Alle reden nur von überfüllten Zügen
Ich habe gerade eine Diskussion über LinkedIn mit jemanden, der sich an den Infrastruktur festmacht, dass sie bei uns nicht so gut wäre. Gebe ich ihm Recht, aber das ist nur eine Sache, die kann man leider bei uns nicht so schnell reden.
Was viel mehr Probleme bereitet und das durfte ich heute wieder live erleben.
Ich bin von Essen über Hagen/Westfalen nach Schwerte gefahren. Ich habe das Fahrrad mal zu Hause gelassen, weil Schwerte ist ohnehin eine etwas gebirgige Stadt. Außerdem war es ein kleiner Test für meine kleine Fahrt in der nächsten Woche nach Saarbrücken.
Ich sollte aufgrund meiner Venengeschichte etwas mehr als gewöhnlich trinken, damit das Blut flüssiger bleibt. Leider vermeide ich das, weil das genau was heute Morgen wieder eingetreten ist. Die Zugtoilette war mal wieder defekt. Wir sprechen vom Sonntag Morgen. Keine Ahnung, warum niemand von der Schicht im Betriebswerk – irgendeinen, dass muss nicht von der DB sein, dass kann auch von der Nordwestbahn/Eurobahn etc.. sich um dieses Toilettenproblem gekümmert hat. Aber anscheinend ist diese Toilettenstörung im Nahverkehr nicht interessant genug. Im ICE wird sich darum gekümmert oder es wird ernster genommen.
Ich bin mit der RB40, mittlerweile wieder in DB Verwaltung, sie wurde mal Abellio betrieben von Essen HBF nach Hagen HBF gefahren (zuvor mit der Linie 107 bis Essen HBF, die leicht verspätet war). Ich kann mich erinnern, dass unter Abellio das mit den Toiletten nicht so ein Problem war. Aber die DB scheint das Problem zu schludern.
Auch die RB40 hatte fünf Minuten Verspätung, aber den Anschluss an die RE13 der Eurobahn nach Schwerte habe ich noch bekommen, knapp aber möglich. Was war? Auch hier die Toilette wieder kaputt. Zwei verschiedene Bahngesellschaften, zwei verschiedene Züge, zwei defekte Toiletten. Es kann auch sein, dass ich der einzige Mensch bin, der sich mal entleeren muss.
Nach Schwerte wollte ich, weil ich dort schwimmen gehen wollte. Ich gehe gerne auch mal in andere Schwimmbäder, also nur das hier in Essen. Ich war letzte Woche in Arnheim und diese Woche wollte ich nach Schwerte.
In Schwerte regnete es in Strömen, das Bahnhofsklo stand auf dem Vorplatz und war außer Betrieb, weil einer kam mit einer Saugglocke an und ich wusste schon: „Auch kaputt bzw. verstopft“. Die in den Zügen waren auch verstopft. Wahrscheinlich haben Fahrgäste mal wieder was darein geworfen, was nicht rein gehörte.
Das ist nur der eine Teil der Medaille, denn wenn auch der Fahrgast einen Fehler gemacht hat, so heißt es für die Bahngesellschaften nicht, dass die Toilette nun für Wochen unbenutzbar herum fährt.
Der Regen hätte mir nichts ausgemacht. Den hätte abgewartet, aber wenn die Blase drückt und das schon ziemlich wusste ich nicht wohin mehr (an einem Sonntag Morgen um 10 Uhr in der Innenstadt).
Also habe ich kehrtgemacht und bin in den nächsten Zug nach Hagen gefahren. In die andere Richtung herrscht bis 10.06.2022 Baustelle. Es fahren Züge weder von Schwerte nach Hamm (RE7 und RE13) noch nach Dortmund HBF (RB53).
Zum Glück kam eine RE 17 aus Warburg, die auch eine funktionstüchtige Toilette hatte. Also nichts wie drauf. Ich weiß, am Bahnhof stehende Züge, da darf man nicht aufs Klo, aber ist mir egal.
Weil ich endlich leer war, bin ich dann noch spontan nach Wuppertal HBF gefahren. Jetzt hatte ich auch begriffen, der RE7 (Betrieben von National Express) hält gar nicht in Schwerte (derzeit wegen der Baustelle) und wird über Witten umgeleitet. Ich hatte in der RB40 nach Hagen nämlich so einen weiß-blauen RE7 gesehen, der aus Hagen kam und mich gewundert. Es hätte aber auch eine Betriebsfahrt sein können.
Da es auch hier (wieder) in Strömen goss, habe ich den Hauptbahnhof nicht verlassen. Aber für einige Fotos von Zügen hatte es dennoch gereicht und siehe da. Die S28, betrieben von der Regiobahn, fährt wieder nach Wuppertal. Die frühere Linie 66 fuhr auch nach Wuppertal, allerdings bis Wuppertal-Wichlinghausen über den heutigen Radweg der Nordbahntrasse genannt wird.
Die Regiobahn setzt den seltenen Triebwagen Integral S5D95 ein. Zuvor wurden die Bombardier Talent Triebwagen eingesetzt.
Ein Gedanke zu „Alle reden nur von überfüllten Zügen“
Die Zeiten, in denen man Zugtoiletten während des Aufenthalts im Bahnhof nicht benutzen durfte, sind lange vorbei. Heute sind das alles geschlossene Systeme, bei denen das kein Problem mehr ist.
Kommentare sind geschlossen.