Größere Tour nach Gelsenkirchen Horst
Eine etwas größere Tour habe ich heute unternommen. Heute Morgen waren es 4,7 Grad (auf meinem Thermometer) und natürlich 3/4 Tight angezogen und eben zum Bäcker nach Stoppenberg.
Dann bin ich am Vormittag mit dem Rad losgefahren. Da es schon so warm war, hatte ich schnell das Langarmshirt ausgezogen und bin dann nur noch im T-Shirt unterwegs (also was den Oberkörper angeht) gefahren.
Ich versuche, da ich bestimmte Strecken nicht mehr täglich fahre, so viel wie möglich, dass ich einen kleinen Hügel mit einbaue. Auf jeden Fall über die Altenessener Straße (L448) und dann die Wilhelm-Nieswandt-Allee vorbei an das Veranstaltungszentrum Zeche Carl (ja war ich früher auch mal desöfteren wegen Discoabende, aber Zeche Carl war für mich nie richtig der Fall, weil es war mehr Party als richtige Disco) und dann über die Zweigertbrücke (über den Rhein-Herne Kanal und der Emscher) nach Karnap. Mich hat es dann weiter in Richtung Gelsenkirchen Horst gezogen.
An der Kreuzung Fürstenbergstraße / Essener Straße in Gelsenkirchen Horst mal gerade aus gefahren. Im Sommer werde ich hoffentlich hier links abbiegen, denn das die Strecke, die ich immer zum Freibad nach Gladbeck fahre. Von mir zu Hause sind das ungefähr 15 km, also eine Nahdistanz. Eine Bekannte schrieb vor einigen Tagen, dass es für ihr recht weit wäre. 15 km auch ohne Motor ist nah. Ich schaffe das in 1 Stunde und 20 Minuten. Der Radweg an der L448 besonders um einer der möglichen Endstellen der U11 „Alte Landstraße“ früher mal der Linie 101, ist diesem Bereich noch in einem alten Zustand, so dass ich hier langsamer fahren muss.
Mein heutiger Endpunkt war das Hallenbad in Gelsenkirchen Horst an der Johannastraße. Hier befindet sich auch die Haltestelle „Buererstraße“.
Ich bin allerdings in Richtung Horst Mitte abgebogen und dann zurück am Fürstenbergstadion an der Fischerstraße in Richtung Nordsternradweg, der ja am südlichen Ende der Fischerstraße beginnt.
Auf dem Weg zurück bis nach Essen-Schonnebeck kamen mir sehr viele Leute auf ihren Rädern entgegen. So soll es auch sein. Nur einige hatten sich noch dick eingepackt (ich wäre da schon längst im Schweiß ausgelaufen), aber auch viele im T-Shirt und kurze Hosen.
Das Wetter war herrlich und hoffentlich sind meine Vitamin D Depots wieder gefüllter als vorher, denn diesmal hatten die Arme auch Sonneneinstrahlung.
Ein Jammer, das offiziell Corona ist, denn man merkt, wenn man draußen ist, bis auf geschlossene Geschäfte, davon wirklich überhaupt nichts. Viele Zeitschriftenbuden sind geöffnet, Bäckereien sowieso.
Wenn die Bevölkerung nun mehrheitlich draußen war, sich ordentlich bewegt hat, so wird hoffentlich Corona bald zumindest in diesem Ausmaße Geschichte sein. Woher unser Kanzleramtschef Helge Braun die Information hat, dass die Spitze der Infektionen noch nicht vorbei sei, weiß ich nicht. Vielleicht hat er hellseherische Fähigkeiten.
Zwar sind die Temperaturen verhältnismäßig klein und Corona kann bei +37 Grad auch überleben, aber die Sonneneinstrahlung bietet mehr als nur Wärme. Ich will nie sagen, dass ich nun gut geschützt wäre, aber ich denke ziemlich gut vorbereitet.
Eigentlich muss die Lehre aus Corona sein, dass man sich zu seinen Lebzeiten immer sportlich betätigen muss und nicht nur wenn die Sonne scheint, sondern sonst auch. Weniger in der Bude hocken, sondern raus. Mich interessiert der PC auch sehr, aber schönes und warmes Wetter lockt mich viel mehr, draußen schwimmen egal nun im Freibad oder See oder Meer. Das sollte eigentlich total selbstverständlich sein.
Aber wenn man dazu keinen Hype via Instagram erzeugen kann, dann ist es wohl heutzutage nichts mehr wert.
Wenn sich die Polizei und die Politiker sich darüber aufregen, dass so viele Leute an einem Fleck auftauchen, dann sollte man sich auch fragen, warum gehen viele Leute dahin? Warum ist es am Baldeneysee hier in Essen, oder Schloss Wittringen so angeblich schön? Ich denke, da hat jemand unglaublich viel Werbung gemacht. Die Orte, die so überlaufen sind, egal wo auf diesem Planeten, bei denen hat die Werbung vollen Erfolg gehabt.
Ich denke spontan an Salou (einem Badeort südlich von Tarragona in Spanien). Überfüllt bis zum Abwinken. Ein Ort weiter nördlich, so gut wie keine Touristen. Alle sagen immer, sie wären nicht manipulierbar, aber an solchen Beispielen kann sehen, dass es doch super gut klappt.
Wenn man abseits der populären Pfade unterwegs sind, gilt man als Langweiler und Langweiler sind langweilig und mit denen möchte man nichts zu tun haben. Eigentlich sind die Leute aus meiner Sicht langweilig, wo schon alle auch waren und wo man statt einer guten Aussicht, sich erst einmal durch Menschenmassen zu kämpfen hat. Aber das scheint vielen egal zu sein, weil sie auch dazu gehören möchte.
Ich hatte die Hoffnung gehabt, durch die Coronakrise, dass es sich nun entflechten würde, aber anscheinend ist das in so vielen Köpfen drin, dass man es nicht mehr heraus bekommt. Und wo viele sich jetzt befinden, ist auch nun die Polizei und das Ordnungsamt und wenn es zu viel ist, kommt es in den Medien und unsere Politiker werden dann vielleicht Ausgangssperren verordnen. Die Alternativen zu den Hauptattraktionszielen sind vorhanden.