Ist das nicht verrückt?
Ich war gestern am wunderschönen Sonntag an der Möhnetalsperre mit dem Auto. Vor vielen Jahren war ich mit meinem Vater dort, mit dem öffentlichen Verkehrsmitteln. Wir waren allerdings nur in Delecke und an der Staumauer.
So jetzt mit dem Auto war ich etwas beweglicher. Und ich wollte auch dort unbedingt schwimmen gehen. Ich hatte da beim letzten Mal ein Strandbad in Delecke entdeckt und dachte, beim nächsten Mal gehst du da im Sommer schwimmen.
Das Strandbad ist eine einfach große Liegewiese, mit angeschlossenem Campingplatz und einer einfachen Zugangsstelle. Das heißt, es führte eine Treppe und ein so ein Weg, der aussah, den man für Boote benutzt ins Wasser. Weil ich ja schlechte Erinnerungen wegen 2014 mit der Sonne und Wasser gemacht habe, sprich Sonnenbrand, trage ich ja so ein langärmeliges Schwimmshirt, das auch einen Kragen hat, zum Schwimmen in Seen. Im Hallenbad natürlich nicht. Als Hose meistens eine Shorts, eine ältere Sportshorts oder halt eine Schwimmbermuda.
Das Wasser war erst ganz frisch, aber nach ca. 5 Minuten ging es. Weil ich die Entfernung nicht richtig einschätzen konnte, bin ich schon ganz früh morgens um 5.30 Uhr von Stoppenberg losgefahren, erst auf der A40 bis Ausbauende in Dortmund, die dann zur B1 wieder wird und schließlich die (holprige) A44 bis Soest. Von dort aus die B229 nach Delecke.
Also war ich um ca. 6.45 Uhr in Delecke und war natürlich erst ziemlich alleine. Hatte aber schöne Gespräche mit der älteren Generation der Camper geführt. Die Parkgebühren betragen 4 Euro, aber der Parkschein ist an allen Parkplätzen an der Möhnetalsperre gültig. Das heißt, ein mal eine Tageskarte ziehen und kann man kann dann überall an der Möhnetalsperre auf den kostenpflichtigen Parkplätzen parken.
Nachdem ich im kühlen Nass war, habe ich die Sachen im Auto auf der Rückbank trocknen lassen und bin dann noch umher gelaufen. Erst wollte ich die Schuhe im Auto anziehen und dann weiter tippeln. Aber dann entschloss ich mich, weil ich das mal austesten wollte, die Schuhe im Auto zu lassen, inklusive den Söckchen und bin dann barfuß umher gelaufen. Und ich muss sagen, es war einfach phantastisch. Man erlebt seine Umwelt ganz anders. Ich kannte eine gleichaltrige Frau, die das im Sommer seit Jahren macht. Jeden ohne Schuhe unterwegs zu sein. Um es vorneweg zu nehmen, später habe ich noch eine andere Frau barfuß gesehen. Ich war also an dem Tag nicht alleine mit diesem Verhalten. Sie ging selbstverständlich über die Straße zu ihrem Wagen und fuhr dann los.
Später war ich noch in Körbecke, dem Hauptort der Gemeinde Möhnesee mit einigen Geschäften und bin dann umher gelaufen. Das mühevolle Schuhe ausziehen an einem Springbrunnen entfällt dann auch. Man geht einfach ins Wasser und lässt sich berieseln. An solchen Tag trage ich ja gerne meine enge 3/4 Laufhose und ein T-Shirt. Also in dieser Kombi, enge 3/4 Laufhose, barfuß und T-Shirt fotografierend durch Körbecke, später noch in Ense-Bremen und Wickede gelaufen. Super Wetter, und leider auch super heiß.
Von Körbecke nach Ense-Bremen auf der B516 gefahren. Dort spontan einen Zwischenstop gemacht und später auch in Wickede. Nur Wickede hat mich nicht überzeugt. Auch so eine etwas vernachlässigte Stadt, wie auch Fröndenberg, wo ich eigentlich auch stoppen wollte, aber nur durchgefahren bin. Ich war auch in Dellwig, aber nicht in Essen-Dellwig, sondern Dellwig bei Fröndenberg und ein Altendorf gibt es auch dort. Von Schwerte bin ich auf die A1 nach Unna und dann die Kombi A44/B1/A40 nach Essen-Stoppenberg. Ich hätte die A1 nach Wuppertal fahren sollen und dann am Westhofener Kreuz die A45 folgend bis zum Autobahnkreuz Dortmund West und dann die A40 nach Essen. Dann wäre es kürzer gewesen.
Leute und das verstehe ich nicht mehr. Außerhalb des Auto sind so arg viele Menschen so angepasst. Ich wette meine Kleidung und so wird ständig komisch angeschaut, mein freundliches Verhalten und was auch immer, aber sobald der Deutsche ins Auto steigt, dann scheint bei den meisten ein Schalter umgedreht worden sein. Dann wird gedrängelt, es kann nie schnell genug gehen, die angezeigten Höchstgeschwindigkeiten werden umgangen, kein Blinker gesetzt, dann weil man das ganze einhält, wo es um Sicherheit geht, sonst will der Deutsche die totale Sicherheit, mehr als nur 100%, aber im Straßenverkehr scheint das alles vergessen zu sein.
Ich glaube, es liegt an der Technik. Die meisten Autos auf unseren Straßen sind, wie auch damals der Fahrschulwagen, voll gepumpt mit Technik. Ich glaube, viele müssen nicht mehr so auf’s Gaspedal drücken, um Geschwindigkeit zu machen. Die Fahrzeuge wackeln nicht mehr so über die unebenen Straßen. Mein Nissan hier, 16 Jahre alt, der wackelt noch. Da überlegt man es sich zweimal ob man mit Tempo 50 über die Straße fährt, wo der Straßenbelag kaputt ist oder eher angepasster mit 45 oder 40 und man bremst vor einer Kurve, die man nicht richtig einsehen kann. Ich muss das Bremspedal noch richtig drücken, wie auch das Gaspedal und die Kupplung. Im Ruhezustand den Wagen zu lenken, das kostet noch Kraft. Und die Menschen sind nicht einmal am Sonntag so richtig geduldig im Straßenverkehr.
Ich will nur damit sagen, im Straßenverkehr sind die meisten ganz andere Menschen, aber sonst im realen Leben, so was von ängstlich. Internet gefährlich, bei Bewerbungen – da müssen wir uns wochenlang darüber unterhalten, ob der Kandidat der Richtige, da darf nichts dem Zufall überlassen sein, bei der Kleidung, sieht bei den Männer alles sehr ähnlich aus. Ich meine, die Sportkleidung darf nur beim Sport getragen werden (ich trage sie in meinem Alltag inzwischen ganze selbstverständlich auch), schwimmen ist nur mit Bikini, Badeanzug oder Badehose gestattet (auch im See, denkt man der könnte hygienisch darunter leiden wenn man es anders täte oder noch doofer im Meer, wo Milliarden von Tonnen Öl, Plastik umher schwimmt). Da wird alles genauestens beachtet. Da tanzen nur ganz wenige aus der Reihe, im Auto ist das anders. Komisch, das sicherheitsvernaarte Volk fährt wie die besengten Säue. Muss ich nicht verstehen.