NRW Tag Teil 1 in Essen
Alle Jahre wieder ist nicht nur Weihnachten, sondern auch NRW-Tag. Dieser wird anlässlich der NRW Gründung im Jahre 1946 gefeiert – einmal im Jahr und immer an verschiedenen Standorten.
Mit dem NRW Tag findet auch noch Essen Original statt. Essen Original ist ein städtisches Musikfest, auch einmal im Jahr, wo die Innenstadt mit Musik beschallt wird.
Der heutige erste Tag im September war noch einmal ordentlich warm, so dass man gut lange draußen bleiben konnte.
Am Essener Hauptbahnhof wurde für den RRX beworben. Das Projekt soll den Nahverkehr attraktiver machen. Er soll die bisherigen Regionalexpress-Linien ablösen und stattdessen rollen. Den Zuschlag für den RRX haben Abellio und NationalExpress bekommen. Die Deutsche Bahn AG hatte diesmal das Nachsehen. Aus persönlicher Sicht finde ich das richtig. Der Staatskonzern schafft es zwar derzeit einen ordentlichen Verkehr anzubieten, aber die ersten Störungen werden schon bald wieder kommen.
Für den RRX werden auch neue doppelstöckige Triebwagen fahren. Schon ab Dezember 2018 werden diese auf der RE11 (Kassel-Düsseldorf) fahren.
Zum RRX werde ich mich noch gesondert äußern. Die übliche Werbeshow für den Zug wurde natürlich jetzt abgehalten.
Ich bin dann mit dem Rad (schiebend) über den Willy-Brandt-Platz und Rathenaustraße, wo sich für den NRW Tag viele Stände platziert hatten, zum Kennedyplatz gegangen.
Auf dem Kennedyplatz, Willy-Brandt-Platz und Kopstadtplatz standen die Bühnen für Essen Original. Normalerweise hat Essen Original noch weitere Bühnen, aber wahrscheinlich wurden diese gestrichen.
Am Kopfstadtplatz stand ich eine Weile vor der Bühne für die Essener Bands. Hier spielte eine Gruppe schon gute Rockmusik. Ich wollte mir aber auch die anderen Stände anschauen und bin dann schließlich auf die Friedrich-Ebert Straße gelangt.
Normalerweise ist es lebensgefährlich hier zu stehen, denn der Autoverkehr nimmt hier sehr überhand. Aber heute standen viele Behörden hier. Die Bundeswehr (natürlich gab es die übliche Gegendemonstration von ungefähr 10 Leuten), die Polizei, die DLRG und das THW waren hier vertreten.
Ich bin neugierig zum Berliner Platz gegangen. Hier standen viele Menschen um die grüne Insel herum. Ich hatte jemanden befragt, worauf man hier warten würde. Ein Zuschauer sagte mir, dass hier gleich Fallschirmspringer landen sollen.
Tatsächlich nach 30 Minuten, nachdem ich da ankam, kam auch ein Militärhubschrauber der Bundeswehr. Er umkreiste erst noch den Berliner Platz ehe dann in Höhe des neuen WAZ-Gebäudes drei Männer absprangen. Informationen zufolge der Verantwortlichen soll der Hubschrauber in einer Höhe von 1.500 Meter unterwegs gewesen sein und die Fallschirme, es waren eher fürs Paragleiten, öffneten sich in einer Höhe von 800 bis 1000 Metern.
So war es auch. Alle drei landeten fast zielgenau auf der grünen Insel am Berliner Platz. Die drei Männer waren so ungefähr 30 oder 35 Jahre alt und besaßen sehr viel Übung ins punktgenaue Landen. Mit Sicherheit werden sie in der Realität eher in der Nacht landen als am Tage.
Ich habe mir noch etwas von der Polizei angeschaut ehe ich mich dann auf dem Rückweg nach Hause auf machte.
Eigentlich wollte ich am Abend wiederkommen, aber zu Hause hatte ich gelesen, dass es keine Bühne am Weberplatz oder sonst wo mit Techno gab. Auch wenn ich kein Technojünger bin, so fand ich die Musik und das Ambiente am Weberplatz immer sehr schön.
Für drei Bühnen wollte ich nicht wieder in die Innenstadt fahren, die die gleiche Musikrichtung anbieten. Früher, vor ungefähr 10 Jahren gab es fünf oder sechs Bühnen, wo man immer wieder gependelt ist, um mal zu hören, ob woanders etwas gutes lief.
Aber zu dieser Zeit gab es auch keine Betonsperren, es herrschte auch noch kein Glasflaschenverbot und das Tragen von Rucksäcken war auch noch erlaubt. Die Zeiten haben sich geändert und leider zum Schlechten.
Das Schlechte ist nicht der Terror (natürlich ist der Terror schlecht), sondern die Übersensibilität von Behörden und Staat. Und die Übersensibilität ist noch im Punkt des Lärmschutzes. Ich hätte mir Essen Original auch auf Zollverein gewünscht, aber da lief auch nichts mehr nach 18 Uhr.
Aber heutzutage ist alles sehr viel stiller geworden. Schade, sehr schade.