Bahnfahren ist derzeit nicht zu empfehlen
Ich weiß, die Grünen werden jetzt empört aufrufen.
Heute habe ich meinen zweiten Anlauf für Paderborn versucht und bin wieder gescheitert. Aber bis Geseke bin ich schon mal gekommen.
Mit dem ersten Nacht-Express um 7.13 Uhr bin ich hier von Essen-Stoppenberg losgefahren und konnte auch mit dem RE6 um 7.30 Uhr ab Essen HBF fahren. Also Duisburg-Essen war mal nicht gesperrt. Auch wenn der RE6 in Hamm/Westfalen zwei Minuten zu spät war, habe ich den knappen Anschluss in Hamm zu der RB89 noch geschafft.
Diese hat dann in Hamm-Rhynern noch Zwischenstops an zwei Signalen gemacht, wo sie 10 Minuten Verspätung hatte, aber nun gut, danach bemühte sie sich das wieder aufzuholen. Vor Geseke schaute ich schon mal in meine Bahn App, um zu schauen was so möglich wäre ab Paderborn.
In Geseke kam die Durchsage, wegen Personen im Gleis verzögere sich die Weiterfahrt. Da war ich schon leicht erbost (kannte ich von letzter Woche vom Düsseldorfer Flughafen, wo ich 1 Stunde auf die Weiterfahrt wartete). Ich habe mal aus Spaß geschaut, was für Möglichkeiten ich ab Geseke noch hätte. Klar zugtechnisch geht da nichts, aber vielleicht gibt es noch gute Busverbindungen. Ich war um 9.18 Uhr in Geseke. Der nächste Bus nach Büren wäre um 10.38 Uhr gefahren (davor fährt nichts, rein gar nichts). Über eine Stunde in Geseke für diesen Bus zu warten wollte ich nicht. Der übernächste Bus wäre um 11.05 Uhr zurück nach Lippstadt gewesen. Eine Station weiter in Salzkotten – da fahren die Busse häufiger am Sonntag morgen.
Dann kam die Durchsage: „Die Betriebsleitung hat beschlossen, dass dieser Zug zurück nach Hamm/Westfalen fahren wird“. Da war ich erbost.
Aber das Risiko auszusteigen und dann wartet man womöglich 2 Stunden bis diese Störung vorbei ist, wollte ich auch nicht oder man wartet auf den nächsten Zug, der dann womöglich auch kehrtmacht in so einen kleinen Gemeinde.
Der parallel fahrende RE11 ist an diesem Morgen wegen Personalmangel sehr viel ausgefallen. Ich habe beim Vorbeifahren in den Bahnhöfen und in der Bahn App gelesen: „Fällt heute aus“.
Ich bin dann bis Soest zurück gefahren. Ich dachte, ich könnte vielleicht mit dem R49 zum Möhnesee fahren. Aber auf dem Bahnhofsvorplatz sah ich, dass es noch 49 Minuten dauern würde, bis der Bus abführe. Es wäre vielleicht möglich gewesen, nach Warstein zu fahren, aber was wäre ja so im Prinzip wieder ostwärts zu fahren.
Wenn ich bezüglich der Bahn mal eine Unsicherheit gepackt habe und ich weiß, es gibt kaum nennenswerte alternative Busverbindungen (und gerade am Sonntag ist das noch einmal problematischer als in der Woche), wo man im Falle einer weiteren Sperrung (zurzeit sehr wahrscheinlich – nicht eine Frage von ob, sondern wann).
Ich bin dann zurück zum Bahnhof und mit der RB59 gefahren, die fast 10 Minuten warten musste, bis der vorausfahrende Zug aus dem Blockabstand heraus war. Also die RB59 um 10.03 Uhr hatte fast 10 Minuten Verspätung.
Irgendwann habe ich dann auch keine Lust mehr und bin dann mit dem RE6 um 11.07 Uhr bis nach Essen und dann mit der Linie 107 zurück nach Hause. Statt in Paderborn oder Umgebung anzukommen, bin ich nur bis Geseke (immerhin etwas) gekommen und war also um 12 Uhr wieder hier zu Hause.
Vielleicht sollte ich Paderborn erst einmal zu den Akten legen und mich anderen Zielen widmen an den nächsten Wochenenden.
Das mit den Personen im Gleis das muss nicht immer heißen: spielende Kinder. Oftmals sind es auch die Fotografen, die die Züge auf freie Strecke fotografieren, damit sich dann wieder medienwirksam auf irgendwelchen Zugplattformen oder Instagram veröffentlichen. Vielleicht sind sie nicht einmal zu nahe dem Gleis gekommen, aber aus der Sicht eines Lokführers schon und der hat dann Alarm geschlagen. Ich fotografiere ja auch gerne Züge (in der letzten Zeit etwas weniger), aber dann mehr von Brücken oder in Bahnhöfen.
Zum Glück sind Flughafengelände so abgezäunt, dass dort auch nicht die Planespotter den Fliegern zu Nahe kommen könnten. Ich könnte mir schon vorstellen, wenn es keine Abzäunung gäbe, dass es Zeitgenossen damit dem Abstand nicht so genau nehmen würden.
Für ein gutes Foto für Instagram oder sonst wo riskieren ja Leute heutzutage so einiges, was mir wirklich unverständlich ist. Zum Glück habe ich eine gewisse Höhenangst, so dass ich mich Felsvorsprünge gar nicht heran traue.
Ich bekomme immer Herzrasen, wenn ich sehe, wie Leute sorglos am Strand (in Spanien) mit dem Handy an den Wellen vorbei laufen. Im IT-Support früher hatte ich so einige Fälle, wo das Handy dann ins Meer gestürzt war und es nicht mehr funktionierte.