Meschede (NRW, Sauerland) heute an Pfingsten

Meschede (NRW, Sauerland) heute an Pfingsten

Heute hat alles geklappt mit der Bahn. Dann war gestern nur ein Ausrutscher. Das ist die gute Nachricht des Tages. Heute konnte ich mal nicht meckern. Auch die Bahn hat ihre Tage.

Ich bin um 6.13 Uhr von Essen-Stoppenberg mit dem NE2 nach Essen HBF gefahren. NE = Nachtexpress, der am Wochenende alle 60 Minuten verkehrt und an Feiertagen. Es gibt auch Querverbindungen in Essen, die nicht den Essener HBF ansteuern.

Auf jeden Fall kam auch der RE1 (Aachen-Hamm/Westfalen) um 6.52 Uhr pünktlich. Ich habe ja schon viel erlebt. Aber man könnte meinen, manche Züge am Wochenende besonders in den Morgenstunden sehen aus, als wären sie auch selber in der Disco gewesen. Toiletten waren eigentlich nicht benutzbar. Weil ich aber aus Sorge wieder bei der Anschlussverbindung dachte, dass diese kaputt seien, bin ich notdürftig auf einer gegangen, die noch so einigermaßen ging. Aber theoretisch müsste man den Zug in Hamm/Westfalen auf dem Abstellgleis erst einmal mit einem Hochdruckreiniger wieder sauber machen (von innen, nicht von außen).

Aber der RE1 ist auch pünktlich in Dortmund HBF am Gleis 8 angekommen.

Ich bin dann in den RE57 umgestiegen, Gleis 2, ganz am äußeren Ende des Hauptbahnhofs in Dortmund, also praktisch schon fast am Bahnhofsvorplatz nur erhöht. Der RE57 verkehrt nach Winterberg (und ganz in der Nähe ist auch der Kahler Asten). Toilette in Ordnung im Zug (RE57) – auch konnte ich dort noch einmal gehen. Auch der RE57 war pünktlich in Meschede.

St. Walburga Kirche – festlich für Pfingsten geschmückt

Meschede liegt im Sauerland und bislang bin ich immer nur durchgefahren mit den Zügen. Die Stadt hat rund 30.000 Einwohner auf einer Höhe von 260 Metern und sie hat eine Talsperre – nicht unüblich fürs Sauerland – eigentlich schon fast die Regel, die Hennetalsperre. Das Wasser der Henne wurde erstmals um 1904 gestaut. Dafür musste eine Ortschaft in den Fluten untergehen. Der heutige Staudamm ist aber von 1955.

Mit der Buslinie S70 (Meschede-Eslohe) kann man hier hochfahren, Haltestellen wären Hennesee, Berghausen, Immenhausen, Enkhausen, Mielinghausen (alles noch Meschede Stadtgebiet) auf der Bundesstraße B55 mit einem Radweg, aber wie ich es gemacht habe, zu Fuß hoch gelaufen. Ja es ging bergaufwärts. Da ich schon einigen Jahren diese Planungen pflege dahin zu fahren/laufen, hatte ich mir einen Weg zurecht gemacht.

Von der Arnsbergerstraße (Bundestraße B55) bin ich den Klausenweg gegangen, Achtung 15 % Steigung, der in den Berghauser Weg übergeht. Bis zum Ende des Berghauser Weges geht es immer noch mit 15 % steil nach oben. Insgesamt sind das 450 Meter und angeblich 60 Höhenmeter lt Google Maps. Mir kam das aber mehr vor. Aber egal Wie kommen die Leute im Winter hier bei Schnee und Glatteis herunter? Vom Auto spreche ich nicht einmal, sondern per Fuß? Wird so kräftig gestreut?

Den Berghauser Weg habe ich weiter verfolgt, der in Meschede-Berghausen endet. Ein kleiner Ort (Weiler) von einigen Häusern. Also mir wäre das zu einsam. Ich hatte aber hier 4G gehabt. Vom Internet per Handy hätte man keine Probleme. Klar braucht man hier ein Auto.

Das schöne an solchen Orten wie Meschede auch, da grüßt man sich noch und wünscht sich einen guten Morgen (und frohe Pfingsten). Das ist eine Form, die man in der Stadt überhaupt nicht kennt. Wahrscheinlich wird man sofort eingeliefert, wenn man jeden grüßen würde.

Meschede Berghauser Badebucht an der Hennetalsperre

An der Hennetalsperre gibt es die Berghauser Badebucht. Das ist eine Bucht mit Gras, wo man gut ins Wasser gehen kann bis zu einem bestimmten Bereich. Die Bucht wird auch von DLRG überwacht. Es gibt auch Toilettenhäuschen. Mir war das Wasser noch zu kalt. Das bisherige Frühjahr war noch ja mehr Winter als wirklich warm und da die spezifische Wärmekapazität von Wasser bei 4,18 liegt (bei anderen Stoffen deutlich niedriger), braucht Wasser viel Wärme, um warm zu werden.

Nach einem kurzen Aufenthalt bin ich versuchsweise zurück gelaufen, denn ich merkte meinen erschöpften Zustand, obwohl ich beim Aufstieg es noch Frische spürte.

Blick von der Staumauer der Hennetalsperre herunter nach Meschede

Die Hennetalsperre bin ich bis zur Sperrmauer gefolgt. Ein schöner Weg, allerdings nicht ganz flach. Von Sperrmauer blickt man auf das Tal zur Henne (so heißt der Fluss, der aufgestaut wird). Hier an der Sperrmauer gibt es eine Treppe, die bis ganz nach unten führt. Die Himmelstreppe. Für mich eine echte Herausforderung, denn ich bin nicht ganz schwindelfrei wegen einer gewissen „Höhenangst“. Wenn ich aber nur auf die Stufen schaue und mich am Geländer festhalte (und nichts ins Tal hinab) geht es. Ich habe es auch geschafft. Aufgehen ist kinder einfach. Da braucht man nur Kraft, Kondition und Ausdauer. Zum Glück waren die Stufen nicht durchschaubar, also so Metalgerüst, wo man durchschauen kann. Das ist für mich der blanke Horror.

Himmelstreppe an der Staumauer – für mich eine Herausforderung

Da es auch langsam 12 Uhr wurde, habe ich wieder was gegessen.

Danach hatte ich noch viel Zeit und habe noch beschlossen, richtig schwimmen zu gehen. Schwimmsachen hatte ich eingesteckt. Ich brauche ja nicht viel. Ein kleines Handtuch, meine Jammer-Badehose, Duschgel, Schwimmbrille und Silikon-Badekappe. Ich habe mir vor Jahren mal so einen Beutel gekauft, den man eigentlich braucht, um Sachen vor Wasser zu schützen. Bei mir ist das umgekehrt. Ich packe da meine Schwimmsachen rein, damit der restliche Rucksack vor der Feuchtigkeit geschützt ist. Ist was von Ortlieb. Der Beutel passt dann wunderbar in den Rucksack hinein.

Das Hallenbad- / Freibadkombi (in der Le-Puy-Straße) liegt 500 Meter westwärts vom Bahnhof in Meschede entfernt und der Eintritt kostet auch nur 3,50 Euro für Erwachsene. Es ist ein einfaches Bad. Großes Schwimmerbecken, eine Liegewiese und noch ein kleineres Planschbecken.

Ja alle Leute, die ihre Bahnen ziehen, tragen eine Schwimmbrille und eine Badekappe – keine Opahafte, sondern die moderne (die man auch bei den Schwimmwettkämpfen sieht – kostet auch keine 10 Euro).

Für mich war es auch das erste Mal in diesem Jahr, dass ich schwimmen war und draußen ist es am schönsten. Ich kann es noch. Ich glaube, schwimmen verlernt man wirklich nicht. Einmal gelernt, immer abrufbar. Vielleicht gibt es im Gehirn eine Nervenzelle für so etwas.

Das Schwimmerbecken war auch nicht voll. Ich konnte gut meine Bahnen schwimmen und gut tauchen.

Ich tauche beim Abstoßen vom Beckenrand, damit ich ein gutes Lungenvolumen bekomme. Also dass ich das Volumen der Lunge vergrößere für neue Belastungen. Na ja die ersten Versuche nach einer Ewigkeit waren noch kläglich nah.

Um 14.36 Uhr habe ich dann schließlich den RE17 nach Hagen/Westfalen HBF, der um 15.32 Uhr ankam, genommen und dann schließlich den RE16 von Gleis 9 (normal Gleis 7) um 15.51 Uhr nach Essen HBF und dann wie immer mit der Linie 107 nach Essen-Stoppenberg.

Ja ich bin müde nach dem Schwimmen (ungewohnte Belastung) – daher heute kein Joggen.

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