Lembruch und Diepholz
Am heutigen Freitag war ich mit dem Zug und Rad wieder in Niedersachsen. Ich habe mich getraut, wieder mit dem RE2 (Düsseldorf – Osnabrück) zu fahren. Für den Bereich außerhalb von NRW brauchte ich das Tagesticket Fahrrad, als Ergänzung zum Deutschlandticket, was jetzt 6,50 Euro kostet, im letzten Jahr nur 6,00 Euro. Gerade bei solchen Sachen, kostet mehr, aber keine Mehr an Leistung. Klar, die ganzen Personalkosten bei den letzten Streiks der GDL müssen ja 1:1 auf den Fahrgast umgelegt werden.
Ich bin also um 6.41 Uhr mit dem RE2 von Essen HBF nach Osnabrück HBF gefahren, der wirklich um 8.19 Uhr pünktlich in Osnabrück HBF, Gleis 4 ankam. Muss ich mir rot im Kalender anstreichen (und das auch noch an einem Freitag). Vom Gleis 5 Nord direkt gegenüber hält der RE9 (Niedersachsen) für die Weiterfahrt insgesamt bis Bremen HBF (alle zwei Stunden fährt dieser bis Bremerhaven), hatte ich im letzten Jahr, zweimal ohne Fahrrad gemacht.
Lemförde heißt die Station, die zweite nach dem Osnabrücker HBF (dazwischen kommt noch Bohmte), wo ich wiederholt ausgestiegen bin.
Ja, die Fahrt hatte ich schon einmal mit dem Fahrrad gemacht, am 09.08.2020, fast vier Jahre also. Wie die Zeit verrinnt. Da gab es noch kein Deutschlandticket. Das war im ersten Sommer nach der ersten Welle von der Pandemie.
Vom Lemförde bin ich dann in Richtung Bundesstraße B51 Richtung Norden, in Richtung Marl gefahren. Nein, nicht das Marl im Ruhrgebiet, sondern dieses liegt in der Samtgemeinde Altes Amt Lemförde, Kreis Diepholz, 661 Einwohner.
Dann ging weiter in Richtung Hüde, nördlich von Marl, wo es auch ein Hallenbad (Freizeitbad Dümmer) gibt. Wieder weiter nördlich auf der Straße „Zur Hohen Sieben“, wo ich dann wiederum auf die Bundesstraße B51 gelangt bin.
Schließlich bog ich auf die Große Straße (klingt fast wie bei Kniffel – da gibt es auch die „Große Straße“), die L853, die ich dann bis zur Seestraße gefolgt bin. Auf der rechten Seite befindet sich eine Metzgerei, eine Bäckerei und eine Bank. Am westlichen Ende der Seestraße gibt es den großen Sandstrand, wo man baden und schwimmen kann, kostenlos. Umkleidekabinen gibt es keine (man kann sich in der nahegelegenen Toilettenanlage umziehen (hatte ich gemacht)), wie auch keine Fahrradständer, wie wenn man das aus den Niederlanden kennen könnte.
Das Wasser im See war wirklich noch eiskalt. Man merkte dem See den kühlen Sommer an (nein, kein Hitzesommer). Also wenn ich als Mensch mit tiefen Temperaturen schon friere, das heißt dann schon was. Bis zum Bauch bin ich gekommen. Meistens wird hier etwas angenehmer.
Das Wasser des Dümmer, so heißt der See, ist leider leicht sandig getrübt. Man kann aber tief reingehen für mich als 1,93 m großen Mann.
Es war das erste Mal seit Mai 2024, wo ich ganz im Wasser war, nach der neuesten Geschichte mit dem offenen Bein auf beiden Seiten, die ich mir unabsichtlich zugezogen hatte. Ich wollte es nur mal austesten, ob die Stelle wirklich geschlossen ist und bleibt. Von außen betrachtet und wenn man mit dem Finger über die Stelle fühlt, es sich geschlossen an, aber wenn es wirklich mit Wasser in Berührung kommt, bleibt es weiterhin geschlossen? In der Dusche bin ich immer noch sehr kürzer als jetzt, wenn man wirklich schwimmen geht. Jetzt, wo ich es schreibe, habe ich mal die Stelle überprüft. Ist weiterhin geschlossen. Also dürfte dem Schwimmspaß jetzt nichts mehr im Wege stehen.
Ein offenes Bein heilt nicht von allein ab wie eine andere Wunde, die ich auch habe, da braucht einige Wochen einer etwas spezielleren Behandlung. Die Behandlung ist kein Vergnügen. Hin zum Arzt, dann neues Rezept, dann haben sie nicht vorrätig, dann am gleichen wieder hin, abholen und dann warten bis man mit der bereits erlernten Technik und Wissen, es wieder zum Schließen bekommt und natürlich Kompressionsstrümpfe tragen – was bei +30 Grad kein Zuckerschlecken ist. Das ist körperlich anstrengend.
Also in der Toilettenanlage wieder Hosentausch und dann ab zur Bäckerei, wo ich dann zwei normale und 1 Rosinenbrötchen gekauft (insgesamt für 1,95 Euro).
Dann bin ich übe die „Alte Dorfstraße“, wo auch die Buslinie 129 von Diepholz nach Lemförde verkehrt, in Richtung Diepholz wieder auf der Bundesstraße B51. Lembruch gehört zum Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen.
Ich bin von diesem Feeling, Fieber, Bundesstraße oder Landstraße, und dann mit dem Rad wirklich gepackt. Mich stören die LKW’s nicht, wie auch die ganzen Autos, die da an mich vorbeifahren, solange ich da meinen eigenen Geh- und Radweg habe – ist mir das egal. Außerdem man kann gleichmäßig in die Pedale treten und nicht wie in der Großstadt gefühlt immer Stop- und Go.
Aber ich konnte schon sehen, dass trotz der parallel fahrenden Bundesautobahn A1, noch sehr viel Verkehr über die Bundesstraße B51 rollt. Ich denke, das sind viele lokale Firmen, die die Autobahn für ihre Fahrten nicht brauchen können.
Die Bundesstraße B51 heißt zwischen Diepholz und Lembruch auch Graftlage. Die Graftlage und somit auch der Geh- und Radweg verlässt dann südlich von Diepholz die Bundesstraße B51, sodass man dem Stadtzentrum gut entgegenfahren kann.
Am 03.06.2023 war ich das erste Mal in Diepholz – ohne Fahrrad. Auch das kann man auf meinem Blog nachlesen. Aber nun mit dem Drahtesel. Vorbei am Freibad Diepholz im Müntepark und dem Schloss Diepholz (Schlosspark) fuhr ich bis zur St. Nicolaikirche (lag auf dem Weg) und habe mich dort auf die Bank gesetzt und meine Brötchen verdrückt (gegessen).
War die Langestraße am 03.06.2023 noch Fußgängerzone, so war da heute in großes Loch (abgesperrt). Über die Straße Kohlhöfen bin ich dann zum Philosophenweg ausgekommen. Eigentlich wollte ich dort auf dem Grasboden an der Straße nur etwas sitzen, entschied mich dann doch noch etwas durch Diepholz zu fahren. Mit einem größeren Bogen bin ich dann wieder zum Bahnhof von Diepholz gefahren.
Schließlich bin ich um 12.58 Uhr mit dem wiederum pünktlichen RE9 nach Osnabrück HBF gefahren und dann mit dem RE2 zurück nach Essen, Ankunft 15.19 Uhr.
Alles in allem ein schöner Tag.