Mein neues Fahrrad kommt bald
Ich habe nun am Samstag mein neues Fahrrad bestellt. Endlich. Dabei wollte ich das seit Jahren schon immer wieder machen, aber irgendwie kam es zu keiner Gelegenheit.
Das Fahrrad kostet 399 Euro, reduziert von 437 Euro (Kenner der Szene werden jetzt sagen: „viel zu billig“) und ich habe es bei LuckyBike bestellt. Zusätzlich habe ich noch ein Fahrradschloss für rund 33 Euro gekauft. Bis es kommt vergeht noch einmal eine Weile. Diese Woche wird es nicht mehr, aber in der Woche darauf wird es wohl da sein. Die weiteren Sachen werde ich mir so nach und nach kaufen, wie zum Beispiel: Fahrradtaschen (für den Einkauf) oder der tollen Fahrradkleidung (ich bin kein großer Jeansfan und war es noch nie), die man auch wohl außerhalb des Radfahrens tragen kann (so wie ich das mit meiner Sportkleidung, eigentlich fürs Joggen, schon jetzt längst mache), oder andere Sachen.
Ansonsten freue ich mich wieder auf den alten und etwas neueren Wegen unterwegs zu sein. Ich hoffe, dass wieder so viel Alltag wie möglich mit dem Fahrrad erledige.
In diesem Blog gibt es direkt eine neue Kategorie „Fahrrad“, wo diese Beiträge mit rein gepostet werden.
Wenn das Auto endlich auf dem Schrottplatz ist, dann ist auch Platz in der Garage für das Lastfahrrad. Ich bevorzuge da eine Lösung auf drei Rädern, die so um die 2.000 Euro kosten wird (mit Elektroantrieb).
So schön, so gut. Leider muss ich sagen, dass es in Essen nur sehr marginale Vorschritte im Radverkehr gibt. In Essen wird nur das Auto bevorzugt behandelt, selbst der ÖPNV ist so in einem Zustand, dass man sagen muss: „Gott sei Dank keine weiteren Einsparungen“.
Klar es gibt tolle Radwege auf ehemaligen Bahnstrecken, aber die Bahnstrecken führen um die Stadtteilzentren herum, statt hinein. Radabstellanlagen sind nach wie vor Mangelware, von bewachten, von der Radstation im Essener HBF und in Essen-Kupferdreh mal abgesehen, überhaupt nicht vorhanden.
Ja, es gibt den Radschnellweg 1, aber ich verstehe den Hype nicht. Klar, es ist eine tolle Möglichkeit überregional von A nach B zu kommen, aber er folgt haargenau der ehemaligen Rheinischen Eisenbahn und diese Strecke hatte nicht das Ziel, in den Stadtteil zu fahren, sondern da herum.
In Deutschland und auch besonders in Essen macht man ständig den gleichen Fehler (Politiker und Beschäftigte in den Rathäusern, sind da echt beratungsresitent oder wollen es einfach nicht kapieren), dass man den Radfahrer dazu zwingt an der Straße auf den Autoverkehr warten müssen. In den Niederlanden, wie zuletzt in Arnhem gesehen, ist so etwas ein Ding der Unmöglichkeit. Der Politiker dort, dem so etwas wie in Deutschland einfallen würde, würde auf den virtuellen Scheiterhaufen kommen.
Um beim Radschnellweg 1 (RS1) zu bleiben. Dort hatte man keine Brücke zwischen dem RS 1 und dem Berthold-Beitz-Boulevard gebaut. Erst nachträglich baut man eine. Oder die Verlängerung nach Osten, nach Bochum ist in der Planung die Brücke über die sehr stark von Autos befahrende Gladbecker Straße abzureißen, damit der Radfahrer an einer Ampel über die Straße kann. Ich wette unsere Politiker setzen das auch wirklich in die Tat um, nach dem Motto: Brücken sind unnütz (kann kein Mensch gebrauchen) für Fahrradfahrer, also weg damit. Nein, ist ja schon alles vorgekommen. Deutsche Politiker sind leider nicht lernfähig. Man schielt ständig nach Kopenhagen, aber die Umsetzung nach Deutschland fehlt total.
Ich höre schon die Einwände kommen: „Ja aber….“ und das nicht nur von Politikern, sondern auch vom Bürger.
Wenn alle Deutsche doch meinen, dass eine tolle Stadt nur den Autos gehören soll, dann muss man diese noch weiter autogerechter ausbauen und alles andere einstampfen.
Aber ich persönlich habe darauf keine Lust, persönlich. Der Mensch ist belastungsfähiger als so viele glauben schenken mögen.
Seit meinem Beschluss nicht mehr mit dem Auto fahren zu wollen, laufe ich wieder bedeutend mehr, auch bei Regen und stelle fest, selbst 2 bis 4 km schafft man locker, in einem Stück.
Ich plane irgendwie seit einer Weile Ende Oktober für eine Woche nach Kopenhagen zu fahren. Da werde ich natürlich den Zug nehmen, wahrscheinlich die Kombi IC bis Hamburg HBF und danach den EC nach Kopenhagen. Und höchstwahrscheinlich werde ich dann auch mein eigenes Fahrrad mitnehmen. Schon 2005 mit meinem damaligen Rad hatte ich in Kiel eine damalige Brieffreundin besucht, die auch sehr sehr sehr gerne Rad gefahren ist. Meine Kleidung hatte ich in die Fahrradtaschen und in den Rucksack gesteckt und bin mit dem IC nach Hamburg und dann mit dem RE nach Kiel gefahren. So würde ich das wieder machen.
Ja, es gibt einen Aufpreis, aber sehr unbedeutend im Gesamtpreis.
Zeit meines Lebens war ich immer ohne Auto unterwegs. Die knappen sechs Monate mit dem Wagen haben mir persönlich gereicht. Das war für mich die Hölle. Am Anfang war es noch recht gut, aber im Laufe der Zeit, besonders wegen des Pendels nicht mehr erträglich. Die Zugfahrten waren bislang sehr angenehm verlaufen, auch wenn ich mal stehen musste. Ich bereue die Entscheidung gar nicht.
Ich muss mal schauen, wie ich das dann mit dem Rad und dem Zugfahren, besonders zur Arbeit machen werde. Auf meinem Ticket 2000 kann ich ein Fahrrad mitnehmen. Nach der Arbeit könnte ich im günstigsten Falle auch bis nach Essen (bei meiner Frühschicht) zurück fahren. Natürlich fahre ich nicht direkt zurück. Das heißt, nicht über Kettwig, was in einer Mulde liegt, sondern eher über Ratingen-Tiefenbroich, Lintorf, Mülheim-Saarn, nach Mülheim HBF und dann auf den RS1 nach Essen und am Ausbauende bin ich schon fast wieder da. Da muss ich mal schauen, wie das am besten geht. Möglich ist es auf jeden Fall.
Ja, bin ich maßlos verärgert über solche Dingen bei der Politik. Essen bekam 1991 die Rostige Speiche verliehen, einen Preis, den nur Städte bekommen, die überhaupt nichts für ihr Radwegenetz tun. Wenn man vom RS1 absieht, hat sich in den letzten 20 Jahren nur marginal etwas geändert. Leider.
Ich hatte mich mit dem Thema Radverkehr schon sehr früh in meiner Kindheit beschäftigt. Durch meine Neugierde hatte ich damals auch die Nachbarstadt Bottrop und hier meine Heimatstadt Essen angeschrieben. Von Bottrop und Essen, von den jeweiligen Stadtplanungsämter, hatte ich Termine bekommen, und die jeweiligen Sachbearbeiter haben mir die Situation vor Ort erklärt. Mit dem Mitarbeiter aus Essen, Herrn Krumsiek, hatte ich auch noch einige Jahre danach noch guten Kontakt. Während eines Praktikums bei der Stadt Essen in der 9. oder 10. Klasse, war ich im Tiefbauamt und hatte Herr Krumsiek für einen Tag besucht, hatte ihn auch noch woanders gesehen. Das 1992 oder 1993. Von Herrn Krumsiek hatte ich einen riesigen Wälzer geschenkt bekommen, über die aktuellen Bemühungen der Stadt Essen für den Radwegeausbau. Ich hatte aber damals Stillschweigen vereinbart, über den genaueren Titel des Wälzers.
Ja, Bemühungen sind vorhanden, das will ich niemanden unterstellen, dass es nicht so wäre, aber an einer zeitnahen Umsetzung hapert es aber gewaltig in Deutschland, nicht nur in Essen. Dieser Zustand wird aber gefühlt immer schlimmer. Das ist was mich so aufregt.