Kauhof Schließung am Willy-Brandt-Platz in Essen
Ich habe es immer befürchtet, gerade der Kaufhof am Willy-Brandt-Platz wird Ende Oktober schließen. Die Kündigungen für die Mitarbeiter seien raus und auch die Kündigung für den Eigentümer der Fläche wurde verschickt.
Man träumt in Essen wieder von Edel-Supermarkt, von Restaurants und von Büroflächen in den oberen Stockwerken.
Gerade in Essen träumt man gerne.
Über 10 Jahre hat man die damals asbestverseuchte ehemalige Volkshochschule an der Hollestraße stehen gelassen, ehe man endlich diese abgerissen hat. Seit fast 4,5 Jahren ist das ehemalige Hauptbad an der Steeler Straße geschlossen. Angeblich wollte man das Bad im April 2020 abreißen. Dann muss ich in einer Scheinwelt leben, denn von einem Abriss sehe ich noch nichts.
Jetzt kommt das nächste Gebäude, das geschlossen wird. Die Liste wird immer länger in Essen.
Ich will noch gar nicht davon reden, wie viele Einrichtungen in Essen noch im maroden Zustand betrieben werden: Grugabad, Hallenbad Borbeck, Regattabahn (hier gab es einen Architektenwettbewerb, aber das ganze umgesetzt wird, wird noch sehr viele Jahre dauern, weil man nicht weiß, was im Untergrund der Tribünen der Regattabahn sich befindet).
Immerhin hat man noch rund 18 Jahren endlich das Arenal um den Kupferdreher Bahnhof geschafft fertig zu bauen (ist auch eine Leistung), oder 15 Jahre für eine rund 250 Meter lange Kampmannbrücke in Kupferdreh (wo man etwas ganz besonderes hingesetzt hat).
Ich wette bei den Entkernungsarbeiten vom jetzigen Kaufhofgebäude am Willy-Brandt-Platz, welches ich als Horten noch kenne, findet man irgendwelche Sachen, die die Umgestaltung weiter verzögern werden. Wahrscheinlich werden dann wieder irgendwelche Gefechte auf juristischer Ebene ausgeführt. Nach 10 Jahren wird man feststellen, dass das Gebäude nicht mehr benutzungsfähig ist und es dann abreißen.
In Essen stört man sich weniger wo sich die Gebäude befinden. Je näher zum Essener HBF desto besser. Denn dann sieht der Besucher direkt wie es um Essen steht.
Interessant wird nur sein, wenn weitere Geschäfte aufgeben müssen, weil sie durch Corona geschwächt werden.
In Mülheim an der Ruhr brauchte man für das dortige Kaufhof-Gebäude 7 Jahre.
Ich will nichts schlechtes um Essen einreden. Nur in meinen 42 Jahren weiß ich, wie behäbig langsam die Essener Stadtverwaltung in den letzten Jahren geworden ist.
Neue Städte begutachte ich gerade im Internet, wo ich mich niederlassen würde. Bremerhaven soll auch einen schlechten Ruf haben. Die Stadt Bremerhaven hat aber die Eissporthalle, die nach der Eröffnung der neuen Spielstätte für die Fishtown Pinguins (Eishockey), direkt abgerissen.
Wenn in Essen die Eissporthalle am Westbahnhof mal schließen würde, sie würde garantiert jahrelang als Ruine noch dastehen.
Die Technik der Essener Stadtbahn (wie auch die der Duisburger Stadtbahn) ist immer noch auf dem Eröffnungsstand von 1980, so nach Berichten auf Youtube. Irgendwann wird es (hoffentlich nicht) den Punkt geben, wo die Technik nicht mehr ersetzbar ist.
Bis die seit mehr als 10 Jahren geplante Straßenbahnstrecke von der Altendorfer Straße bis zur Hachestraße gebaut wird, werden immer noch 10 Jahre vergehen.
Ich glaube daran nicht mehr. 2023 soll angeblich der Bau beginnen und 2025 beendet sein. Zu schön, um wahr zu sein. Ich glaube nicht daran. Vorallem wenn im Jahre 2022 irgendwas was den Haushalt der Stadt Essen wieder stark belastet, so dass das Projekt wieder nach hinten verschoben wird.