht können nur die wenigsten nehmen.

Nach einem kurzem Aufenthalt in der Blütenstadt, so will sich Leichlingen nennen. Alle Städte werben mit irgendeinen Slogan.

Im Alten Stadtpark habe ich mir eine Pause gegönnt. Eins meiner beiden Rosinenbrötchen gegessen und mich dann weiter auf den Weg nach Leverkusen-Opladen gemacht.

Ich habe die Neukirchenerstraße (L359), die später in die Oskar-Erbslöh-Straße übergeht. Hier stand ich mit einem Dilemma. Der Radweg an der Straße ging plötzlich von der Straße weg und war nur noch als holpriger Kiesweg übrig geblieben oder ich befahre die Straße, die aber eine enorme Steigung aufwies. Mir kam ein junges Pärchen entgegen und die informierten mich über den weiteren Verlaufen. Ich habe die Straße genommen.

Es ging zu Leverkusen Bergisch-Neukirchen und in diesem Teil von Deutschland muss man das mit dem „Berg“ am Anfang auch wirklich ernst nehmen. Ich habe als der Bürgersteig anfing, das Rad dann nur noch geschoben, weil die Steigung hörte nicht auf. Ich muss mich auch nicht völlig verausgeben. Wer möchte, der kann ja noch die ganzen Alpenberge, die Pyrenäen mit dem Rad hoch klettern, möglichst bei +40 Grad im Schatten. Ich steige vom Rad ab, wenn ich der Meinung, dass es für mich reicht. Außerdem hat mich auch niemand in Leverkusen erwartet, so dass ich Zeit hatte.

Bis zur Bushaltestelle Imbach habe ich das Rad geschoben und dann der Beschilderung nach Opladen gefolgt und auf den Weg Impacher Weg K3 abgebogen. Am Ende des Weges wusste ich nicht so recht. Ich habe zwar die OSMP App (Karte) studiert, aber ich wusste nicht was besser wäre.

Die Elsbachstraße (K3) wurde überquert und bin der Balkantrasse (in Richtung Burscheid – ja alle Wege führen nach Burscheid und nicht nach Rom) gefolgt. Der Weg war ganz praktisch, denn er unterquerte die Rennbaumstraße (L291), und es gab es einen Abzweig zur Obere Straße. Hier wurde auch mein vorläufiges Ziel angezeigt; das Freibad Wiembachtal.

Eigentlich wollte ich in Solingen schwimmen gehen, aber das Freibad stand auch auf meiner Liste, möglicher Ziele.

4,50 Euro kostet der Eintritt für einen Erwachsenen. Mir war das egal. Ich war geschwitzt, hatte einfach Lust auf kühles Wasser und ein paar Bahnen schwimmen. Schwimmbrille, meine Jammerbadehose wie auch ein Handtuch hatte ich eingepackt. Das sind ja alles nicht schwere Sachen.

Nach dem Umziehen in die Badesachen fühlt man sich auch ganz anders. Das Freibad hat ein Schwimmerbecken und ein Planschbecken, das oval geformt ist, mit einer Rutsche. Dazu gibt es noch im hinteren Teil ein Babybecken und eine Pommesbude.

Ich habe einige Bahnen im Schwimmerbecken gezogen. Wenn man für längere Zeit im Sattel gesessen hatte, fühlt es sich total angenehm an, wenn man im Wasser sich befindet.

Das Wasser war in der Tat ziemlich kühl, aber ich finde das ist total angenehm. So viel war nicht los. Ob die meisten noch zögern, weil die Tage zuvor so unbeständig waren?

Da sagt mir doch eine ältere Frau (viel älter um die 70), dass ich schöne braune Beine hätte. Ich war total verdattert, denn mit meinen 41 Jahre hat mich noch nie eine Frau im Frei- oder Hallenbad angesprochen.

Nach zwei Stunden und einer Pommes mit Chicken McNuggets (6 Stück), habe ich wieder umgezogen, war mit dem Rad noch in Opladen Zentrum (Kölner Straße). An der St. Remigius Kirche zu Opladen bin ich dann schließlich zurück nach Langenfeld gefahren. Nur 6,1 km bis zum S-Bahnhof. Ich habe mit 10 bis 15 km gerechnet. Die Düsseldorfer Straße wird zur L291 ab dem Berliner Platz.

Es hätte auch nach Leverkusen Mitte, was 4,9 km entfernt gewesen wäre, noch die Möglichkeit zu fahren, aber dann wäre ich von da aus direkt mit dem RE 1 nach Essen gefahren. Da Leverkusen schon im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) liegt (hier fährt ein Verkehrsbetrieb, der sich liebevoll Wupsi nennt), hätte ich ein Zusatzticket für 6,80 Euro + Fahrradtageskarte für 5,50 Euro zahlen müssen.

Aber Langenfeld liegt wieder im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Aber mit einigen Buslinien, die in den Verkehrsverbund Rhein-Sieg fahren, gilt auch hier VRS-Tarif.

Aus der Düsseldorfer Straße wird ab Hardter Straße (wo man auch die Bundesautobahn A3 überquert) die Opladener Straße, die früher mal die B8 war. Langenfeld Reusrath durchquert man und überquert das schmale Stück der Bundesautobahn A542, die ja mal bis nach Solingen ausgebaut werden sollte (die heutige L141 ist eine Vorleistung für die A542 gewesen) und in anderer Richtung über den Rhein nach Köln-Roggendorf. Die Anschlussstelle der A57 Köln-Worringen ist auch so eine Vorleistung für die A542 gewesen.

Langenfeld Mitte

Die L219 verändert dann laufend den Namen erst in Kölner Straße, dann wieder in Düsseldorfer Straße. Die Wilhelmstraße habe ich zum Anlass genommen,das Stadtzentrum von Langenfeld zu sehen. Ich war schon des öfteren in Langenfeld – einmal auch zum Badmintonbundesliga Spiel des FC Langenfeld.

Man kann den S-Bahnhof Langenfeld, der für mich als Endstation diente auch mit dem Fahrrad von östlicher Seite (Poststraße und „Am Galgendriesch“ anfahren. In der Vergangenheit war ich nur mit dem ÖPNV unterwegs und kannte daher nur die Anfahrt über den Busbahnhof.

Mit der S6 (Doppeltraktion) bin ich dann um 16.06 Uhr nach Essen Hauptbahnhof gefahren. Fahrtdauer 1 Stunde und 6 Minuten, aber das war mir dann doch egal.

Nein kennengelernt habe ich niemanden, aber das ist auch nicht weiter verwunderlich. Als Radfahrer bin ich zu langsam und als Schwimmer nicht ausdauernd genug. Ich habe noch nie jemanden auf solchen Routen kennen gelernt. Ich fahre ja auch immer eigensinnigere Routen und nicht die von der die Touristikverbände immer so schwärmen.

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