Kassel und Hofgeismar

Kassel und Hofgeismar

Wo Kassel liegt, brauche ich nicht vielen erklären. Es liegt in Nordhessen und es ist der Geburtsort vom ehemaligen deutschen Finanzminister (1999 bis 2005) Hans Eichel SPD. Er war auch mal der Oberbürgermeister der Stadt Kassel.

Ich habe den letzten Tag vor der Sperrung noch einmal ausgenutzt, um direkt und schnell innerhalb von 2:43 Minuten von Essen nach Kassel zu fahren. Ab morgen 11.06.2022 bis einschließlich 02.09.2022 wird der Abschnitt wegen Bauarbeiten gesperrt. Klar, es gibt auch mal Teilabschnitte, die befahren werden können, aber im Großen und Ganzen eine direkte und schnelle Verbindung aus dem Ruhrgebiet nach Nordhessen wird es erst am 03.09.2022 voraussichtlich wieder geben.

Mit dem RE11 bin ich um 6.13 Uhr losgefahren. Das ist die erste Möglichkeit am Morgen und war um 8.57 Uhr in Kassel, genauer gesagt am Bahnhof Wilhelmshöhe. Kassel hat selbstverständlich auch einen Hauptbahnhof, aber der ist eher zum Nebenbahnhof deklariert. Ich weiß nicht, warum man das nicht umbenennt. Bei der Stadt Solingen hat man auch aus Solingen Ohligs Solingen Hauptbahnhof gemacht, weil der eigentliche Hauptbahnhof auf einer Nebenstrecke war.

Am Stern in Kassel

Ich bin mit der ersten Straßenbahn, die mir vor den Füßen fuhr, zur Innenstadt gefahren. Kassel hat ein sehr gut ausgebautes Straßenbahnnetz, mit einige RegioTram Linien, die das Stadtgebiet als auch das Umland verbinden.

Die Haltestelle „Am Stern“ war mein erstes Ziel. Von hier aus bin wieder zurück zum Rathaus gelaufen, quer durch die Innenstadt, wo die Straßenbahn- und RegioTramLinien durchfahren.

Kassel Fußgängerzone

An der Haltestelle „Rathaus“ bin ich mit der Linie 5 in Richtung Braunatal gefahren und an der Haltestelle „Auestadion“ ausgestiegen. Hier gibt es zwei Sporteinrichtungen. Einmal die Eissporthalle wo die Kassel Huskies spielen (also Eishockey) und das Auestadion, wo KSV Hessen Kassel spielt.

Das Auestadion war in den 50er Jahren auch der Austragungsort der DFB-Pokalendspiele. Hier gewann ETB SW Essen mit 5:2 gegen Borussia Neunkirchen am 27.12.1959. Natürlich ist das damalige Auestadion nicht mit dem heutigen zu vergleichen.

Danach bin ich wieder zurück zum Rathaus gefahren. Da die Straßenbahnen eine hohe Taktdichte haben, besonders wenn mehrere Linien gemeinsam fahren, ist man schnell unterwegs. Vom Rathaus bin ich mit der Linie 1 zum Schlosspark Wilhelmshöhe gefahren.

Obwohl es die Topografie gar nicht vermuten lässt, habe ich hier sehr viele Radfahrer gefahren.

Der Schlosspark ist öffentlich zugänglich, also man muss dort keinen Eintritt zahlen. Ich bin nur bis zur Höhe des Schlosses gelaufen. Der Schlosspark ist sehr sehr groß, viel zu groß für einen Tagesausflug.

Mit der Linie 1 bin ich dann wieder zurück zur Innenstadt gefahren. Hier war ich mir einwenig unsicher, denn ich hatte eigentlich nichts geplant gehabt. Also bin ich spontan mit der RegioTram (RT)1 nach Hofgeismar gefahren. Hofgeismar werden auch vom RE11 und RE17 angefahren, so dass ich mich praktisch auf dem Rückweg befand.

In Hofgeismar wollte ich auch etwas essen. Vom Bahnhof bis zur Innenstadt läuft man ungefähr 30 Minuten. Das was auf der Karte als Nähe deutete, muss man in Hofgeismar als große Entfernungen umrechnen.

Hofgeismar Innenstadt

Die Fußgängerzone ist sehr schön, aber es gibt nicht so viele gastronomische Betriebe. Anscheinend kommen kaum Touristen hier her. Eigentlich schade, denn Hofgeismar ist sehr schön.

Ich habe doch noch was gefunden.

Leider befand ich mich im fahrplantechnischen Niemandsland. Zwischen 13 Uhr und 16 Uhr gibt keine Züge von Hofgeismar in Richtung Warburg. Ich habe die Zeit genutzt und bin mit der Buslinie 140 von Hofgeismar Bahnhof nach Warburg Bahnhof gefahren. Letztenendes eine gute Entscheidung.

Ich bin um 14.48 Uhr mit der Bus der Linie 140 losgefahren und die Linie bedient innerhalb von 1 Stunde und 13 Minuten praktisch alle Dörfer in der Umgebung. Er ist über Schöneberg, Hümme (hier endet die RegioTram RT1), Sielen, Eberschütz, Lamerden, Ostheim, Liebenau, Ersen, Herlinghausen nach Warburg gefahren.

Ich hatte ja Zeit und es ist schön, mal solche kleinen Dörfer zu sehen.

Dann kam ich in Warburg (NRW) an. Meine Entscheidung mit dem Bus zu fahren, war richtig, denn der RE17 hatte 10 Minuten Verspätung. Ich habe da aufgehorcht. Hat er 10 Minuten Verspätung wegen sonst was, oder war er so überfüllt? Um 16.39 Uhr ist auch eine RB89 der Eurobahn, die in Warburg anfängt losgefahren und die habe ich auch genommen bis Hamm. Dort mal wieder der übliche Mist. In der App stand Gleis 1 für den RE1 nach Aachen an und in Wirklichkeit statt er auf Gleis 11. Also von Gleis 2 auf Gleis 11 hetzen. Man macht es mir nicht leicht. Auch die 107 der Ruhrbahn ist um 19.20 Uhr ausgefallen (da kommt ja nicht einmal ein Hinweis – die Ruhrbahn ist was die Informationsübermittelung in Sachen Ausfälle angeht, eine glatte 6. Wir haben an Haltestellen wie den Hauptbahnhof die digitalen Anzeigen, aber sie werden nicht für diese Informationen genutzt. An den Seitenwänden flimmert die Werbung.

Na ja.

Ich muss auch ehrlich sagen, den RE17 nehme ich nicht so gerne. Obwohl er kaum Kurven hat, wie der RE16, habe ich immer den Eindruck, die Triebwagen schleichen durch das Sauerland. In Hagen stehen die Triebwagen auch weit von den Treppenaufgängen weg und ich muss in Hagen/Westfalen gefühlt von 1 auf Gleis 12 laufen, weil dort die RB40 nach Essen steht.

Heute war das erste Mal, wo der Akku 100 % geladen war, als ich ging und ich kam 17 % Rest nach Hause. Ich vergesse immer auf Tagesausflügen mit Ladekabel mitzunehmen, von Ohrhörern ganz zu schweigen.

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