Herrlich leer
Herrlich leer ist es derzeit nur auf den Straßen zwischen Stoppenberg und Gelsenkirchen-Zentrum. Nervig ist dann nur, wenn jemand an der hinteren Stoßstange klebt, weil er meint, Tempo 80 fahren zu müssen, weil er es total eilig hat. Ich hatte Freitag schon so einen in Düsseldorf hinter mir und ich bin dann kurz rechts ran gefahren, weil ich möchte ja keinen mit den erlaubten 50 km/h behindern, denn einige wollen ja so gerne 60/70/80 km/h in der Stadt fahren.
Mein Vater hatte das früher auch oft gemacht (kurz rechts ran gefahren), damit die ganz Eiligen vorbei gelassen hatte. Sie standen dann genauso an der Ampel, als wir da gerade ankamen, aber die zwei oder drei Sekunden waren sie zumindest schneller da.
Ich muss mich am Sonntag morgen nicht hetzen. Das ist schon in der Woche auf der Autobahn schlimm genug. Am Freitag bin ich auch fast stur meine 90 km/h (natürlich auf der rechten Spur) gefahren, schneller war es auch kaum möglich. Persönlich gesagt finde ich diese gleiche Geschwindigkeit zu fahren, auch viel entspannter, als ständig zu beschleunigen und bremsen und wenn sie das alle machen, dann umso besser.
Natürlich war ich heute morgen wieder schwimmen, im Zentralbad. Diesmal gab es keine Schwimmveranstaltung. Die nächste ist erst am 04.02.2017. Also noch einbißchen Zeit. Komisch, die Bäderverwaltung von Gelsenkirchen ist in der Lage, alle Termine bis Dezember 2017 öffentlich zu nennen, während man in Essen gerade mal einen Horizont von einer Woche im voraus blicken kann. Im Schwimmzentrum Rüttenscheid finden besonders im Frühjahr viele Wettkämpfe statt und man sagte mir mal an der Kasse, dass die dort keinerlei längerfristigen Überblick haben, wann welche stattfinden. Wenn im Mai das Grugabad öffnet und man dort bei kühleren Temperaturen ab 12 Grad dort seine Bahnen schwimmen kann, hat sich die Sachen mit dem Schwimmzentrum auch erledigt, denn dann gehe ich dorthin.
Heute war das Zentralbad überraschend gut gefüllt. Vor Weihnachten ist das die letzte Gelegenheit an einem Sonntag dort zu schwimmen. Sonntag, der 08.01.2017 ist der erste Sonntag im neuen Jahr, wo man wieder schwimmen gehen kann.
Auf dem Rückweg war ich noch bei Peters in Katernberg, um mir einige Brötchen zu holen. Natürlich habe ich die Hoffnung SIE auch dort zu sehen, aber anscheinend ist Samstag morgen bei mir in Stoppenberg die einzige Möglichkeit SIE zu sehen. Ja, ich denke immer noch an sie bzw. wir lächeln uns gegenseitig an, aber niemand traut sich so einbißchen mehr zu sagen. Ist auch schwierig, wenn ich Kunde bin und sie dort arbeitet. In der Woche, wenn ich von der Arbeit komme, ist sie nicht mehr da. Sie hat mal eine zeitlang auch in der Woche gearbeitet, aber irgendwie ist das jetzt nicht der Fall. Vielleicht studiert sie und kann deshalb nur am Samstag?
Manchmal stehe ich an der Kasse und schaue dann zu ihr und einmal hat sie wohl auch mich angeschaut und als sie gemerkt hatte, dass ich auch schaute, hat sie weggeschaut.
Sie ist anders als die anderen Verkäuferinnen, die einfach nur nett bzw. sympathisch sind. Da ist schon ein Unterschied zu sehen. Irgendwie wäre es mal schön, wenn man sich so zufällig treffen würde und dann einbißchen quatschen bzw. auch die Telefonnummern austauschen.
Auch wenn ich das schon mal als nette sympathische Verkäuferin abgestempelt habe, so im Gedanken in der Woche, so muss ich das wieder revidieren, wenn ich sie sehe und nur einige Wörtchen ausgewechselt habe. Daher gehe ich auch meistens um 7.00 Uhr wenn ich die Hoffnung habe, dass es dann noch sehr leer ist, aber je näher Weihnachten rückt, desto voller wird es auch um diese Uhrzeit.
Auf der niederländischen Singlebörse klappt es auch nicht so richtig. Manchmal schreibe ich einige an, aber dann kommt fast nie eine Antwort. Ok, wenn sie auch alle felsenfest nur nach einer festen Partnerschaft suchen und alles andere zuwider ist, dann ist mein umgekehrter Weg nicht so leicht zu verstehen. Ich habe heute morgen auch einer Frau, die wohl regelmäßig Fußball und Volleyball spielt (angeblich jede Woche) angeschrieben. Mal schauen, ob da eine Antwort kommt. So von der Sportlichkeit finde ich das super gut, sie muss ja nicht Profi sein.
Vielleicht ist die Option „Single“ und „lockere Freundschaft“ gleichbedeutend mit „der hat schon eine Frau im Hintergrund, Familie und Kinder und will sich nur austoben oder so“ für eine niederländische Frau nicht interessant genug, zumal er auch noch aus dem Ausland kommt.
Aber ich hatte damals bei Lynda aus Blida (südlich von Algier, Algerien) auch nicht vorgestellt, mich in sie zu verlieben, bis wir uns damals in Saarbrücken das erste Mal gesehen haben. Lynda war wirklich der Traumtyp für mich: sie ging leidenschaftlich sehr gerne schwimmen, reiste viel durch Europa. Wir hatten uns damals noch im Saarbrückener HBF an einem Reisebüro die möglichen Ziele für eine gemeinsame Fahrt angeschaut, ca. 2012 oder so. Wir hatten uns vorgestellt, an einem Abend am Strand in einem Restaurant zu sitzen, sie in einem Kleid, ich gut gekleidet und so.
Mein damaliger Kollege, der Französischlehrer hier aus Essen, meinte, er würde das ganze als sehr ernst deuten. Aus dieser Zeit stammt noch ein Algerien-Buch, was ich zufällig auf Deutsch gefunden habe, gekauft im Trödelmarkt der Stadtbibliothek Essen.
Von Lynda habe ich immer noch zwei Fotos, eins vom Treff in Saarbrücken, wo uns ihre Schwester fotografiert hatte und eins von ihr. Wir hatten uns am HBF getroffen, sind dann in einen Park gefahren, dort etwas gegessen, ich hatte ihr noch ein „Deutsch“Lernheft vom Spotlight Verlag schön eingepackt geschenkt (sie wollte unbedingt Deutsch lernen, aber nicht nur meinetwegen), sind dann durch den Park gelaufen, viel unterhalten. War richtig schön. Sie war da damals 25, ich 34 oder so. Keine Ahnung mehr.
Na ja, leider Vergangenheit. Auf zur nächsten, aber bei mir dauert das immer so eine Zeit. Und bis auf die von Peters gibt es eigentlich nur eine andere, die bei Aldi arbeitet, die mir eigentlich auch sehr gut gefällt.