Kleine Tour um Soest herum
Am heutigen Sonntag war ich auf einer kleinen Tour um Soest (Westfalen) herum. Es gibt noch ein Soest in den Niederlanden. Daher betone ich das mit Westfalen am Anfang direkt.
Vor einigen Jahren wäre das eine einfache Tour gewesen, denn der RE11 (Düsseldorf – Kassel) würde durchfahren. Da es aber Personalmangel auf dieser Linie gibt, muss man wieder in Hamm/Westfalen umsteigen. Jetzt fährt der RE11 nur noch zwischen Hamm/Westfalen und Kassel-Wilhelmshöhe oder nur bis Paderborn. Inzwischen hat man diesen Zustand bis Anfang September 2024 verlängert und mit Sicherheit wird man ihn auch noch weiter verlängern. Ich vermute, der RE11 wird nicht mehr nach Düsseldorf HBF fahren. Es gibt derzeit noch zwei Fahrten – irgendwann am Abend.
Zurzeit wäre die Fahrt bis nach Düsseldorf eh nicht möglich, weil am Autobahnkreuz Duisburg Kaiserberg (A3 und A40) wird gebaut, sodass der Zugverkehr bis ungefähr 2. August 2024 ruhen muss. Da aber auch die S6 (Essen-Köln über Düsseldorf HBF) bis Mitte 2026 wegen dieses Erdrutsches pausiert, kann man derzeit nur noch mit der S9 über Wuppertal Vohwinkel (und dann RE4, RE13 und S8) von Essen nach Düsseldorf fahren. So würde man derzeit zum Düsseldorfer Flughafen fahren (und dann am Düsseldorfer HBF noch einmal umsteigen, Richtung Flughafen in die S11).
Auch der Verkehr von Norden (RE3, RE5, RE19 und RB32) ruht von Oberhausen (Rheinland) HBF nach Duisburg HBF.
Ungefähr bedeutet: Da ja nun auch die Baustellen bei der Bahn nicht zeitig fertig werden, rechne ich mit einer Verlängerung.
Ich wollte um 9.29 Uhr mit dem RE6 erst einmal nach Hamm/Westfalen. Der RE6 hatte prompt 20 Minuten Verspätung, weil die Betriebsleitung eingefallen ist, dass man aus einer Einzeltraktion, mal eben eine Doppeltraktion machen könnte. Dieses Koppeln der beiden Wagenteile dauert in Deutschland halt 20 Minuten. Bei einer Fahrt im letzten Jahr aus Ostwestfalen hatte ich selber in Dortmund erlebt, was für ein irrer Zeitaufwand das bedeutet. Ist halt Deutschland. Warum nicht ein Teil schon am Bahnsteig wartet, sodass der andere Teil mal eben koppeln kann, entschließt sich mir nicht.
Ich kam also um 10.34 Uhr auf Gleis 9 in Hamm/Westfalen an. Die RB89 fährt von Gleis 4 ab. Es gab noch einen Sonderzug (RB89), der von Gleis 3 abfuhr. Normalerweise fährt die RB89 alle 30 Minuten. Warum es noch einen Zug nur bis Soest gab, hatte mich nicht entschlossen. Ich war glücklich, einen ruhigen und leeren Zug zu erleben. Die Freude währt nur kurz, weil eine Gruppe von älteren Radfahrern kam direkt hinter mir her. Neben den Unterhaltungen wurde noch Musik gespielt. Also wenn die Jugend ihre Kopfhörer oder ähnliches laut stellt, bekommt sie von der älteren Generation sofort Ärger, wenn die Älteren das machen, dann scheint das alles total in Ordnung zu sein. Ältere Leute scheinen sich wirklich mehr Rechte herausnehmen zu dürfen. Wenn ich 65 alt bin, werde ich das auch machen :-).
In Soest sah ich den Grund. Die hatten ein Fest. Nein, keine Kirmes, denn die Allerheiligenkirmes in Soest findet an Allerheiligen statt und wir haben noch Sommer. Das Fest nannte sich Sattelfest und bestand aus einem Rundkurs für Fahrradfahrer um Soest herum.
Ich wusste von diesem Fest nicht und ich wollte da auch nicht hin.
Eigentlich wollte den Möhnesee erreichen, trotz der Regenwarnung für den frühen Nachmittag. Eine Regenjacke hatte ich dabei und bei +27 Grad kann die kurze Hose ja ruhig nass werden.
In Soest fand ich auch einen Hinweis Möhnesee-Körbecke in der Soester Innenstadt. Ja der Ort um den Möhnesee heißt auch so und Körbecke ist der Hauptort, wo sich auch das Rathaus der Gemeindeverwaltung befindet. Wie es in Deutschland so typisch ist, irgendwann fehlt der entscheidende Hinweis für Radfahrer, wo man abbiegen muss (Richtung Möhnesee in diesem Falle). Dabei fahre ich schon langsam und versuche Ausschau zu halten und versuche so nebenbei auf den Verkehr noch zu achten ;-).
Auf dem Dasselwall bin ich natürlich zu weit gefahren und bin dann in Deiringser Weg abgebogen. Ich bin dann schließlich irgendwie kreuz und quer gefahren, sodass ich dann auf den Hiddingser Weg ausgekommen bin. Bis zur Überquerung der Bundesautobahn A44 ging es gehörig bergauf.
In der Ortsmitte von Hiddingsen (Ortsteil von Soest) gab es ein Schild mit 10 % Gefälle und was ich sonst so sehen konnte, dass es danach wieder bergauf ging. Bevor ich dann mich mehr „gequält“ hätte, bin ich umgekehrt und bin über einen anderen Weg wieder zurück nach Soest gefahren.
Möhnesee ein anderes Mal. Außerdem wurde der Himmel wirklich fast schwarz. Da zog was auf. Ich bin da auch in der Route von diesem Sattelfest gefahren, aber dann schließlich direkt zum Soester Bahnhof. Um 12.38 Uhr stieg ich in den RE11 nach Hamm/Westfalen an und kaum war ich im Zug, da fing es an zu schütten. Da der RE1 nach Aachen HBF um 13.24 Uhr ab Hamm/Westfalen ausgefallen ist, habe ich den RE3 auf Gleis 11 nach Essen-Altenessen genommen. In einen möglichen RE6 um 13.44 Uhr, der bestimmt wieder voll ist, wollte ich mich nicht quetschen.
Unter möglichen trockenen Zuständen wäre ich noch westlich nach Werl gefahren, was laut Entfernungsschild aus dem Soester Westen noch 12 km gewesen wären und wäre dann mit der RB59 ab Werl Bahnhof nach Dortmund HBF gefahren und schließlich irgendwas gerade abfährt in Richtung Essen.