Google+ wird eingestellt
Ich hatte das schon gestern oder vorgestern gelesen, dass das soziale Netzwerk von Google eingestellt wird.
Ich bin seit ungefähr 2011 oder 2012 dort Mitglied. Es waren schöne Jahre, aber weniger von der Technik, sondern mehr von der Interaktion wurde es immer weniger. War anfangs noch eine große Begeisterung, so ist das jetzt recht stümperhaft.
Die meisten Leute wollten auch nicht (mehr) mit Hangouts interagieren, sondern nur posten. Ich habe da so einige Leute in meinen Kreisen. Ich habe 362 Follower und ich habe auch etliche, denen ich folge. Von den angeblichen 362 Leuten (?) schreiben mir vielleicht zwei oder drei regelmäßig (das heißt nicht bei jedem Post, sondern ab und zu). Ich gehe davon aus, dass die meisten sich schon längst auf anderen Plattformen bewegen, wenn überhaupt.
Ich gehe auch davon aus, dass viele mit meine politischen und meinen Lebensansichten nicht klar kommen. Vielleicht denken tatsächlich noch so viele andere mehr nur in Schubladen.
Ehrlich gesagt davon postet gerade einmal eine Handvoll mal etwas und noch etwas weniger als diese Hälfte regelmäßig. Das heißt, es sind Karteileichen. Ich schaue mir das regelmäßig an; ich habe auch des öfteren Leute aus meinen Kreisen genommen (wenn nie etwas von denen kommt, warum soll ich denen folgen?).
Ich poste eigentlich viel. Aber es macht mir auch immer weniger Freude. Ich hatte neulich einen Artikel gepostet, dass China den Transportsektor für Drohnen erweitert. Ich finde das erfreulich (in Deutschland ist das meiste ja verboten oder nur innerhalb der Sichtflugregeln bis eine Höhe von 100 Metern). Natürlich kam sofort der Kommentar eines Users, der meine positive Einstellung sofort wieder zunichte machen wollte. Nach dem Motto: „Alles Schlechte kommt aus China“.
Auch bei den Firmen ist die Interaktion immer noch sehr stiefmütterlich. Einige haben das Kommentieren (wie die NASA zum Beispiel) herausgenommen.
Manche hoffen ja noch, dass Google sich mit Unterschriften bewegen lässt, das Netzwerk einzustellen. Ich weiß aber aus Erfahrung, das wird meistens wenig nützen. Selbst wenn in Deutschland 10.000 Leute die Online-Petition unterschreiben, so ist das von den 80 Millionen Einwohner (plus oder weniger) eher wenig. Außerdem muss man das noch weltweit sehen.
Ich weiß noch damals als bei mir eine Buslinie verkürzt werden sollte, mit der ich zur Arbeit gefahren bin. Da haben auch alle unterschrieben, die noch nie mit dem Bus gefahren sind. Es hat trotzdem nichts geholfen, denn die Linie wurde verkürzt.
Wir haben so viele Pleiten und Aufgaben von Suchmaschinen (Altavista, MySpace, die ganzen VZ-Plattformen -> StudiVZ, MeinVZ, SchülerVZ und etc..) von Webseiten erlebt und alles überstanden. Es gab dann neue Ideen für neue Plattformen.
In den USA und auch bei mir selber erlebe ich Pleiten nicht als etwas schlimmes an. Nur in Deutschland wohl dem einzigen Land auf diesem Planeten ist eine Pleite wie von Google oder wie auch von RWE in Sachen Hambacher Forst, ein Weltuntergang, nein noch schlimmer als ein Weltuntergang. So wird das von Klein auf hier bei uns eingetrichtert und von unseren Medien weiter verbreitet.
In Deutschland zählt nur der Erfolg und der muss nach der Meinung der meisten Deutschen dauerhaft sein, nur dann ist man wer. Wer scheitert, seine Arbeit verliert der wird von der Gesellschaft äußerst bestrafend angeschaut. Ich war so oft arbeitslos und ich habe immer wieder etwas neues gefunden, was meinem Ziel, wenn man das so definieren kann, wenn es überhaupt eines gibt, näher gekommen.
Wenn Google dann sein soziales Netzwerk schließt, dann ist das ein natürlicher Prozess und keinesfalls eine Niederlage oder dass man auf Google zeigen muss und sagen: „Du bist total unfähig, Nichtsnutz“. (das denken doch die meisten Deutschen). Ich denke nicht so.
Wenn wie zurzeit das alte AOK-Gebäude in der Essener Innenstadt abgerissen wird, so weiß ich, dort wird es ein neues Haus geben, was mehr moderner ist als das alte.