Was ich meine

Was ich meine

Was ich mit dem nicht über dem Tellerrand von Personalern is folgendes.

Ich habe mich heute auf eine Stelle beworben, wo das Programm Atlassian Confluence gefordert wird. Ich habe Kenntnisse hier durch mein Blog, also mit WordPress. Mir ist auch bewusst, das ist nicht 1:1 das selbe, wie auch der Vergleich mit Joombla oder mit Drupal. Aber es passt aus meiner Sicht alles in eine ähnliche Kategorie. Es ist kein Hexenwerk. Es ist natürlich nicht 100% kompatibel zueinander, aber das ist nun mal so in einer freien Wirtschaft.

Ein Audi ist auch etwas aufgebaut als ein BMW und trotzdem wechseln manche Leute dahin oder kaufen sich einen Japaner oder einen Franzosen. Die ersten Kilometer sind immer holprig.

So ist das auch mit einer neuen Software. Ich bin bei meinem ersten Arbeitgeber auch von Wordperfect 9 (Corel) nach MS Word gewechselt.

Mein erster Arbeitgeber hat das IFS-System eingesetzt als ERP System und nicht SAP oder Microsoft Dynamics NAV. Bin ich jetzt mein lebenslang stark benachteiligt? Das IFS-System kennt kaum jemand. Es dürfte doch uninteressant sein, Hauptsache ein ERP-System.

Kann sich ein Personaler überhaupt nicht vorstellen, dass es auch Menschen geben könnte, die keine Schwierigkeiten sich in Neues einzuarbeiten?

Ich bin schon bei etlichen Bewerbungen gescheitert, weil sich Personaler das nicht vorstellen konnten. Halten Personaler mich so blöd? Ich kann ja nicht das Gegenteil beweisen, weil ich nicht die Gelegenheit dazu habe. Das ist ja traurige daran.

Henner Knabenreich hat dazu im Februar 2020 einen interessanten Artikel geschrieben, den ich hier verlinke.

Einige Tage hat Henner Knabenreich diesen Artikel geschrieben. Bewerber sind keine Bittsteller, sie sind Kunden.

Henrik Zaborowski hat am 17.09.2018 dieses Video (40 Minuten) ins Netz gestellt. Er bringt in diesen 40 Minuten genau das auf den Punkt. Die anderen Videos von Henrik sind genauso empfehlenswert.

Wenn ich mir die ganzen Videos von Henrik Zaborowski, Bernd Slaghuis, Svenja Hofert, die Blogs von Henner Knabenreich an schaue bzw. lese, denke ich: Da müsste doch langsam ein Wandel geben. Aber die Bretter, die man durchbohren muss, sind wohl immer noch sehr dick. Vor allem was Boris Grundl, Martin Wehrle uns Menschen mitteilen, müsste doch den einen oder anderen langsam wachrütteln.

Natürlich kann man nicht alles 100%ig übernehmen, aber zumindest mal ins Nachdenken kommen.

Ich spreche von den Job in dem unteren Preissegment in der IT. Klar Topstellen, wo der Bewerber dann um die 80.000 Euro im Jahr verdienen soll, klar die sollen schon eine Ausbildung, ein Studium mitbringen. Ich spreche aber vom unteren Preissegment um die 30.000 Euro im Jahr.

Wenn Deutschland sich auf den Weg in die Digitalisierung machen möchte, reicht es nicht aus, wenn die Wirtschaft 3 bis 5 Jahre wartet, bis die Leute in der Ausbildung ausgebildet oder das Studium fertig haben und dann noch mit sehr guten Noten. Dann heißt wiederum aus der Wirtschaft, die haben keine Berufserfahrung damit, oder ähnlichem.

Am 24.06.2020 hat Golem, das Online IT Magazin das folgende Interview veröffentlicht. Es ist einwenig abwertend, wenn gesagt wird, dass der Buchhändler angeblich keine Umschulung machen könnte zur IT. Gerade der Buchhändler und der Bibliothekar arbeiten viel mit Datenbanken. Arbeiten mit Scripten entweder in der PowerShell oder mit Python oder etc.. leisten gute Dienste, gute Schnittstellen zur einer SQLite3 Datenbank oder MySQL. Ansprechende Gestaltung via HTML / PHP oder eine Verknüpfung mit Node.js sind Grundkenntnisse. Die Bibliothekar wird Online-Datenbanken verwalten und weniger gedruckte Bücher, wobei die Bezeichnung Bibliothekar verschwinden wird, aber die Tätigkeit eine etwas Neue wäre.

Wenn sich die Grundeinstellung in den Firmen nicht ändert, dass nur Leute mit einer grundlegenden IT Ausbildung oder ein Studium zugelassen werden, IT-technische Prozesse auszuführen, solange wird die Digitalisierung nur ein Begriff in den Sonntagsreden sein.

Wenn der zukünftige Pfleger seine KI antrainieren soll, dass sie dem Patient A mit flüssigen Wirkstoffen versorgen soll, dann sollte sie logische Prozesse lernen und nicht warten bis der IT-Techniker von Haus-IT das macht.

Ich kann mir vorstellen, dass man die KI mit einer Wenn-dann-Formel ausstattet. Wenn Patient A diesen Puls bekommt, dann soll die Flasche schneller entleert werden, damit das Herz wieder normal schlägt. Natürlich muss da niemand Python lernen, aber eine vereinfachte Sprache, eine wo man Button von links nach rechts schiebt und dann auf Go klickt und die KI das macht und am nächsten Abend macht sie das von alleine bis der Mensch entscheidet, wann die KI gänzlich aufhören soll. Es gibt doch diese Programme wo es heißt: Programmieren vom Scratch, wo Kinder animiert werden sollen, programmieren zu lernen.

Man braucht aber keine IT-Ausbildung, die 3 Jahre dauert, um so etwas wie Scratch zu bedienen.

Kommentare sind geschlossen.