Herten-Recklinghausen zurück über Gelsenkirchen Buer

Herten-Recklinghausen zurück über Gelsenkirchen Buer

Ich habe heute mal das Fahrrad stehen gelassen (ab und zu mache ich das) und bin „nur“ mit den ÖPNV gefahren.

Mein erstes Ziel war die Zeche Ewald in Herten. Die Fahrtplanung sah vor Bus der Linie 140 der Ruhrbahn bis Essen-Altenessen Bf, RE 2 (umgeleitet) von Essen-Altenessen nach Wanne-Eickel HBF und von dort aus mit der Bus der Linie SB27 der Vestischen dahin.

Der 140 war überpünktlich am Bahnhof Altenessen und selbst der RE2 kommend aus Düsseldorf war auch noch pünktlich. Danach hatte der RE2 10 Minuten Standzeit im Bahnhof von Gelsenkirchen, um wieder in den normalen Fahrplan zu fahren.

Ich sah das Unheil schon auf dem anderen Bahnsteig. Vier Minuten vor der Abfahrt des RE2 stand ein IC auf dem gegenüberliegenden Gleis. Der IC hatte mal wieder stark gebummelt (ist ja immer so), so dass die Abfahrt des RE2 von Gelsenkirchen um drei Minuten verzögerte. Bis Wanne-Eickel HBF hatte der RE2 fünf Minuten Verspätung und kam um 13.03 Uhr an, die SB 27 fährt aber 13.05 Uhr am Bahnhofsvorplatz ab. Also wieder nur zwei Zeit von Zug bis in den Bus. Ich habe das noch geschafft, aber ältere Personen oder mit Handycap, hätten diesen Bus nicht erreicht.

InterCity oder InterCity Express bedeuten immer starke Verspätung für den Nahverkehr.

Förderturm der Zeche Ewald an der Ewaldstraße

Also mit dem Bus der Linie SB27 bis zur Haltestelle Bergwerk Ewald 1/2. 1/2 bedeuten in diesem Falle Schacht 1 und 2. Auch wenn es heißt Schnellbus; es ist ein ganz normaler Bus, der überall hält.

Ich habe mich nur am unteren Bereich aufgehalten. Ich war schon einmal vor einigen Jahren dort, aber mit dem Auto und da bin ich auch noch auf die Halde gestiegen.

Von der Zeche Ewald bin ich eine Haltestelle gelaufen. Das mache ich immer, wenn zwischen den einzelnen Bussen etwas Zeit ist. Ich käme nur bei Starkregen auf den Gedanken 29 Minuten auf den nächsten zu warten. Ansonsten laufe ich so lange bis ich an der Haltestelle angekommen bin, wo ich nicht mehr so lange zu warten habe.

Mit dem nächsten Bus der Linie SB27 ab der Haltestelle Gelsenkirchener Straße in Herten bin ich in Richtung Herten Mitte gefahren und dann spontan in die Linie 249 nach Recklinghausen. umgestiegen. In Herten Mitte warten die Busse aufeinander.

Bis die S9 auch in Herten halten wird, werden noch sehr viele Jahre vergehen. Sie fährt zwar bald bis Recklinghausen HBF durch, aber die Haltepunkte in Herten werden erst in einigen Jahren fertig. In Deutschland ist der Bau eines Haltepunktes (da werden wohl wieder umfangreiche Streckensperrungen in den Herbst-/Oster-/Sommerferien notwendig werden, wo dann Ersatzbusse fahren werden?) schon eine sehr sehr anspruchsvolle Aufgabe. Das können nur Superspezialisten machen und dann noch drei Bahnhöfe am Stück, das kann dauern. Es werden einfache S-Bahnstationen sein. Man hat zwar schon 2015 davon gewusst, aber bis die öffentliche Hand und die Bahn in die Puschen kommen, das dauert hat. Emmerich-Elten (RE19) hat auch mindestens fünf Jahre Planungszeit gebraucht, ehe man zwei provisorische Bahnsteige aus Metall ohne Fahrkartenautomaten hingestellt hat.

Recklinghausen Rathaus am Viehtor

Mit der Linie 249 der Vestischen bin ich dann bis Recklinghausen Viehtor gefahren. Am Viehtor befindet sich das schmuckvolle Rathaus von Recklinghausen. Es fand mal ausnahmsweise keine Veranstaltung vor dem Rathaus statt. Bei meinen letzten Besuchen, wo ein Foto vom Rathaus Recklinghausen machen wollte, fand immer irgendwas statt

Am Erlbruchpark entlang zum Heilbach gelaufen. Dieser Bach ist keine Köttelbecke mehr, sondern ein renaturierter Bach. Bei diesem Bach kann man sich schon gut vorstellen, wie es früher mal im Ruhrgebiet ausgesehen haben mag.

Wirklich rein zufällig kam am Kreishaus ein Bus der Linie SB20 (Herne – Recklinghausen) zum Recklinghäuser HBF, in dem ich auch eingestiegen bin.

Aus Mangel an weiteren interessanten Verbindungen bin ich wieder einmal durch die sehenswerte Innenstadt von Recklinghausen gelaufen. Das Karstadt Warenhaus wird derzeit bis 2021 umgebaut und als MarktQuartier neu eröffnen. Es gab an der Seitenwand interessante Fotos aus der Vergangenheit. Ein Foto zeigte den Zustand von 1903 und ein anderes von 1960. Das von 1960 erschütterte mich so einwenig, denn es zeigte Autos direkt vor dem Warenhaus, ein Parkplatz für Autos und ich kenne das von Fotos aus Essen; das fanden die Leute mal schön. 1903 hatte niemand ein Auto und dementsprechend sah man keins. Heutzutage würde auch niemand mehr die Fußgängerzone missen, oder doch?

Am Steintor kam ich aus, der Bus der Linie 249 war schon weg, also bin ich entlang der Linie auf der Hertener Straße (erst L622, später L551) bis zur Haltestelle Westring gelaufen.

Unterwegs entdeckt so einiges, was ich selbst mit dem Rad übersehen hätte. Wie zum Beispiel eine Tafel mit einem gemalten Bild vom Steintor oder die Kapelle der Maristen Realschule.

Ich habe dann 12 Minuten auf den Bus der Linie 249 nach Gelsenkirchen Buer Rathaus gewartet. Es kam nur ein Fußgänger mit Hund kein Fahrradfahrer an mir vorbei, also in Richtung Herten, dafür bestimmt 50 oder 60 Autos. Von Verkehrswende, Mobilitätswende sehe ich nicht wirklich. Warten alle Autofahrer auf Verbesserungen ab? Also wenn man immer mit dem Argument Wetter kommt, ja dann wird das nie. Wenn ich auf Instagram so sehe, wie toll sich Leute präsentieren, 10 km in 2 Minuten gejoggt zu sein, dann müssten diese Leute doch so fit sein und dann mal locker von Recklinghausen 5 km nach Herten mit einem Rucksack und normaler Kleidung (oder auch in Sportkleidung) zu gehen. Im Sauerland, in den Dolomiten und etc wandern die Leute doch auch.

Wann möchten die Leute dann mal anfangen oder am liebsten gar nicht?

Gelsenkirchen Buer Rathaus – links der Busbahnhof und
rechts die Straßenbahn

Mit dem 249 bin ich dann zur Endhaltestelle in Gelsenkirchen Buer Rathaus gefahren. Wegen einer Baustelle halten die Straßenbahnwagen der Linie 301 derzeit, dort wo normalerweise nur die Linie 302 hält. Mir war das egal, denn mein Ziel war nun mal Gelsenkirchen Mitte.

Von hier wollte ich dann nach Essen. Und wisst was? Die 21 Minuten spätere abfahrende Linie 107 der Ruhrbahn war die nächste Linie nach Essen.

Der RE2 hatte 30 Minuten Verspätung (was anderes kann die Linie nicht mehr; bei der Bahn fällt niemanden auf, wie häufig verspätet diese Züge waren – da sind sie alle blind auf den Augen). Dieser RE2 fuhr auch nur bis Duisburg. Der RE42 um 16.33 Uhr hatte auch fünf Minuten Verspätung.

Die S2 und RE3 fahren derzeit nicht nach Duisburg. Zwischen Essen und Gelsenkirchen gebaut und da gibt es so sonderbare Fahrpläne bzw. Ausfälle, da blicke ich schon nicht mehr durch. Der RE3 fährt, wenn er fährt, das ist ja auch keine Selbstverständlichkeit bei der Eurobahn um .35 ab Essen-Altenessen nach Düsseldorf ab. Die Fahrzeit von Gelsenkirchen nach Altenessen beträgt nur einige Minute und da ich um 16.18 Uhr am Gelsenkirchener HBF ankam, habe ich nichts von der Eurobahn gesehen.

Ich bin dann mit der Linie 107 bis Krankenhaus Stoppenberg gefahren, sonst hätte ich einmal am Bahnhof Essen-Altenessen umsteigen müssen.

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