Auto abgeben?
Ich bin seit einiger Zeit, eigentlich seit einem Monat sehr unzufrieden. Ich bin sehr unzufrieden mit dem Autofahren. Das Auto benutze ich eigentlich fast nur um zur Arbeit zu fahren und das reicht mir eigentlich auch. Im Juni 2016 habe ich mit dem Autofahren angefangen. Damals habe ich noch viel aus meiner jetzigen Wohnung abtransportiert, viele Transporte zwischen der alten Wohnung meiner jetzigen erledigt. Da war es auch enorm praktisch. Aber das ist nun alles abgeschlossen und eigentlich fahre ich auch nur noch mich um her.
In der Woche bewege ich den Wagen ca. 330 km (aber an fünf Tagen), muss fast jede Woche zum tanken was mich ca. 35 Euro kostet (in der Woche ca. 140 Euro), von Versicherungen und etc.. was so im Hintergrund läuft, mal ganz zu schweigen. Ich frage mich wirklich, ob das wirklich wert ist, vor allem weil der Wagen nun 17 Jahre alt ist, er aber noch recht gut aussieht.
Ich wollte es eigentlich gar nicht mehr haben wollen, denn eigentlich wollte ich es noch über den Tüv bringen und dann verkaufen, aber dann habe ich doch noch verleiten lassen, es weiter zu benutzen.
Außerdem wenn es jetzt kaputt ginge und die Kosten den tatsächlichen Wert übersteigen, dann würde ich mir eh kein neues mehr kaufen wollen. Das stand schon lange fest.
Ich habe noch nebenbei mein Ticket 2000 im Abo (für 72 Euro im Monat) und meine Bahncard 25 (Jahreskosten 75 Euro).
Das Ticket 2000 Preisstufe C für die Entfernung zur Arbeit würde 132 Euro im Monat kosten. Am Wochenende und an Feiertagen gilt es eh im gesamten Verkehrsverbund und über eine Strecke, für ich mit dem Auto (nur alleine an Tankkosten) unerreichbar wäre. Für 132 Euro könnte ich kein Auto fahren. Pro Ticket 2000 kann man 1 Fahrrad mitnehmen.
Zumal ich mich schon seit einiger Zeit beschäftige ein Fahrrad anzuschaffen und für Transporte schwärme ich schon seit sehr langer Zeit für ein Lastenfahrrad, was ich dann anstelle des Auto in der Garage parken würde.
Die Hälfte meiner Arbeitskollegen kommt ohne Auto zu Arbeit, einige sporadisch, andere immer. In meiner Firma, wo ich 14 Jahre war, war ich fast der einzige. Von den 177 Mitarbeitern kamen vielleicht 10 mit dem ÖPNV zur Arbeit und manche nur im Sommer, dann mit dem Fahrrad.
Es ist nicht nur eine preisliche Sache, sondern auch, weil ich morgens immer mehr Fahrradfahrer fahren sehe (und eigentlich ziemlich neidisch bin) und weil Autofahrer aus meiner Sicht immer brutaler und drängelhafter unterwegs sind. Ein entspanntes Fahren ist seit Anbruch des Frühlings nicht mehr möglich.
Ich habe auch immer mehr den Wunsch unterwegs etwas zu lesen oder zu hören (ja ich höre im Auto Radio, aber das ist nicht wirklich so toll) und auch den Wunsch mich zu bewegen.
Ich bin 15 Jahre ohne Auto ausgekommen, von 2001 bis 2016 und nie hatte ich das Gefühl, das mir wirklich etwas fehlte. Eigentlich gar nichts.
Gestern auf der Rückfahrt aus Wesel saß mir eine 13 oder 14 jährige mit ihrer Mutter im Zug gegenüber. Die junge Dame hat ihrer Mutter Tarifdetails um die Ohren geschmissen, dass mir fast die Spucke weg blieb.
Ich kenne mich auch mit dem ÖPNV schon seit meiner Kindheit so super aus und ich habe wirklich den Überblick. Man muss ja nicht nur mit der Bahn fahren, auch die Fernbusse bieten noch eine Möglichkeit gut an das Ziel zu kommen.
An den letzten Wochenenden habe ich das Auto bislang immer stehen gelassen und bin nur mit dem ÖPNV gefahren und gerade am Wochenende sind die Autofahrer am brutalsten mit denjenigen, die das eher gemütlich sehen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ich den Wagen abgebe, ist ziemlich hoch, nur bloß wann bzw. wie macht man das? Gibt es da Fristen einzuhalten? Bezüglich auch Kündigung der Versicherung?
Gut, eine Sache möchte ich noch machen. In der Garage stehen noch uralte Sachen von meinem Vater. Die möchte ich noch entsorgen. Wenn das erledigt ist, dann kann ich das mit dem Auto in die Tat umsetzen.