Kein Glückstag bei der Bahn heute am 23.06.2022
Heute steckte der Wurm bei der Bahn und nicht nur auf meinen Linien, sondern einige andere Mitreisende konnten das auch ihren Linien bestätigen.
Ich war heute in Hannover, in der niedersächsischen Landeshauptstadt, bei 31 Grad, an meinem jährlichen Ehrentag. 44 Jahre alt bin ich geworden. Ich weiß junger Hüpfer.
Um 5.59 Uhr habe ich die Linie 107 von Krankenhaus Stoppenberg bis zum Essener HBF genommen und dann um 6.32 Uhr den RE6 bis Bielefeld HBF. Schon die Hinfahrt hatte es insich. 3 Mal musste der RE6 für verspätete InterCitys und ICE’s anhalten und abwarten. Dadurch konnte ich den Anschluss in Minden an die niedersächsische S1 nicht mehr bekommen. Das war in Rheda-Wiedenbrück schon absehbar und ich bin dann bis Bielefeld HBF gefahren. Hier beginnt der RE70, 8.24 Uhr, Westfalenbahn und fährt nach Braunschweig. Das ist eine uralte Verbindung, die es schon seit über 20 Jahren gibt. Damals noch mit der Deutschen Bahn AG.
Auch wenn viele am Bahnsteig standen, platz war bis Hannover noch recht gut zu finden. Aber auch hier, der RE70 musste zweimal verspätete ICE’s abwarten.
In Hannover HBF, kenne ich durch unzählige Umstieg nach Hildesheim (meine Ex wohnte in Hildesheim), wo der ICE genau 5 Minuten Verspätung hatte und ich genau 5 Minuten für den Umstieg hatte nach Hildesheim. Und jedesmal durfte ich die Schlusslichter des Zuges nach Hildesheim bestaunen (von außen).
Aber das ist über 18 Jahre her.
In Hannover wollte ich mir etwas neues kaufen, aber bei +31 Grad fällt es mir auch etwas schwer, mich zu entscheiden. Das ist immer komisch. Am Anfang denke ich, ich bräuchte irgendwas Neues und wenn ich davor stehe, dann denke ich: „Ich habe doch schon alles und alles sieht doch noch gut aus“ und dann kaufe ich es doch nicht.
Also machte ich mich auf und bin mit der Linie 2 bis Döhrener Turm gefahren. Ziel war das südliche Ende des Marschsees.
Aber so richtig kann man etwas vom See auf der Westseite sehen. Auf der Südseite befindet sich das Strandbad, wo der einzige Abschnitt, wo auch im Marschsee schwimmen gehen kann.
Ich wollte allerdings weiter – nach Hameln. 45 Minuten mit der S5 – ok, das ist machbar. Bis zum S-Bahnhof Hannover Linden/Fischerhof bin ich durch den Hannoveraner Urwald gelaufen. Also echt. Man läuft durch diesen Park, meter hohe Bäume, mit einem kleinem Bach (Ricketlinger Gauetwater) und man sieht nichts von den Häusern im Hintergrund.
Später bin ich auf der Stammetstraße (Hannover Linden) habe ich fast einen Radfahrer übersehen. Es war ein Rennradfahrer, der laut fluchte, weil ich auf seinen Radweg trat. Ich dachte, man fährt auch Rad, so mache ich das immer, dass man die schwächeren Verkehrsteilnehmer immer im Blick hat. Im Notfall fahre ich dann etwas langsamer.
Am S-Bahnhof Hannover Linden/Fischerhof hörte ich dann von anderen Wartenden, dass die Strecke nach Ronnenberg wegen einer Streckensperrung nicht passierbar ist. Die S 5 (und auch die S1 / S2 über Barsinghausen) fiel aus. Meinen Plan mit Hameln wollte ich aber so schnell nicht fallen lassen.
Mit der Linie 7 bin ich dann bis Wettbergen gefahren, dann mit der Buslinie 500 bis Ronnenberg Ihmer Tor, nur eine Haltestelle weiter. Dann steht man da wieder auf dem Land. Mit einem Bus der Linie 510, der über Ihme-Roloven fährt nach Weetzen Bahnhof.
Alles sehr schöne Orte nur in diesem Augenblick fehlte mir der Sinn für die Schönheit.
Keine 10 Minuten nach meiner Ankunft fuhr schon eine S5 nach Hameln. In Hameln gefühlt tausende Kinder am Busbahnhof direkt am Bahnhof und ich bin erst einmal die 1,7 km bis zur Altstadt gelaufen. Die Rattenfängerstadt ist sehr schön, halt Altstadt, ich habe dort auch etwas gegessen.
Leider blieb es nur für einen kurzen Augenblick, denn der Unsicherheitsfaktor war die RB77 (Hildesheim-Bünde). Sie fällt sehr gerne schon einmal aus. Den Rückweg habe ich mit dem Bus zum Hamelner Bahnhof gemacht. Die Fahrt um 15.29 Uhr hatte schon einmal 10 Minuten Verspätung. Es war eine sehr ereignisreiche Fahrt.
In diesem kleinen Triebwagen, der nicht einmal richtig voll war, entbrannte sich ein lautstarker Streit zwischen Zugpersonal Radfahrern. Das Zugpersonal wollte die Radfahrer gänzlich von der Fahrt ausschließen, denn wenn der Zug voll ist, müssen sie raus. Der Zug war gut gefüllt, aber nicht voll. Also das sind Begriffe gefallen – mein lieber Scholli. Einen Radfahrer haben sie an der nächsten Station rausgeschmissen. Es ging in erster Linie darum, was ich auch sehr beklage, dass Mitreisende nicht aufstehen am vorgesehenen Stellplatz für Fahrräder im Zug.
Ich muss auch sagen, dass viele Triebwagenführer auch ziemlich harte Worte gegenüber den Einsteigenden verwenden. Sie fahren mit 10 Minuten und mehr Verspätung und wollen die Mitreisenden wie Vieh in die Triebwagen treiben. Meine Frage ist, wie ist es zu dieser Verspätung gekommen.
Dann in Rinteln hatte die RB77 10 Minuten Verspätung. Sie musste aber weitere fünf Minuten warten, weil sie den Gegenverkehr abwarten musste. Der Abschnitt Löhne-Rinteln ist nur eingleisig. Das der Gegenverkehr ebenfalls verspätet war, fuhr die RB77 statt nach Bünde nur bis Löhne.
Ich bin in Bad Oeynhausen Süd ausgestiegen, weil ich hatte schon Durst und in Hameln fand ich keinen Supermarkt. Bad Oeynhausen hat seine Supermärkte nur außerhalb des Stadtzentrums. Also vom Südbahnhof direkt zum „Hauptbahnhof“ gelaufen.
Der RE6 nach Köln hatte anfangs nur 15 Minuten und später bis 45 Minuten Verspätung. Als Alternative bin ich dann mit der RE70 bis Bielefeld HBF gefahren und bin mit der Straßenbahn schnell ins Stadtzentrum zu einem REWE – Supermarkt gefahren. Endlich neue Getränke. Ich nehme nicht so viel mit, sondern kaufe an Wochentagen immer unterwegs. Ein Wasser im Restaurant kostet inzwischen um 3 Euro oder 3,50 Euro statt 2,50 Euro und man bekommt nur die kleinen Fläschchen.
Deutschland hat so fertig. Unglaublich, wie technikversagend wir inzwischen sind. Bei diesem REWE Laden gibt vier Selbstbedienungskassen. Zwei Kassen waren schon defekt und dann etliche Personen vor mir haben es auch geschafft diese beiden restlichen auch noch kaputt zu kriegen. Irgendwie eine Fehlfunktion. Es wurde flugs eine normale Kasse eröffnet (warum war sie nicht schon längst in Betrieb?). Die Schlange reichte bis zum hinteren Ende des Ladens und bei der ersten Kasse auch. Ich kenne viele REWE-Läden bei denen es wirklich gut klappt, aber bei diesem klappte nichts. Als ich fertig und draußen war nach 15 Minuten, stand die Frau mit kaputten Selbstbedienungskasse immer noch da und konnte nicht weg. Vom Gefühl hatte der Laden keinen Techniker für diese Art der Kassen vor Ort.
Mit zwei Wasserflaschen und eine mit Geschmack bin ich dann um 18.29 Uhr mit der RB69 der Eurobahn von Bielefeld HBF bis Hamm HBF gefahren und dann um 19.20 Uhr mit der RE1 bis Essen HBF.
Es ist nicht nötig zu sagen, dass weder die RB69 noch die RE1 irgendwie was mit Pünktlichkeit hatten. Die pünktlichsten Linien war die 107 heute Morgen und der 155 hier in Essen.
Vielleicht war es wieder die unerwartete Hitze, die heute den Laden DB Netz durcheinander brachte.
Die fünf Feinde der Bahn, Frühling, Sommer, Herbst, Winter und der Fahrgast.
Keiner der Züge war voll übermäßig voll. Ein denkwürdiger Tag an meinen 44. Jahrestag. Aber sonst wäre das ja auch so langweilig, wenn alles klappen würde.
Ach so: Ich weiß nicht, wie ich mich ausdrücken soll, aber über eine Sache war ich sehr erbost und das verstehe ich nicht:
Diese Streckensperrung in Hannover heute Mittag rührte daher, dass ein Autofahrer auf die Gleise geriet. Das Schlimme ist, an einem Bahnübergang gab es einen Stau und der Autofahrer fuhr auf die Gleise. Die Schranken schlossen sich und die S-Bahn hat den Autofahrer verletzt und das Auto demoliert.
Ich frage mich, lernt man das nicht in der Fahrschule, dass bei einem Rückstau VOR den Bahnschranken stehen muss. Hat dieser Autofahrer in der Fahrschule nicht aufgepasst? Das ist gefährlich. Nun ist der Autofahrer verletzt und das Auto kaputt. Ich hoffe, er hat aus dieser Sache gelernt. Die Folge war auch, die Strecke war über 2 Stunden gesperrt. Eigentlich müsste er für diese zwei Stunden, wo andere Menschen nicht weiter kamen auch noch eine Rechnung bekommen. So viel Blödheit kann man nicht haben.
Fazit: Der Menschenschlag dort gefällt mir sehr. Ich bin mit sehr vielen Menschen ins Gespräch gekommen. So gut ist mir das noch nie gelungen.