Einige Zukunftsgedanken, die das Land betreffen
Letzte Woche war es ja schon recht sonnig, aber durch den Ostwind noch sehr kalt. Ich wurde von einem Kollegen da etwas hart angegangen, warum ich bei einem so kalten Wind fahren mit dem Rad würde, es würde keinen Spaß machen. Für mich zählt nicht, ob es regnet oder die Sonne scheint.
Auch bei Regen fahre ich, wie Samstag vor einer Woche, also am 04.04.2023, aber dann halt nur zum Einkaufen. Ich wohne hier etwas außerhalb vom Stadtteil Stoppenberg, so dass ich schon 1 km fahren muss. Wenn es wie am 04.04.2023 so heftig regnet, dann wird man schon feucht. Für diese kurzen Strecken reicht es aus, wenn nur eine Regenjacke zu tragen und die Hose wird dann halt feucht.
Ich hatte mal einen Arbeitskollegen, der trug so ein Ganz-Körperregencape. Neben Jacke noch Regenhose und Schuhe (also einen Schuhüberzug) in neongelb. Macht nur Sinn, wenn man zur Arbeit längere Strecke in der kalten Jahreszeit fährt. Aber mal ehrlich: So oft regnet es auch nicht, wenn man fährt.
Aber nun gut. Manche fahren halt nur im Sommer. Sollen sie so machen.
Ich will aber hier ganz klar sagen: Ich bin kein Vollöko, der eine grüne Ideologie verfolgt.
In der Stadt macht das Rad auch Sinn, es sei denn man wohnt in Wuppertal, Stuttgart oder Saarbrücken wo man nur im Tal fahren kann, aber sonst eine Steigung nach der nächsten hat oder ein E-Bike.
Auf dem flachen Land ist das Fahrrad auch gut, nur hier sehe ich sehr oft auf meinen Ausflügen, oftmals nicht geeignet, weil die entsprechenden Radwege sind nicht vorhanden. Autofahrer fahren leider schneller als die erlaubten 70 km/h oder wenn 100 km/h erlaubt ist, dann weiß ich aus früheren Autozeiten, dass sie auch noch schneller fahren. Als Radfahrer ist das lebensgefährlich, im besonders im Winter bei schlechter Sicht.
Wenn es Radwege gibt, dann sind es kombinierte Geh- und Radwege (was nicht tragisch ist), aber weil die Wurzeln der Bäume bei gefühlt 97 % dieser Wege sich bereits unter dem Asphalt gebohrt haben, ist das oftmals eine Buckelpiste – kein Vergleich zu den Niederlanden.
Radschnellwege sind noch in der Mache. Busse fahren selten, also fahren die Leute halt mit dem Auto. Verübeln kann man es denen nicht.
Bauministerin Frau Geywitz hatte dafür geworben, dass die Leute auf dem Land ziehen sollen. Die Idee ist mal eine gute von der Ampelregierung – aus meiner persönlichen Sicht. Aber dafür brauche ich
- Schnelles Internet, das A & O (einen Arbeitgeber fürs dauerhafte Remotearbeiten)
- Eine Einkaufsmöglichkeit (muss ja kein riesiger Supermarkt sein, aber wo man sich gut eindecken kann)
- wenigstens einen Hausarzt und ein Krankenhaus, das nicht allzu weit entfernt ist
- Eine Busverbindung, die wenigstens häufiger fährt als zu Schulzeiten.
- Ganz nett wäre auch eine Ladestation für Elektroautos (für die autonom fahrenden Taxis).
- Und eine Gemeinde, die es erlaubt, dass man seine Solarpanele auf dem Balkon stellen kann.
Auf dem Land werden autonom fahrende Fahrzeuge (Taxis) höchstwahrscheinlich eher eingesetzt. Es gibt nicht so viel Verkehr und der Nutzen ist gerade für ältere Personen, die ins Nachbardorf möchten und nicht mehr so die Kraft haben, mit dem Rad zu fahren oder selber zu fahren, enorm.
Außerdem könnten hier auch autonom fahrende Fahrzeuge für die älteren Leute enorme Vorteile habe fürs Einkaufen haben. Die 80 jährige Ilse Dorf bestellt sich übers Internet im Nachbardorf ihre Einkäufe. Die Einkäufe könnten in ein Auto/oder anderes Gefährt gepackt werden, welches dann selbstständig zu Frau Dorf fährt. Ob man dann einen kleinen Container auspackt (also das Auto) und der dann bei Frau Dorf bleibt, müsste man sich überlegen.
Ich habe hier Nachbarn, die um die 80 Jahre oder älter sind, ein Pärchen. Die wohnen hier in der 2. Etage und beide können nicht mehr so gut gehen. Er müht sich total ab, muss total häufig ins Krankenhaus wegen Operationen und sie kann noch einwenig besser. Dass sie noch Auto fahren kann, ist ein kleines Wunder für mich. Hier wäre so ein autonom fahrendes Fahrzeug total gut. Aber das sieht alles nicht mehr gut aus.
Oder bei meiner Mutter im Rollstuhl. Klar es brauchte bei ihr noch einen Betreuer, der sie ins Auto brachte, aber dann?
Oder wenn man eine OP hatte, kriecht man heutzutage die ersten Tage über die Gehwege – nur um mal etwas einzukaufen.
Klar für einen 40jährigen, der gut laufen kann für den ist das autonom fahrendes Auto auch interessant für gute Ausflüge.
Aber ist es für eine ältere Person um die 80 nicht viel erträglich nur noch ins Auto bemühen und dann zu sagen: „Fahr mich ins Nachbardorf zu Dr. Müller“, dann wird man automatisch angeschnallt und das Fahrzeug fährt von alleine? Außerdem fährt es mit dem Fluss der anderen. Ältere fahren ja oft langsamer, weil ihre Reaktionen nicht mehr so gut sind. Außerdem kann die ältere Person auch noch am Leben teilnehmen und dann am Abend noch Freunde besuchen gehen. Im Sommer könnte man es noch schaffen selbstständig zu fahren, aber im Winter gerade bei Nebel.
In der Stadt wird auf autonom fahrende Fahrzeuge noch etwas länger warten, weil die Komplexität des Verkehrs ist enorm.
Selbstverständlich ist die Ladestation für so ein autonom fahrendes Fahrzeug in einer abschließbaren Halle.
Wie ich für diese Art der Moderne bin, so bin ich aber weiterhin für den zivilen Flugverkehr. Huch das passt aber nicht zusammen. Ich weiß, aber so bin ich. Außerdem passt das ganz gut zusammen. Es muss auch nicht so sein, dass die Triebwerke immer noch mit Kerosin laufen, Wasserstoff ist auch eine Option, Flugtaxis (gerade auf dem Land eine sinnvolle Option).
Der Neubau von ganz neuen Bahnstrecken halte ich für unmöglich, wenn schon die Reaktivierung schon erhebliche Probleme bereitet. Die Bahn wird auch „nur“ auf dem bestehenden Strecken modernisiert. Auch wenn ich es nicht ausschließen kann, aber die Zeit der Bahn geht langsam dem Ende. Es wird zwar immer was anderes erzählt, aber ich sage immer, wenn man gewollt hätte, das Verkehrssystem auszubauen, hätte man es gemacht.
Stuttgart 21 hat es sehr lange hingezogen, die 2. Stammstrecke in München dauert unendlich lange und so zig Verbindungen auch. Das Bestandsnetz wird es noch lange geben, aber was Neues kommt nicht mehr.
Vielleicht gibt es in 20 Jahren das 49 Euro „Ticket“ fürs autonome Fahren (wenn man annimmt, dass es den Euro noch geben wird). Sobald das autonome Fahren in großer Stückzahl salonfähig ist, wird man den Busverkehr auf dem Land einstellen oder nur noch für den Schülerverkehr einsetzen. Mit Sicherheit werden private Anbieter dann um diesen Markt des autonomen Fahrens mit vielen Extras, Services buhlen.
Die Arbeit wird uns auch nicht ausgehen. Die ehemaligen Busfahrer werden dann die Webseiten betreuen, sowas wie ein KFZ-Mechaniker sein oder was anderes.
Klar wer es sich leisten kann, wird auch ein eigenes autonom fahrendes Auto kaufen.
Züge werden wohl auch größtenteils autonom fahren, aber sie werden noch lange fahren, gerade in Ballungszentren. In Ballungszentren, in Großstädten werden noch Menschen Straßenbahnen bedienen oder Busse fahren.
In weiterer Zukunft könnte ich mir vorstellen, dass eine KI darüber überwacht, wenn jemand betrunken ist, dass er dann auf einen Sitz kommt, wo dieser automatisch gereinigt wird, wenn er sich mal übergeben haben sollte. Die KI kann ja anhand der Reaktionen des Menschen erahnen, in welchem Zustand er sich gerade befindet. Zum Glück müssen dann solche betrunkenen Menschen mit dem Leben anderer Menschen nicht mehr auf dem Land spielen, wenn dieser von A nach B fahren möchte in der Nacht.
Das Landleben wird hoffentlich mit voranschreitender Digitalisierung bedeutend interessanter werden.
Natürlich gibt es dann autonom fahrende Landwirtschaftsmaschinen (sprich Mähdrescher und noch andere Fahrzeuge), die es schon heutzutage geben wird – in einer politischen Welt, die hoffentlich von anderen Menschen regiert werden, die es nicht so ideologisch sehen. Welche Partei ich meine, kann man sich ja denken.
2 Gedanken zu „Einige Zukunftsgedanken, die das Land betreffen“
Ich war zweimal in Saarbrücken. Einmal um jemanden dort zu treffen (ist aber lange her) und im letzten Jahr im Rahmen des 9 Euro Tickets, war ich dort für einige Tage.
Moin Sven, ich wusste nicht das du Saarbrücken kennst. Recht hast du wenn man aus dem Saar Tal heraus möchte, wird es ohne E-Byke heftig 😉 Aber die Rad Strecken entlang der Saar sind etwas sehr entspannendes 😉
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