Ahlen – Beckum – Oelde
Am heutigen Freitag, trotz Regenwarnung, bin ich mit dem Fahrrad ostwärts gefahren. Ich habe den RE6 um 10.31 Uhr genommen und hatte viele Ideen für den Tag. In Dortmund raus und dann nach Ascheberg und dann irgendwie ostwärts oder erst in Kamen oder in Ahlen, aber dann nach Drensteinfurt und Ascheberg und dann mal schauen.
Mir ist dann aber spontan auf der OpenStreetmap aufgefallen, dass man doch mal nach Beckum fahren könnte. Der Ortskern von Beckum liegt nicht an der Hauptstrecke Hamm/Westfalen – Minden/Westfalen. Der Zug macht immer im Stadtteil „Neubeckum“ halt, aber der eigentliche Stadtkern befindet sich südlich der Bahnstrecke und der Autobahn.
Also mit dem RE6 losgefahren, der in Hamm/Westfalen HBF 15 Minuten stehen musste. Vor mir ist so ein Partyzug gefahren. Ob der nicht schnell fahren kann oder ob er den Blockabstand nicht verlassen hatte, weiß ich nicht. Aber 15 Minuten fand ich selbst schon sehr lang. Ich meine, ich habe vorne am Partyzug eine BR111 mit Bügelfalte gesehen, denn der Partyzug fuhr auch ab Essen HBF ab.
Aber dann der reguläre Linienbetrieb schon Partyzüge Vorrang geben muss, ist für mich unverständlich.
Nun gut, in Ahlen angekommen und ich hatte mir einen Radweg an der Werse angeschaut, den man gut bis nach Beckum fahren kann. Ich hätte auch die normale Landstraße fahren können, denn von der Werse hat man nichts gesehen, weil die war schon so zugewachsen. Aber die dortigen Bewohner freut es.
Im östlichen Ahlen war der Weg aber schon zu Ende, weil an der Osttangente wurde gebaut und den Radweg hatte man unterbrochen, aber mit keinerlei Hinweisen, wohin man fahren könne. Also bin ich dann nordwärts zur Straße „Am Aechterkamp“ gefahren und dann die ostwärts. Kurz noch einen Baum bewässert, ein kurzes Stück auf der „Alte Beckumer Straße“ gefahren und dann wieder auf diesen Radweg entlang der Werse.
Dann hatte ich bei einer Querung des Radwegs an einem Feldweg fast einen Unfall. Ein Auto kam von rechts und der Radweg war von mir so, dass ich hätte fast über meine rechte Schulter hinweg schauen müssen – in meinem toten Winkel, um den Autofahrer (mit Anhänger) zu sehen. Ich hörte schon die Bremsen des Anhängers, ich bremste (ich war nicht schnell). Also nichts passiert, der Autofahrer war genauso erschrocken.
Kurz vor Beckum bin ich dann Werseweg gefahren, also eine asphaltierte Straße, die mit dem Weg an der Werse nichts zu tun hatte.
Auf dem Konrad-Adenauer-Ring und der Ahlener Straße bin ich dann auf dem westlichen Teil der Beckumer Innenstadt (Weststraße) angekommen. Für einen gewöhnlichen Wochentag fand ich die Einkaufsstraße ziemlich leer.
Da mir Beckum nicht so angetan hatte, bin ich dann weiter nach Oelde gefahren.
Die Bundesstraße B58 Richtung Norden und dann auf die Oelder Straße K58 abgebogen.
Schließlich kommt man in Beckum – Vellern aus, einem kleinen Ortsteil, direkt an der Bundesautobahn A2 gelegen. Da die Ortseinfahrt von Westen abschüssig ist und ich am Ortseingang die Straße benutzen musste, konnte ich vom Ort nicht so viel fotografieren. Am tiefsten Punkt, am Friedhofsweg, konnte ich kurz mal Pause machen.
Das Wetter war mal stark bewölkt (sah immer irgendwie nach Regen aus), mal kurz sonnig, aber warm und das ist das wichtigste aus meiner Sicht.
Dem Friedhofweg, der dann aus Beckum hinausführte, parallel zur Bundesautobahn A2 bin ich dann gefolgt, habe dann schließlich die A2 überquert und auch die Landstraße L882. Danach ging es auf einem Weg mit dem Namen Hesseler erst einmal bergauf. Aber nichts Aufregendes. Auf jeden Fall war ich auf freies Feld – praktisch gesagt. Anschließend überquerte ich abermals die L882 in Richtung Oelde.
In Oelde bin ich auf der L793 (In der Geist) ausgekommen und dann in Richtung Innenstadt.
Oelde habe ich jahrelang immer linksliegen gelassen im Zug, weil ich immer vermutete, dass hier nichts los wäre.
Es ist in der Tag nicht so arg viel los, aber die Innenstadt war sehr nett gemacht, viele Essmöglichkeiten, aber die alltäglichen Einkäufe kann man hier gut machen.
In einer Fleischerei habe ich so ein Tagesgericht für 9,90 Euro bestellt. Gyros mit Pommes und Bauernsalat. Zwar gab es nur Stehtische, aber egal. In einem Lokal konnte man nur mit Karte bezahlen. Draußen hing ein Zettel, wo stand, dass das bargeldlose Bezahlen den Arbeitsplatz der Mitarbeiter sichert. Dieses Argument habe ich nicht verstanden. Das habe ich noch nie gesehen, aber die Gerichte (zum Essen) mit Burger und irgendwas Asiatisches sagten mir auch nicht zu.
Weil ich noch viel Zeit bis zur Abfahrt des RE6 nach Köln/Bonn Flughafen hatte und auch es sonnig und wolkenloser wurde, bin ich noch zum Vier-Jahreszeiten-Park gefahren. Anders als ich dachte, ist der Park kostenpflichtig. Ich stand an einer Kasse und einem Drehkreuz, wo ich allerdings nicht drin war. Er ist auch geschlossen wegen eines Starkregenereignis vor 10 Tagen.
Oelde wirkte sehr interessant, sehr kleinstädtisch, aber modern – ein unentdecktes Kleinod.
Interessant war, dass die Leute alle wahnsinnig freundlich zu mir waren – irgendwie haben alle gelächelt – es war schon irgendwie merkwürdig, aber natürlich schön (vielleicht hatte ich auch irgendwo noch Zahnpastareste im Gesicht und die fanden das wohl alle witzig – kann ja sein).
Ich habe den RE6 um 15.21 Uhr (10 Minuten Verspätung) genommen und war um 16.40 Uhr in Essen.
Wie immer als Radfahrer kommt man dann mit anderen Radfahrern ins Gespräch und daher verging dann die Zeit wie im Fluge – praktisch gesagt.
In Essen hatte es sehr geschüttet. Ich hatte meine Regenjacke dabei, die ich doch noch anziehen konnte und war zumindest oben herum geschützt. Aber da ich eh kurz Kleidung und es eh nach Hause ging, war es nur halb so schlimm oder gar nicht so schlimm.