Kamen und Lünen am Karsamstag

Kamen und Lünen am Karsamstag

Karsamstag, herrlichstes Wetter, wenn auch noch etwas kühl, aber dennoch wieder ein Muss für mich auf Tour zu gehen mit dem ÖPNV und dem Rad. Die letzten Wochenenden waren ja sehr kühl (für mich noch tiefster Winter) und unbeständig und daher war ich nach meinen Touren im März auch nicht mehr so unterwegs. Ich mag die Wärme sehr, Klimawandel hin oder her.

Da die Bahn mal wieder über Ostern ihr Baustellenprogramm heraus holt und die Strecken sperrt, bleibt ja nicht so viel übrig. Ich bin sowieso ganz spontan unterwegs. Ich plane auch nur, wenn es was zu planen gibt (Umzüge, größere Anschaffungen etc..).

Ja, es ist gut, wenn die Bahn modernisiert, aber es ist ja immer nur Stückwerk. Mal hier einbißchen und dann wieder ein bißchen und so ziehen sich Baumaßnahmen nun mal über Jahre in die Länge.

Kamen Bahnhof / Busbahnhof

Ich bin mit dem RE6 von Essen HBF nach Kamen gefahren. In Kamen war ich schon mal oder schon einige Male. Diesmal bin ich nicht nach Bergkamen gefahren, sondern habe den Radweg an der Seseke nach Lünen genommen. Es ist eine Schotterpiste, jetzt in trocknen Zeiten etwas staubig, aber kein Grobschotter, den die Städte ja wohl kostenlos bekommen, denn er wird immer wieder mal sehr gerne verwendet.

Seske noch auf Kamener Gebiet

Der Radweg schlängelt sich am Fluss entlang bis kurz vor Lünen. Dann verlässt man den Fluss und fährt etwas südwärts, der dann an der Straße „Im Dorf“ mündet. Wenn man die Straße weiterfährt kommt man im Stadtteil von Lünen Niederaden an. Aus „Im Dorf“ wird dann die „Breite Straße“ und ich bog dann in den „Asternweg“. Hier ist man schon in Lünen Horstmar. Man kann auch der Beschilderung „Seepark Lünen“ gut folgen, denn die Beschilderung ist wirklich gut und hört nicht in so vielen Städten urplötzlich auf.

Im Seepark, im Horstmarer See kann man im Sommer gut schwimmen gehen. Ich bin hin und wieder schon mal dort da. Man muss schon sehr weit ins Wasser gehen, bis ich mit meinen 1,93 m mit der Brust im Wasser bin.

Heute war noch niemand im Wasser. Ab dem See folgt man dem Hinweis „Lünen Mitte“. Lünen ist einbißchen verträumt, aber fahrradtechnisch sehr gut darauf. Sehr schlüssige Konzepte, aber auch die topografische Lage ist bis auf einige Stellen im Süden der Stadt auch ideal fürs Fahrrad.

St. Marien Kirche in Lünen an der Erzbergerstraße

Von der Innenstadt bin ich dann noch an der Lippe am Radweg bis kurz vor dem Stadtteil Alstedde gefahren, welcher im Nordwesten der Stadt liegt. Bis zur Nachbarstadt Selm wären es noch 12 km, aber das hebe ich mir für ein anderes Mal auf.

Ich bin dann zurück allerdings auf innerstädtischen Straßen (Alstedder Straße – K 19, und Borker Straße – B236 nach Lünen-Mitte gefahren. Eigentlich wollte ich schon nach Hause fahren, aber es war erst 14 Uhr.

Heute spielte Borussia Dortmund zu Hause und ich weiß, dass es dann in den Zügen sehr voll werden könnte. Wegen Corona hat das keinen Grund, wegen der Enge, aber weil einige Fußballfans sich schon vor dem Spiel mehr trinken als unbedingt notwendig – vermeide ich dann solche Zugfahrten. Außerdem fahren auch nur Triebwagen von Bombardier Talent und die Flirt-Triebwagen, so dass ich dann womöglich noch auf einen nächsten Zug warten müsste, weil dann meiner zu voll ist. In der Vergangenheit ist mir das auf anderen Strecken schon desöften passiert (auch wunderbar, wenn der Vorgängerzug ausgefallen ist und sich dann alles in den nachfolgenden quetscht). Auf der Hinfahrt mit dem RE6, der auch in Dortmund hält, ist das aufgrund der Doppeltraktion der RRX-Züge über 800 Sitzplätze auch räumlich kein Problem.

Ich bin dann noch ins Cafe del Sol gefahren, welches sich an der Kurt-Schumacher Straße befindet. Die anderen Restaurants öffneten erst um 17 Uhr. Das scheint in Lünen so normal zu sein. Kann auch mit dem fehlenden Personal zu tun haben – wegen Corona oder weil Lünen vielleicht nicht so die touristische Stadt ist.

Nach dem Essen bin ich dann direkt nach Dortmund gefahren. Also über die Lünener Bebelstraße und dann die Sedanstraße bis zum eigenen Radweg, der bis kurz vor der Dortmunder nördlichen Stadtgrenze verläuft. Bis auf eine Brückenbaustelle war es eine gute Strecke – also so im allgemeinen. Je südlicher es wurde, desto schlechter wurde die Qualität des Belages, ehe es dann nur noch Matsche und natürlicher Waldboden bestand.

Südlich „Auf dem Brink“ gibt es einen Hinweis, „Dortmund 8,5 km“ und ich dachte: „sehr guter Hinweis“. Das war auch der einziger Hinweis bis zur Dortmunder Innenstadt. In Dortmund muss man auch nichts bauen. Ach ja lt. Herrn Volker Wissing haben wir auch einen Schildermangel in Deutschland. Stimmt, habe ich ja glatt vergessen, also dann nichts für ungut.

An der Altenderner Straße war ich mir entschlüssig. Gerade aus, was ich mir so ausdachte, sah sehr wagemutig aus, also im Sinne, dass ich im schlimmsten Fall zurück fahren müsste.

Also den „Piepenbrink“ gefahren und trotz einer Lücke von Baustellenabsperrungen bin ich wagmutig weitergefahren. Ich hatte Glück, ich konnte meine Fahrt weiterführen, über die Gneisenauallee und über einen Radweg, der mich zur Derner Straße führt.

Sankt Dionysius Kirche in Kirchderne an der Derner Straße

Rechts in Richtung Kirchderne abgebogen, dann kommt auch die die Strecke der U42 der Dortmunder Stadtwerke in Sichtweite. Die Linie fährt hier oberirdisch nach Dortmund Grevel über Dortmund Scharnhorst und Dortmund Barop in der anderen Richtung. Die Derner Straße und die U42 folgt man hier bis zur Innenstadt. Es gibt auch irgendwann einen guten Radweg, wo man auch schnell mal fahren kann.

Weil ich aber zum Dortmunder HBF wollte, bin ich dann kurz vor der Innenstadt in die Mallinckrodtstraße eingebogen.

Die Straße offenbart die heutigen Probleme. Am Fahrbahnrand parkende Autos, in der Mitte auf dieser Insel parkende Autos und der Autoverkehr quält sich einspurig und schleichend durch. Ich sage nur die armen Leute, die hier wohnen.

Die Lösung wäre vielleicht ein unterirdisches Parkhaus, die Ab- und Auffahrt könnte über ein nahegelegenes Gewerbegebiet erfolgen. Auch wenn die Gegend fest in unseren ausländischen Freunden ist (Dortmunder Nordviertel), so können die sich an einem verkehrsruhigten Bereich erfreuen. Blöderweise endet diese Straße in die OW IIIa, einer Schnellstraße, die zur Bundesautobahn A 45 führt. In der anderen Richtung geht es Richtung Thyssen und der Brackeler Straße, die auch autobahnähnlich ausgebaut ist und einen autobahnähnlichen Kreuz zur B236, die zur B1 führt bzw. nach Lünen.

Am Ende bin ich dann mit der RB32 nach Zollverein Nord gefahren (früher Katernberg Süd) und dort aus über Zollverein nach Stoppenberg zurück.

Kommentare sind geschlossen.