Cloppenburg

Cloppenburg

Heute war ich bei +30 Grad und gefühlt mehr nur in Cloppenburg ohne Rad.

Warum fährt der Bursche immer ohne Rad, wo es die beste Möglichkeit ist. Ja dem stimme ich zu, aber wir Radfahrer werden bei sehr überfüllten Zügen als erstes rausgeschmissen vom Zugpersonal, auch aus den Mehrzweckabteilen. Leute mit Koffern, die sich dort breitmachen, erleiden dieses Schicksal nicht. Rad und Zug (bzw. Bahn), das sind sehr unliebsame Sachen.

Bei den derzeitigen Temperaturen fahren halt sehr viele Leute für einen Kurzurlaub. Es sind ja auch noch viele kinderlose Paare, die immer nur nach den Sommerferien fahren dürfen und Bayern ist immer noch in den Sommerferien.

Auf jeden Fall bin ich heute eine Stunde später, um 6.13 Uhr, mit dem Nachtexpress der Linie 2 losgefahren. Ursprünglich wollte ich woanders hin, aber auch in den Norden. Gestern Norden, heute Norden. Ich muss es bei diesem Wetter ausnutzen, dass der RE2 wegen keinerlei Baumaßnahmen von Essen aus bis nach Osnabrück durchfährt. Ich wette, die nächste Baumaßnahme kommt bald wieder für 2 bis 3 oder 4 Wochen.

Zumal ich auch sehr gerne im Norden bin. Ja, wirklich, kein Scherz.

In den Süden fahre ich nicht so gerne. Das hat u.a. die Begründung, dass sich auch die Nahverkehrszüge sich am Rhein entlang schlängeln müssen. Landschaftlich ist das sehr schön, aber von der Geschwindigkeit, die dort gefahren werden kann, ein Alptraum.

Die Alternative über Kassel ist sehr unbeständig. Der RE11 fällt besonders morgens immer wieder am Wochenende aus. Ich denke, dass sich so viel Personal morgens krankmeldet und über Hagen-Altena-Siegen – ist auch so eine recht langsame Strecke. Südlich von Siegen geht es wieder mit der Geschwindigkeit.

Also bin ich um 6.42 Uhr mit dem RE2 bis Osnabrück HBF gefahren, wo ich um 8.19 Uhr ankam. Zum RE18 nach Cloppenburg (Endziel ist Wilhelmshaven, wo ich schon 2003 im Urlaub, auch damals schon mit dem RE18 war) musste ich noch 40 Minuten warten. Der RE18, betrieben von der Nordwestbahn, fährt einmal in der Stunde. In der Regel ist es eine Doppeltraktion der BR648, aber manche Fahrten werden auch als Dreifachtraktion ausgeführt.

55 Minuten dauert die Fahrt von Osnabrück HBF Gleis 13 nach Cloppenburg Gleis 2, wo der Zug, der Oldenburger Südbahn, nur in Osnabrück Altstadt, Bersenbrück, Quakenbrück und Essen (Oldenburger Land) hält. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt hier 120 km/h, Triebwagen sind Alstom Coradia Lint41.

Um 9.55 Uhr bin ich dann in Cloppenburg angekommen. Die Stadt hat 37.000 Einwohner, liegt im Kreis Cloppenburg und trägt noch als Postleitzahl eine 4 ganz am Anfang – sie beträgt nämlich 49661.

In Cloppenburg gibt es die Verkehrsgemeinschaft Cloppenburg. Leider verkehren am Sonntag keinerlei Linienbusse in Cloppenburg und die selbst die Regionalbuslinien 900 / S90 nach Friesoythe und Saterland verkehren nicht.

Daher bin ich dann alles zu Fuß absolviert.

Cloppenburg Lange Straße

Als Erstes war ich in der Fußgängerzone, die „Lange Straße“ und die „Mühlenstraße“. Es gibt alles, was man so bräuchte, wenn man dort wohnen würde. Es hat zwar alles einen modernen Touch, aber auch zu nicht modern.

Ich bin dann mal in Richtung Norden gelaufen. Die Sonne knallte schon vom Himmel. Auch hier ging kein Luftzug.

Soeste (Fluss)

Keine Ahnung, aber ich bin dann in Richtung Anschlussstelle der B72/B213 gelaufen. Denn ich plane ja seit langem eine Radtour von Cloppenburg über Friesoythe, Saterland, Ostrhauderfehn nach Leer. Und einen guten Hinweis gab es an dieser Anschlussstelle, denn die Fahrt an der B72 ist durch ein Verbotszeichen für Radfahrer halt verboten. Es gibt auch keinen Radweg. Die Informationen in der OpenStreetMap sind also richtig. Dann muss ich mir eine Alternativroute über kleinere Straßen suchen.

Die B72 ist für mich prägende Straße, wo wir als Familie so oft in Rhauderfehn waren bzw. Saterland, wo mein Vater geboren wurde und mein Vater diese Bundesstraße immer ab der Ausfahrt der Bundesautobahn A1 „Cloppenburg“ genommen hatte. Ich wollte auch mal ein Foto, wo B72 abgebildet ist.

Zurück bin ich dann zum Stadtpark gelaufen, um dann im Soestebad (Soeste heißt der Fluss, der durch Cloppenburg fließt) mich zu erfrischen. Schwimmsachen hatte ich dabei. Da ich nicht wusste, ob mir zwei Stunden genügen würden, habe ich den Tagestarif von 8 Euro genommen. Für den Spind braucht man 1 Euro.

Das Bad ist ein Freizeitbad mit Mini-Gegenstromanlage, Rutschen, einem 25 Meter Schwimmerbecken und einem Freibad. Ich war erst im 25 Meter Schwimmerbecken im Gebäude. Im Gegensatz zu letzter Woche mit Paderborn war die Wassertemperatur erfreulich niedriger. Leider ist mir immer wieder der Geruch von Essen von der angrenzenden Verpflegungsbar in die Nase gekommen, wenn ich sozusagen zu ihr hingeschwommen bin.

Später bin ich nach draußen, in das dortige Sportbecken gegangen. Bei der Wassertemperatur habe ich doch erschrocken. Sie war sehr kalt. Aber wenn man so 20 Minuten geschwommen hatte, merkt man sie auch nicht mehr. Außerdem ist sie gut für meine Venen. Insgesamt bin ich garantiert 45 Minuten geschwommen, ohne Pause. Dann habe ich eine Pause für 10 Minuten gemacht, um dann noch einmal 10 Minuten zu schwimmen.

Cloppenburg Stadtpark

Danach bin ich aus dem Becken, habe mir so die anderen angeschaut. Ganz ordentlich. Schließlich bin ich nach über 2 Stunden gegangen und habe in Cloppenburg mir noch so ein Baguette gegessen.

Um 14.05 Uhr habe ich den RE18 nach Osnabrück HBF genommen, der um 14.55 Uhr dort auch ankam. Leider ist die RB66 wieder nach Münster/Westfalen ausgefallen (um15.19 Uhr), so musste ich auf den RE2 um 15.47 Uhr nach Essen nehmen. Genau wie gestern auch. Nur heute hatte der RE2 viele Schwierigkeiten, den Fahrplan einzuhalten. Erst bremste ihm ein liegengebliebener Zug vor Münster/Westfalen und dann vor Essen Kray Nord gab es eine Zugkreuzung. In den über 30 Jahren Streckenbenutzung auf dieser Linie habe ich eine Zugkreuzung noch nie erlebt.

Daher habe ich die Linie 107 nicht mehr um 17.35 Uhr bekommen und bin mit der Linie 108 bis Am Freistein gefahren und den Rest nach Stoppenberg – ca. 15 Minuten – gelaufen. Wer viel schwimmt, kann ist auch gut zu Fuß.

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