Erster Arbeitstag in der neuen Woche
Ich habe mich doch zur Arbeit gebracht und bin auch morgens wieder mit dem Rad gefahren. Das ist zwar nicht so unbedingt der Welthit, weil ich, wenn ich zum Hauptbahnhof möchte, über einige Hauptverkehrsstraßen fahren. Die Alternativrouten, die ich anfangs gefahren bin, sind nicht zu gebrauchen. Hier kann man mal fahren, aber für die tägliche Strecke zur Arbeit, empfinde ich die Route quer durch die Innenstadt, die in Essen auch noch auf einen Berg liegt (gefühlt), auch nicht so passend.
Die Strecke, die ich jetzt über Hauptverkehrsstraßen fahre, ist da etwas angenehmer zu fahren. Sie ist allerdings dreispurig und nach meinem Eindruck sind das noch viel zu wenige Spuren für die Autofahrer. Unsereins hat gerade einmal einen 60 cm breiten, seit mehr als 20 Jahren unbearbeiteten Radweg zu benutzen, der benutzungspflichtig ist. Auf der Gegenseite bin ich ja gestürzt. Bis auf eine Ampel kann ich an allen durchfahren oder so fahren, dass wenn ich ankomme, die Ampel gerade auf grün umspringt und ich auf dem Rad durchfahren kann.
Zurück fahre ich vom Hauptbahnhof, wenn ich mal von ihm aus ankomme (mit dem RE1, RE2, RE6 oder ganz selten mit dem RE11) fahre ich immer sehr unterschiedlich.
Mal benutze ich die Schützenbahn (obwohl seit dem Sturz, versuche die Straße zu vermeiden), oder viel häufiger die Holle-/Goldschmidtstraße oder quer durch die Innenstadt. Leider hat die Goldschmidtstraße auch ziemliche Gefahrenstelle. An der Beuststraße befindet sich der Betriebshof der Ruhrbahn. Hier werden die Straßenbahnen gewartet (die Busse hauptsächlich an der Ruhrallee und die U-Bahnen an der Wickenburgstraße). Ja, Schienen sind immer eine Gefahrenstelle, aber folgendes:
Man hat im letzten Jahr die Schienenzufahrt und die Straße an den Schienen auf der Südseite ausgebessert. Die Nordzufahrt hat man aber belassen und hier befindet sich eine Kante vor den Schienen. Ich fahre hier quasi nur mit Schritttempo rüber. Ich frage mich welcher besoffener Planer und Verantwortliche nicht diese Kante auf der Nordzufahrt auch entfernt hat? Ich wette, man sagt sich: „In 30 Jahren können wir da mal weiter arbeiten, wenn die nächste Ausbesserung ansteht“. Die Besoffenheit der Planer und Verantwortliche ist in Essen unerträglich. In Essen wird alles in einem Stück gemacht. Zwischen den einzelnen Bauarbeiten liegen aber gut und gerne 20 oder 30 Jahre. Auf der Frohnhauser Straße am Limbecker Platz liegen immer noch die Straßenbahngleise der stillgelegten Linie 109 im Jahre 1991. Auch hier führt ein Radweg die Straße abwärts. Die Stadt Essen sieht keine Notwendigkeit hier etwas ändern zu wollen. Man wartet auf irgendein Projekt, wo man dann die Gleise auch mit entfernen könnte, aber da kein Projekt geplant ist, lässt man alles beim Alten. So bequem sind unsere Stadtplaner und so verantwortungslos waren die die Oberbürgermeister in Essen.
Ja, ich könnte die Leute darauf hinweisen, aber die werden dann abwinken. Für einen Radfahrer pro Woche ist das nicht rentabel, da irgendwas zu machen und der eine Radfahrer kann sich lieber in eine Ritterrüstung fortbewegen, als sich die Stadt in irgendeinerweise bewegen müsste.
In den Niederladen ist die Qualität des Radwegs schon als schlecht deklariert, wo sie in Deutschland noch als in einem sehr gutem Zustand präsentiert wird.
In Google+ hatte ich einige Leute aus den Niederlanden, natürlich radfahrbegeistert. Die Fotos, die ich aus Deutschland präsentiert hatte, fanden sie total erschreckend und konnten es kaum glauben.