Coesfeld im Münsterland
Heute mal keine so lange Tour. So etwas macht man auch nur einmal am Wochenende bzw. in der Woche. Es sei denn man hat dort eine Übernachtung.
Ich hatte heute Morgen noch etwas anderes zu tun, so dass ich erst gegen 9.30 Uhr los gehen konnte. Es war schon bedeutend wärmer als gestern, so dass ich auf mein Langarmteil verzichten konnte.
Es ist zwar Essen Original in der Innenstadt, ein jährliches Musikfestival, welches an verschiedenen Plätzen in der Essener Innenstadt stattfindet. Aber in diesem Jahr findet es sehr früh statt. Normal ist es eher so Mitte Juni bis Mitte September. Aber die Zeiten sind vorbei, dass ich dort mit Begeisterung hin gegangen bin. In den letzten Jahren fehlten einigen Bühnen der verschiedenen Musikrichtungen. Daher ist die Begeisterung abgeflaut.
Um 10.30 Uhr habe ich den RE14 bis Coesfeld genommen. Genauer gesagt, fährt der RE14 (früher Nordwestbahn, heute RheinRuhrBahn) in Doppeltraktion normalerweise bis Dorsten. Dann fährt ein Zugteil nach Borken/Westfalen und der andere nach Coesfeld.
Es gibt noch ein Borken südlich von Kassel. Daher ist Unterscheidung und wahrscheinlich noch zig andere Gemeinden, Weiler in Deutschland oder vielleicht gar in den USA, die auch so heißen.
Auf jeden Fall habe ich mich für Coesfeld entschieden. Coesfeld war am 19.07.2020 Endstation von einer langen Radtour von Rheine aus. Am 18.07.2021 bin ich von hier aus zu einer Radtour nach Nottuln (alles Münsterland) aufgebrochen und heute endlich nur Coesfeld.
Leider musste ich diesmal in Dorsten umsteigen, weil in Essen war nur ein Zugteil, der nach Borken fährt. In Dorsten wird gerade der Bahnhof umgebaut. So musste man von Gleis 1 auf Gleis 5, Trepp ab und Trepp auf, links, rechts und da stand er endlich auf Gleis 5. Eine gute Gelegenheit die Kondition aufzubauen.
Von Dorsten (kenne ich zu genüge in Sachen Ausflüge oder Frauen-Basketball BG Dorsten 1. Bundesliga früher) bin ich dann mit diesem Zugteil des RE14 nach Coesfeld über Wulfen (auch Dorsten – hier hat Frank Rosin sein Lokal), Lembeck (auch Dorsten), Klein-Reken, Reken und Maria Veen (ist alles Reken) nach Coesfeld.
Coesfeld hat rund 36.000 Einwohner, liegt im gleichnamigen Kreis, die Bundesstraßen B474 und B525 verlaufen hier, der RE14 nach Essen, die RB51 (Dortmund-Enschede NL) und die RB63 (Coesfeld-Münster/Westfalen) fahren hier ab. Es ist sehr idyllisch. Alle fahren praktisch vom gleichen Zeitpunkt ab und ab. Gute Umsteigebedingungen eigentlich. Aber wenn sie alle weg sind, passiert hier nichts. Die Takte ändern sich in der Woche auch nicht. Natürlich gibt es noch einige Regionalbuslinien zum Beispiel nach Vreden über Stadtlohn.
Für mich, der doch gerne seine Ausflüge macht, zu einsam. Nienburg ist das schon besser geeignet.
Ich war auch nie so richtig weit aus der Innenstadt heraus, sondern nur so einmal um her gelaufen, dann hier und da. Kurz im Extrablatt etwas gegessen.
Ich dachte, die Preise wären in der Gastronomie exorbitant gestiegen. Aber ich sehe derzeit nur einen kleinen Aufschlag von 1 bis 2 Euro auf die unterschiedlichsten Gerichte. Klar billiger geworden ist es nicht, aber ich dachte, weil die Preise im Supermarkt so gestiegen sind, wäre das auch in der Gastronomie so.
Im Sommer kann man daher privat etwas weniger einkaufen und dafür lohnt es sich eher auswärts ab und zu zu essen.
Klar ist auch, es gibt immer Ausnahmen von Gastronomiebetriebe, die das auch schamlos ausnutzen.
Am Abschluss war ich noch im Schlosspark von Coesfeld, wo die Berkel (ein kleiner Bach) zu Tage tritt. Ansonsten sieht man von der Umflut (auch ein Fluss/Bach), welche wohl sie ehemalige Stadtmauer symbolisieren soll.
Um 14.08 Uhr bin ich schon wieder zurück gefahren. Diesmal brauchte ich nicht in Dorsten umsteigen, sondern konnte im Zug drin bleiben.
Vom Essener HBF bin ich mit der Linie 108 bis „Am Freistein“ gefahren. Weil die Linie 108 nach Altenessen und nicht nach Stoppenberg/Katernberg fährt, bin ich das Stück gelaufen. Ich habe es aber bewusst so gemacht, weil ich keine Lust hatte, auf die Linie 107 zu warten.
Alles in allem eine gute Fahrt für einen Sonntag.
Ich sollte auch mal Städte südlich von Essen in Augenschein nehmen. Die Zeit ist ja wieder schön und das Deutschlandticket endet ja nicht wie das 9 Euro nach wenigen Monaten, sondern ist gekommen, um zubleiben.
Das was ich hier so beschreibe, war auch vor Corona so. Ich glaube, die Gesellschaft ist mit dem 9 Euro Ticket erst so richtig aufgewacht über die Zustände bei der Bahn.
Ich werde auch vermehrt mit Städte außerhalb des VRR anschauen. Ich habe schon sehr viele gesehen.
Unter dem Punkt: „Ausflüge“ habe ich hier in meinem Blog viele dokumentiert und vieles kenne ich auch aus der Zeit bevor ich diesen Blog eröffnet habe. Viele Leute kennen Manhattan, Mailand und Palma de Mallorca besser als ihre eigene Umgebung. Klar in der Haupt-Coronazeit haben auch einige Deutschland entdeckt, aber ich glaube, die Zeiten sind eher vorbei und man bekommt eher wieder spontan eine Unterkunft.
Ich nehme das vielen auch nicht übel, wenn sie sagen, dass sie es gewöhnt sind mit dem Auto zu fahren. Ich kann mir das nur schwer vorstellen – außer wenn ich wirklich weit außerhalb wohnen würde in einer gebirgigen Umgebung. Zeit meines Lebens bin ich es gewöhnt, mit dem ÖPNV zu fahren, mit dem Rad und finde es nicht armselig auch Strecken zu laufen. Wegen meinen ständigen Venenprobleme im Unterschenkel habe ich auch ein anderes Verhältnis dazu als jemand der in diesem Bereich gesund ist.