Einwöchiger Urlaub und Ruhe vor der Chaos Bahn

Einwöchiger Urlaub und Ruhe vor der Chaos Bahn

Eine Woche Urlaub habe ich nun vor mir. Der letzte in diesem Jahr. Eigentlich sind es nur drei reine Tage, wo ich frei habe, der Rest wird von Feiertagen belegt.

Nach dem Chaos Montag ist der RE1 am Morgen um 6.09 Uhr erstaunlich pünktlich geworden. Selbst heute morgen war das der Fall. In der Regel nimmt sich die Bahn am Freitag eine Auszeit, wo sie zu allen Tageszeiten chaotisch fährt. Ja, meistens fährt sie von Mo-Do super pünktlich, nur am Freitag tauchen dann komische Verspätungsprobleme auf. Wahrscheinlich denken sich die Verantwortlichen, dass man das am Freitag machen kann, denn vielleicht denken sie, dass es am Freitag für viele Pendler nicht so wichtig sei, pünktlich anzukommen.

Dafür wurde die Rückfahrt immer mehr zur Tortour, je weiter die Woche fortgeschritten ist. Gestern haben wir in einem großem Pulk einen Arbeitskollegen verabschiedet, der gekündigt hatte. Da bin ich zwei Züge später gefahren, also statt den RE6 um 16.02 Uhr, wollte ich den RE1 um 16.28 Uhr nehmen. Ist der RE1 um diese Uhrzeit schon voll, so ist er natürlich jetzt brechend voll. Für Radfahrer unmöglich damit zu fahren, weil jeder Flugreisende meint das ultimative Recht für sich gepachtet haben, dass er nur damit fahren kann, weil er einen großen Koffer dabei hat (oder zwei oder drei).

Ich habe dann eigentlich zu spät die Reißleine gezogen und bin die 10,3 km nach Großenbaum mit dem Rad gefahren. In Großenbaum endet ja die S1 und die war schön leer. Google Maps meint, dass man 32 Minuten braucht, ich hatte es gestern 30 Minuten geschafft.

Heute nach der Arbeit wollte ich den RE6 um 16.02 Uhr nehmen. Auch dieser war schon am Bahnsteig erst nicht so voll, aber jeder Triebwagenführer bremst eigentlich viel zu spät, so dass man als Radfahrer immer das Nachsehen hat, denn man muss einer langen Schlange von Flugreisenden hinterher gehen. Der RE6, der schon vom Köln/Bonner Flughafen kommt und auch im Kölner HBF hält, ist an solchen Tagen natürlich dreifach so voll.

Hat die Bahn wirklich ernsthaft geglaubt, dass die Leute während der Herbstferien wirklich alle auf Balkonien verweilen und dass niemand weg fliegen würde?

Ich vermute mal, dass das die Verantwortlichen wirklich geglaubt haben, denn sonst hätte man bestimmt nicht vier Linien aus der Strecke genommen. Der RE1, RE5 und RE6 sind schon an normalen nicht Baustellentagen rappel voll.  Natürlich wenn die Bahnverantwortlichen alle in Berlin sitzen und sich natürlich in einer großen Limosine fahren lassen, kennen sie die Auswirkungen im Nahverkehr überhaupt nicht. Keiner der Entscheidungsträger hat bestimmt nur einen Fuß in solch volle Züge gesetzt und wird das das jemals machen. Und wenn dann, dann ist der Zug plötzlich leer und dann wird sich gefragt, was hat denn der Reisende eigentlich diese Sorgen?

Mit der S6 nach Essen-Werden zu fahren, bringt mir überhaupt nichts, denn Essen-Werden liegt im Tal und es geht, um zum HBF zu kommen nur noch steil Berg bergauf.

Na ja, die nächste Woche muss ich das ja nicht mehr ertragen, denn da habe ich ja Urlaub. Und gerade nächste Woche werden die Züge noch einmal dreifach so voll sein, weil sie dann alle von ihren zweiwöchigen Urlaub zurückkehren und für die zweite Baustellenwoche wird die Bahn noch die S11 aus dem Verkehr zum Flughafen nehmen zusätzlich zu den sonstigen Einschränkungen.

Die S11 beginnt am unterirdischen Flughafenbahnhof in Düsseldorf, wo einst die S7 und die S21 hielten, fährt dann zum Düsseldorfer Hauptbahnhof, um dann einen weiten Bogen über Neuss, Dormagen, Köln HBF nach Bergisch-Gladbach zu fahren.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Bahn am 06.11.2017 wieder Normalbetrieb anbietet und nicht wieder unerwartete Verzögerungen auftreten werden. Am 06.11.2017 muss ich wieder ran, zwar zur Spätschicht, für diese Woche, aber da müssen die Bahnen auch zuverlässig fahren.

Ich bin heute wieder nach Duisburg-Großenbaum gefahren. Erschwerend kam noch hinzu, dass ich in meiner 30 minütigen Fahrt nur stetigen Gegenwind hatte. Es fühlte sich toll an, denn eigentlich doppelt so feste treten muss, um vorwärts zu kommen. Ich war auch doppelt so müde, wie gestern, aber egal.

Die S6 wird wohl erst zum Jahresanfang 2018 wieder bis nach Essen Hauptbahnhof fahren.

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