Elten-Lobith-Babberich
Ich war heute mal wieder in den Niederlanden. Ja aufmerksame Beobachter und Leser werden festgestellt haben, ich bin inzwischen jedes Wochenende dort. Wenn es einem doch so gut dort gefällt und man preisgünstig dahin kommt, warum nicht ausnutzen? Die Niederlande sind mein Traumland, wo ich doch gerne leben möchte.
Also vorneweg für Neulinge. Ich fahre meine Ausflüge immer in der Kombi ÖPNV und Fahrrad.
Auf jeden Fall bin ich heute mit dem RE19 nach Emmerich-Elten gefahren. Das ist die letzte Station in Deutschland. Elten gehört für längere Zeit mal zu den Niederlanden (1949 bis 1963) und früher gab es auch hier eine Bahnstation, die aufgeben wurde. Zwischen 1965 und 2019 gab es keine Station. Auch ich habe es sehr oft erlebt, dass hier nicht gehalten wurde. Aber seit Juli 2019 hat Elten eine Station vom RE19 wieder.
Mein Ziel war der Gelderse Poort, ein großer Badesee, der auch mit dem Rhein direkt verbunden ist. Eigentlich ist es eher eine Ausbuchtung, wenn man so will. Genau. Von Emmerich ist der See ungefähr 10 km entfernt und von Zevenaar auch, aber von Emmerich-Eltern nur 4 km.
Es ist ganz einfach, man fährt einfach die L472, die Lobither Straße Richtung Niederlande und schon ist drin. Bis zum See muss man Lobrith noch durchqueren und über Tragelweg und Zwarteweg erreicht man den Jachthaven. Hier empfiehlt es sich links am See vorbei zu fahren und über eine Brücke zu fahren, eben jenen Zufluss zum Rhein. Wenn man den Parkplatz hinter sich gelassen hat, ist man auch schon am Badestrand da.
Ich empfehle hier in der Toilette (kostenlos) sich umzuziehen. Es gibt hier sonst nichts.
Der Strand ist sehr groß. Genug Platz für sehr viele Menschen. Es war noch keiner da. Anscheinend ist es für einen Niederländer zu kalt. Ich bin aber trotzdem ins Wasser. Leider muss man sehr weit gehen, damit ich bei meiner Körpergröße von 1,93 m im Wasser bin. Erst dann wurde es kühl. Aber ich mag das inzwischen auch. Ich muss nicht warten, bis es super warm geworden ist. Vor allem meine Beinvenen freuen sich über das kalte Wasser und irgendwie habe ich mich in diesem Punkt verändert.
Ja ich habe sehr viel Last damit und mein derzeitiger Job ist total kontraproduktiv zu meiner Gesundheit und ich vermute, dass ich seit Donnerstag auch wieder einen Venenentzündung habe, meine dritte.
Auf dem Rückweg habe ich mir dann Lobith (Zevenaar) angeschaut, 3055 Einwohner, ein kleines Zentrum. Auch hier hatte der Coop geöffnet. In den Niederlanden ist es üblich, dass gewisse Supermärkte gewisse Zeiten am Sonntag geöffnet haben.
Danach bin ich noch weiter in Richtung Herwen (Zevenaar) gefahren, über den Polderdijk, ein kleine Landstraße mit wunderschönen älteren Häusern, sehr ländlich. Die Niederlande haben noch mehr zu bieten als Strand und Meer.
Zum Abschluss ging es nach Babberich (auch Zevenaar), 1875 Einwohner. Dazu habe ich den Radweg an der N811 benutzt und diese bis zum westlichen Punkt befahren, wo diese auf die N336 trifft. Eine Möglichkeit wäre gewesen nach Zevenaar Mitte zu fahren oder östlich nach Elten, also wieder nach Deutschland. Bevor ich nach Deutschland gefahren bin, habe ich das noch etwas verzögert und bin auf der N812 weiter ostwärts gefahren. Ich zögere das immer wieder hinaus, mit dem Grenzübertritt zurück nach Deutschland, denn das ist für mich immer ein Rückschritt an Straßenqualität.
Schließlich bog ich auf den Veldhuizenseweg nach Elten ab, dicht bei der Autobahnauffahrt der niederländischen A12 (nach Arnhem, die in die deutsche A3 übergeht).
War der Veldhuizenseweg noch gut, konnte man dann auf dem Feldhausener Weg sofort den Unterschied zu Deutschland feststellen. Aus 3,7 km nach Elten wurden nach 600 Meter 4,1 km. Also der Deutsche kann keine Kilometrierung mehr. Der Weg endet in die B8, die auch einen Radweg bietet. Natürlich mit deutscher Qualität.
Am Eltener Markt habe ich mir einen Strammen Max mal gegönnt. Den Eltenberg habe ich nicht bezwungen, denn die Anfahrt war sehr steil. Ich hatte fast eine Stunde Zeit und bin zu der freiwilligen Feuerwehr gefahren. Davor stand ein Springbrunnen, wo man sich etwas befeuchten konnte.
Um 16 Uhr habe ich dann den RE19 nach Oberhausen und dann schließlich den RE3 nach Essen-Altenessen genommen.
Für mich kommen eigentlich nur Länder in Betracht zum Auswandern, die nördlich von mir liegen, England, Schottland, Irland, Nordirland, Norwegen, Schweden, Finnland, also ernsthaft wegen den kühleren Sommer, vielleicht noch Norddeutschland und damit meine ich wirklich Norddeutschland und nicht nur Bremen oder so. Ob es sich meine Gesundheit damit bessert? Weiß ich nicht, aber einen Kompressionsstrumpf bei +30 Grad zu tragen, ich kenne das aus der Vergangenheit, ist nicht schön.
Heute war das noch erträglich, aber so langsam an die Grenze. Ok, ich muss dann damit leben, dass die Winter um die -10 Grad kalt werden und auch das Sonnenlicht weniger wird.
Sprachen kann man lernen, norwegisch, schwedisch, finnisch sowie die diversen englischen Dialekte, wenn man sie so sagen kann.