Ausflug nach Minden / Bückeburg
Ich war am gestrigen Samstag mit meinem VRR-Ticket in Minden.
Alle Verkehrsverbünde in NRW bieten für Abo-Besitzer der Monatsfahrkarten wieder die Aktion an, weil man im Lockdown ja kaum gefahren ist, dass man mit der Abofahrkarte in ganz NRW fahren kann. In diesem Jahr ist es noch erweitert worden: Man kann auch in der Woche das machen und auch das Fahrrad mitnehmen. Im letzten Jahr, wo es diese Aktion auch gab, war es nur am Wochenende möglich und für das Fahrrad musste ich noch ein 5,50 Euro NRW Fahrradtagesticket kaufen.
Die Aktion endet am 17.08.2021.
Ich bin dann direkt gestern um 7.29 Uhr mit dem RE6 nach Minden gefahren. Ich war im letzten Jahr schon einmal in Minden, welches mir ja sehr gut gefallen hatte. Diesmal war Minden, aber nicht als Hauptziel auserkoren. Ich wollte noch weiter. Nach Petershagen wäre es möglich gewesen, aber ich habe auch diesen Drang immer nach Niedersachsen zu fahren. Ich finde das Bundesland auch besonders schön, also geografisch. Politisch musste ich in der Lockdown-Zeit einige Male heftig schlucken, was da aus der Landeshauptstadt Hannover kam, entsprach nicht, dass was ich mir so vorgestellt hatte.
Der RE6 kommt um 9.29 Uhr in Minden/Westfalen an. Es ist auch sein Endziel. Hier hat man im Anschluss, fünf Minuten später, die Möglichkeit mit der S1 vom Verkehrsverbund Großraum Hannover bis nach Hannover HBF zu fahren. Weil es eine S-Bahn ist, hält sie auch an jedem Bahnhof.
Wenn man unbedingt mit dem Nahverkehr vom Ruhrgebiet nach Hannover fahren möchte, bietet sich eher die Variante RE6 bis Bielefeld HBF an und dann mit der RE70 nach Hannover (Endstation Braunschweig HBF) oder halt bis Minden/Westfalen, wo man noch auf dem RE60 zusätzlich warten kann, der auch Braunschweig als Endziel hat, der aus Rheine kommt.
Halbe Stunde nach der Ankunft vom RE6 aus Düsseldorf fährt auch der RE78 nach Nienburg/Weser und hält auch in Petershagen-Lahde, welches noch zu NRW gehört. Das ist die letzte Station in NRW, danach beginnt schon Niedersachsen.
Ich bin aber mit dem Rad bis nach Bückeburg, welches in 10 km in östlicher Richtung befindet. Wer es romantisch haben möchte, fährt die ausgeschilderte Route über Berenbusch, Eversen nach Bückeburg. Hier fährt man auf Feldwegen. Ich bin auf diesem Weg so gefahren.
Zunächst war ich am Bahnhof (hier halten die Linien S1, RE60, RE70) und danach zur Innenstadt, welches auch das Schloss von Bückeburg befindet. Die Stadt ist schon recht hügelig. Zum Fahrradfahren braucht man hier Kraft, vor allem, wenn man das Bergbad (Freibad) erreichen möchte.
Die Innenstadt klein und fein, eine kleine Fußgängerzone mit zahlreichen kleineren Restaurants.
Ich war nicht sonderlich lang in Bückeburg. Bin dann rasch nach Minden zurück gefahren. Die andere Alternative Stadthagen wäre noch einmal 17 km entfernt gewesen (lt. Google-Maps aber 13 km) und Steinhude mit dem Steinhuder Meer noch einmal 41 km. Das wäre mir viel zu weit gewesen.
Zurück habe ich die Petzerstraße genommen, die in den gleichnamigen Stadtteil von Bückeburg, Petzen führte. Dann bin ich aber auf der Everser Straße nach Röcke abgebogen. Hier geht es schon gut steil nach oben, aber was man gut noch bewältigen kann. Es wird alles einwenig verschlafen. In Petzen gibt es noch einen Supermarkt. Also wäre man nicht so weit vom Schuss, wie man so schön sagt.
Am Scheitelpunkt, an der Kreuzung Röckerstraße geht es dann nach Minden und dann wieder bergab und man ist wieder in NRW.
Der erste Außenposten von Minden ist der Stadtteil Klus. Man fährt hier die gesamte Straße bis nach Minden (über Minden Bahnhof) rein. Es gibt hier nur eine Erlaubnis auf den nicht glatten Fußweg als Radfahrer zu fahren.
Ich war auch kurz in der Innenstadt von Minden, die ich aber von meinem letzten Besuch noch kannte, aber diesmal voller war. Ich muss wohl vor einem Jahr an einem Sonntag in Minden gewesen sein.
Schließlich fand ich einbißchen außerhalb der Innenstadt an der Weser eine gastronomische Einrichtung, um zu speisen. Endpreis mit 16 Euro alles gut. Allerdings musste noch das Gerät für die Kartenzahlung aktiviert werden und darauf habe ich 10 Minuten gewartet. Ich dachte, so was wie Kartenzahlung wäre in Deutschland angekommen, aber in manchen Betrieben immer noch Neuland.
Ich war noch kurz am Weserstrand, wo man in einem abgetrennten Bereich auch hätte baden können. Im letzten Jahr war ich mal kurz drin. Der erste Bereich ist sehr steinig. Das hatte ich mir aber gestern erspart.
Wie durch Zufall stand auf dem Rückweg um 13.28 Uhr schon der RE6 in Minden Abfahrbereit. Ja, ich war kurz da. Wieder 2 Stunden Rückfahrt, der Zug war schon wesentlich voller als noch die Züge vor einigen Wochen, aber alles kein Problem.
Neuland gibt es bei der Bahn zum Glück nicht mehr. Ein Fahrgast hatte ein falsches Ticket gekauft. Der Schaffner reklamierte das. Kurzerhand hat er sich über das Internet mit seinem Smartphone das richtige gekauft. Der Schaffner (nein, sie heißen jetzt ja Kundendienstbetreuer) sagte noch, obwohl er recht jung war, dass der Reisende aus dem Zug aussteigen und sich am Bahnsteig ein passendes Ticket kaufen solle. War der Kundendienstbetreuer nicht auf Höhe der Zeit? Sollte man den Herrn nachschulen? Na ja vielleicht hat er es nur vergessen.
Der RE6 wird von NationalExpress betrieben, also nicht von der Deutschen Bahn AG.