Kattenvenne-Ladbergen-Saerbeck-Greven-Münster
Das war meine heutige Route mit dem Fahrrad. Das waren jetzt 50 km in rund 5 Stunden – natürlich mit einigen Pausen dazwischen. Ich schreibe es mir deshalb so auf, damit ich so ungefähr mal planen kann, wie gut meine Kondition ist und zweitens, wenn ich mal Fahrten mit einem Ziel, also keine Rundtour wie jetzt beinahe, sondern eine Fahrt gerade aus. Also mit Gepäck vom Bahnhof zu einer Ortschaft, die mal keinen Bahnhof hat. Ich möchte, solange es noch geht (ich bin auch erst 45 Jahre alt), alles ohne E-Bike machen. Beim E-Bike ist das immer so eine Sache mit dem Aufladen.
Ich war gestern auch schwimmen, meine 45 Minuten (im 50 Meter Becken) und davon auch joggen (ungefähr 40 bis 55 Minuten). Das macht sich bei solchen Touren jetzt bemerkbar, dass ich nicht mehr so müde bin.
Auf jeden Fall bin ich leicht müde heute Morgen um 8 Uhr dann losgefahren, mit dem Rad zum Essener HBF und mit dem RE2 von Gleis 1 in Richtung Norden gefahren. Wegen der Baustelle in Duisburg Kaiserberg (der Bundesautobahn A3) hält der RE2 auf Gleis 1 (wo er auch ankommt).
Deutschlandticket + 5,10 Euro Fahrradticket NRW.
Im Fahrradabteil schlief ein Mitreisender, der auch sein Rad angelehnt hatte. Auf jeden Fall wachte er auf und hörte Gelsenkirchen HBF stand auf und wollte mein Rad mitnehmen (im Glauben, dass er sein Rad hatte). Ich hielt das Rad am Gepäckträger fest und ich als mehrmals sagte, dass es mein Rad sei, begriff er und nahm sein Rad mit. Ja, wenn man noch nicht ganz wach ist ;-).
Der RE2 hielt diesmal auch in Kattenvenne, wo ich hin wollte. Manche fahren durch (dann wäre ich in die RB66 in Münster/Westfalen umgestiegen). Jetzt im Herbst wollte ich mir mal die Stationen anschauen, wo ich sonst nur durchfahre und die Ortschaften dahinter. Vielleicht ist ja auch was für mich dabei zum Wohnen.
Kattenvenne gehört zur Gemeinde Lienen, dessen Ortskern nicht an der Bahnstrecke liegt. Die Ortschaft hat nach einem Zensus 2011 ungefähr 1.350 Einwohner. Also schon einmal mehr, als ich vermutet hatte.
Am Bahnhof und im Ort gibt es eine Verleihstation für Lastenfahrräder. Also das ist noch einmal eine Stufe „höher“ als normal. Ich meine, sonst gibt es „nur“ die Verleihstationen für die normalen Fahrräder und Kattenvenne bzw. auch noch andere Ortschaften haben ein System für Lastenfahrräder. Das finde ich eine sehr gute Idee. Ich mache mich auch schon mal lustig über das Lastfahrrad, aber in Wahrheit finde ich das ein super Angebot.
Ich habe erst am vergangenen Donnerstag hier in Essen jemanden mit einem Lastenfahrrad gesehen, wo die Frau es auch für Einkäufe benutzt hatte. Ich habe gesehen, wie die Milchkartons (12er-Pack) und noch andere Sachen in den Gepäckteil gepackt wurden. Bislang sah ich nur Leute, die ihre Kinder dort transportierten. Ist zwar auch nett, aber halt nicht so dolle.
In Kattenvenne habe ich mir meine üblichen Brötchen gekauft (zwei normale und 1 Rosinen). Die Preise sind leicht gesunken. Hatte ich noch vor einigen Wochen 2 Euro bezahlt, waren es heute nur 1,86 Euro. Einige Male zuvor war es auch ähnlich, günstiger. Ich weiß, die meisten werden sagen, ist immer noch teuer, aber egal.
Hier im Ort gibt es auch einen Supermarkt, der hat am Sonntag bis 10.30 Uhr geöffnet. Es ist einer von der kleineren Sorte, keiner von einer Kette. Ich dachte, ich wäre ausversehen in den Niederlanden, wo die Supermärkte (nicht alle) ja auch meistens am Sonntagvormittag geöffnet haben.
Aber da bin ich schon los und als Erstes stand Ladbergen auf dem Programm. Hier bin ich auf der B475 entlang gefahren bis zur Kattenvenner Straße. Als Radfahrer muss man hier die B475 verlassen und diesen Weg benutzen. So erreicht man auch den Ortskern von Ladbergen, 7007 Einwohner, Kreis Steinfurt, keinen Bahnhof, liegt an der Bundesautobahn A1.
Nach einer kurzen Esspause (Brötchen) bin ich dann weiter nach Saerbeck gefahren. Dabei bin ich die Saerbecker Straße bis „Zur Woote“ gefahren und den Dortmund-Ems-Kanal überquert. Nächstes Ziel war der Flughafen Münster/Osnabrück. Gute Gelegenheit, sich zu entleeren. Und ja, Gran Canaria (Smartlynx), Palma de Mallorca (Ryanair), Antalya (Sun Express), aber auch Frankfurt/München (Lufthansa) waren möglich.
Ich war einmal dort nach der Germania Pleite, damals noch mit dem eigenen Wagen. Dort stand damals noch ein Airbus A320 mit der Lackierung von Germania auf dem Apron.
Diesmal halt mit dem Fahrrad. Es gibt auch Linienbusverbindungen von Münster und Osnabrück bzw. einigen anderen Städten.
Am Flughafen war ich nur kurz, halt für kleine Geschäft, um dann weiter in Richtung Saerbeck zu fahren über kleinere Feldwege, die dann an der B219 auskommen. Es gibt einen Radweg, der dann aber am Südhoek die Bundesstraße verlässt, wo man auf dem Südhoek auch in Saerbeck (7.302 Einwohner, Kreis Steinfurt) ankommt.
An der St. Georgskirche fand die 4 Tages Kirmes statt.
Es hatte mich sehr in Saerbeck erstaunt, dass so viele die sehr schmalen Radwege (bestimmt weniger als 60 cm) benutzt hatten, wo sehr wenig Verkehrt dort herrschte. Es gab sogar einige Linienbusverbindungen jetzt am Sonntag, die natürlich einen, zwei oder gar Drei-Stundentakt hatten.
Kurz habe ich mir den Badesee angeschaut. Es ist eher ein Freibad mit See. Also jetzt im Oktober bei +24 Grad (heute) mal sich abzukühlen war leider nicht drin. Die Liegewiese ist aber sehr groß und auch der Schwimmbereich.
Ich habe mich so langsam auf dem Rückweg gemacht, in dem ich Saerbeck über die Hembergener Straße in Richtung Hembergen verlassen habe. Hembergen liegt an der Ems, hat 830 Einwohner und gehört zu Emsdetten. Es ist kleiner Ortsteil mit einer Kirche und einem Restaurant, wo man auch übernachten kann.
Über den Pentruper Mersch bin ich dann südwärts bis nach Greven (38.000 Einwohner, Kreis Steinfurt) gefahren, vorbei an vielen Bauernhöfen, einem Hindernisparcours für Pferde.
Die ausgeschilderte Fahrradroute hätte mich wieder einen Schlenker bis nach Greven gefordert, aber ich habe sie verlassen, habe die B219 unterquert, um dann auf der Saerbecker Straße schnurstracks nach Greven reinzufahren. Greven kenne ich durch unzählige Besuche.
In der Fußgängerzone habe ich mir mal ein Stück Kuchen gegönnt. Das mache ich nur ganz selten. Nach einem größeren und wärmeren Gericht war mir nicht zumute.
Über die Münsterstraße und der L587 Altruper Straße habe ich dann Greven südwärts verlassen. Ich hatte noch Kraft (und Zeit) für die letzten rund 16 km bis nach Münster/Westfalen. Es ist eine ganz lange und fast eintönige Fahrt entlang der ehemaligen Bundesstraße, aber die einzige direkte Verbindung.
Auch Münster Sprakel habe ich mir kurz angeschaut, aber eher durchgefahren, um dann weiter auf der L587 (jetzt Sprakeler Straße) auf Münster weiter zuzusteuern.
In Münster Kinderhaus bog ich auf die Kanalstraße ab. Ich habe mir die Entfernung nach meiner Ankunft hier zu Hause angeschaut, 3,5 km bis zur Innenstadt, aber vom Gefühl war es fast unendlich. Aber das ist nicht schlecht, denn dann kann man hier einbißchen Tempo machen. Es war bis auf einige kleinere Hügelchen alles eben.
Die Innenstadt von Münster habe ich mir nicht angeschaut. Die Stadt ist nur 1 Stunde mit dem Zug entfernt und ich war wirklich unzählige Male dort. Außerdem ist die Fahrt über das Kopfsteinpflaster mit dem Rad nicht wirklich angenehm.
Um 15.13 Uhr habe ich den RE42 (Gleis 14) nach Essen HBF genommen und war um 16.14 Uhr dort.
Sind die Außenbezirke noch recht angenehm, so empfinde ich Münster als sehr eng gebaut und wie eine Mitreisende mit Fahrrad auf dem Hinweg sich mit jemanden unterhielt, ist sie auch wegen den sehr hohen Mietpreisen von Münster nach Haltern am See gezogen. Ich hatte mich gewundert, weil Haltern am See ist auch nicht gerade preiswert aus meiner Sicht. Außerdem hat Münster wegen einiger Schlagzeilen (negative – irgendwelche Regulierungen in Sachen Verkehr oder Wohnungen) für mich auch einen weiteren negativen Ruf.