Eine Schande ist die Diskussion um die Finanzierung 9 Euro Tickets

Eine Schande ist die Diskussion um die Finanzierung 9 Euro Tickets

In den letzten zwei Jahren wurden in der Coronazeit Geld ohne nachzudenken aus den Knopflöchern heraus geworfen, 100 Milliarden wurden mal eben für die Bundeswehr veranschlagt und 2,5 Milliarden, die jetzt dem Bund entgehen für drei Monate, da wird ein riesen Rabatz gemacht. Nein, da gibt es sogar noch Blockadenandrohungen aus Bayern und den Baden-Württemberg.

100 Milliarden um danach Menschen zu ermorden, dafür ist immer Geld da bzw. generell wird weltweit Geld für Waffen ausgegeben. Also das Töten von Menschen, was wir eigentlich vom Prinzip verachten, dafür wird allerdings Geld ohne Ende ausgegeben.

Aber wenn man mal für läppische drei Monate verbilligt mit dem ÖPNV zu fahren, da gibt es Widerstand.

Aber das scheint ja überall zu sein. Geld ist immer für ganz teure unnütze Projekte da, auch in Firmen, aber die günstigeren nützlichen werden immer infrage gestellt. Wahrscheinlich können die meisten Menschen nützliche und nicht nützliche nicht unterscheiden.

Ich frage mich wirklich, ob diese 2,5 Millarden, die angeblich jetzt nicht für den ÖPNV ausgeben will, ob die wirklich dahin fließen, oder das nur eine Scheindebatte ist, weil das Geld eigentlich woanders hingeht.

Ich frage mich auch, wenn wir jetzt so urplötzlich feststellen und das ist in Deutschland alle größte Tradition, dass unser Nahverkehr doch nicht so gut sei (im ländlichen Raum), warum haben wir nicht schon längst was gemacht.

Allerdings muss sich JEDER eingestehen: Der Bürger hat in der Vergangenheit mit den Füßen abgestimmt und ist vom ÖPNV ins Auto umgewechselt. Es wurden so viele Zug-, Überlandstraßenbahn- / Buslinien eingestellt, weil sie leer durch die Gegend gefahren sind, weil die Menschen das Auto bevorzugt haben.

Jetzt auf einmal stellen die Menschen fest: „Upps, ich möchte das 9-Euro Ticket benutzen, aber bei mir fährt der Bus nur morgens die Kinder zur Schule und danach nicht mehr.“

Der Trierer Professor Heiner Monheim hat immer wieder Reden auf Bühnen (vor Corona) abgehalten. Anscheinend dienen solche Vorträge nur der gepflegten Unterhaltung. Es hat sich nicht doll verändert. Oder bei den Vorträgen werden die Angestellten hingeschickt, während die Entscheidungsträger, die alles blockieren sich einen schönen Tag genießen. Oder es wird laufend gesagt: „Nee, das können wir bei uns nicht anwenden. Es sieht alles nett aus, ist für unsere Stadt nicht umsetzbar“.

Das werden auch Leute sagen, die sich dieses Video angeschaut haben (es geht um die Kreuzungen für Radfahrer in den Niederlanden).

Ich hoffe nicht, dass heute der Bundesrat es blockiert und es durchkommt (bei den Coronagesetzen war das ja eine Formalie).

Aber liebe Autofahrer: Wenn es kein 9-Euro Ticket gibt, gibt es auch keinen Tankrabatt. Beide Sachen sind miteinander gekoppelt. Wäre es nicht ungerecht, wenn nur die Autofahrer preiswerter fahren könnten und der ÖPNV-Benutzer den vollen Preis zahlen müsste? Aber so weit kann kein Autofahrer denken. Hier hört die Gerechtigkeit wieder auf.

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